Rechnungsabschluss 2021
Trofaiach legt eine finanzielle Punktlandung hin

Sylvia Ippavitz wurde zur neuen Finanzreferentin der Stadt Trofaiach gewählt, als Gratulant Bürgermeister Mario Abl. | Foto: Gaube
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  • Sylvia Ippavitz wurde zur neuen Finanzreferentin der Stadt Trofaiach gewählt, als Gratulant Bürgermeister Mario Abl.
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Der Rechnungsabschluss für das Jahr 2021, kommunale Auftragsvergaben und der Ausbau des Glasfasernetzes standen im Mittelpunkt der Sitzung des Gemeinderats der Stadt Trofaiach am gestrigen Donnerstag, 17. März.

TROFAIACH. Die Beratung und Beschlussfassung über den Rechnungsabschluss 2021 waren wichtige Tagesordnungspunkte der Sitzung des Gemeinderates der Stadt Trofaiach am 17. März. Den Verantwortlichen ist es gelungen, die Schulden auf den historischen Tiefststand von 8,68 Millionen Euro zu reduzieren und gleichzeitig liquide Mittel in der Höhe von mehr als zwei Millionen Euro zu schaffen.

"Das abgelaufene Haushaltsjahr 2021 kann einen nur zufrieden stimmen. Es wurde wieder kräftig in die Stadt investiert, die Substanz konnte verbessert und ausgebaut werden."
Michael Walchshofer, Finanzdirektor

2,9 Mio. Euro in die Stadt investiert

Das dokumentieren die Bilanzkennzahlen

  • Das Nettoergebnis ist deutlich positiv und beträgt knapp über 1,4 Millionen Euro. 
  • Der Geldfluss der operativen Gebarung ist mit rund 3,9 Millionen Euro deutlich positiv. 
  • Die liquiden Mittel betragen per 31. Dezember 2021 2,17 Millionen Euro. 
  • Trotzdem konnten wieder mehr als  2,9 Millionen Euro in die Stadt investiert werden. 
  • Die Bilanzsumme beträgt rund 54,4 Millionen Euro, dieses Vermögen wurde zu 
81 Prozent mittels Eigenkapital finanziert.

Unterschiedliche Reaktionen

Dennoch sorgte das Bilanzergebnis des abgelaufenen Jahres für unterschiedliche Reaktionen im Gemeinderat. Den Beschluss darüber verweigerten die Gemeinderäte der KPÖ und FPÖ. 
Monika Puntigam (FPÖ): "Der Rechnungsabschluss sieht nicht schlecht aus, ist aber von Einmaleffekten geprägt." Christian Weiss (KPÖ): "Wir haben es mit einem besonderen Fall zu tun, die Ausweisungen der Abweichungen sind für uns ein Punkt, den Rechnungsabschluss nicht mitzutragen."

Eveline Neugebauer (Die Grünen): "Der Rechungsabschluss ist in allen wesentlichen Kennzahlen besser als der Nachtragsvoranschlag. Die Pflichtausgaben machen die Spielräume eng, im Bereich Klima- und Umweltschutz wird in unserer Gemeinde viel getan."
"Viele Kommunen und vor allem Unternehmen beneiden uns um dieses Finanzergebnis. Wesentliche Unterstützung kamen durch  Bund und Land Steiermark, beispielsweise aus dem kommunalem Investitionspaket“, sagte Bürgermeister Mario Abl in seiner Stellungnahme.

Der Gemeinderat der Stadt Trofaiach behandelte in der Sitzung vom 17. März ein umfangreiches Tagesordnungsprogramm. | Foto: Gaube
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Ippavitz für überparteiliche Zusammenarbeit

Sylvia Ippavitz (SPÖ) wurde mit großer Mehrheit zur neuen Finanzreferentin der Stadt Trofaiach gewählt. Sie folgt Peter Marschnig, der sich aus privaten Gründen aus der Politik zurückgezogen hat, nach. Marschnigs Gemeinderatsmandat übt nun Roland Krainer aus.
Ippavitz sieht im Rechnungsabschluss 2021 eine große Herausforderung, in den nächsten Jahren ähnlich positiv zu bilanzieren. Mit einer überparteilichen Zusammenarbeit will sie als Finanzreferentin die entsprechenden Akzente setzen. "Zwei Themenkreise sind mir dabei besonders wichtig: Der soziale Aspekt sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz", betonte Ippavitz.

Trofaiach hilft

Das umfangreiche Angebot an Sozialleistungen wird um den Fonds „Trofaiach hilft“ erweitert. Das Budget dafür wird durch Mittel der Stadtgemeinde Trofaiach, der Stadtwerke Trofaiach und durch private Spender:innen dotiert. Aus dem Fonds soll Trofaiacher:innen in Notlagen unbürokratisch geholfen werden. Die Hilfe wird rasch und direkt bei den zuständigen Mitarbeiter:innen im Bürgerservice, nach entsprechender Prüfung hinsichtlich der Notwendigkeit, erfolgen.

Glasfaserausbau schreitet voran

Die Stadtgemeinde Trofaiach plant in Zusammenarbeit mit der Steirischen Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft m.b.H. (SBIDI) einen großflächigen Glasfaserausbau – vor allem im ländlich strukturierten Gemeindegebiet. Somit können rund 1.100 Gebäude sowie  1.465 Haushalte abgedeckt werden. Dadurch werden garantierte Bandbreiten bis zu 1 Gbit/sek an jeder Grundstücksgrenze im gesamten Ausbaugebiet verfügbar sein.

Wenn alle Genehmigungen und Förderungszusagen vorliegen, ist mit einem Baustart im zweiten Quartal 2023 zu rechnen. Die Erhebungsphase in den Haushalten ist für den Sommer 2022 geplant. Die Fertigstellung könnte in rund zwei Jahren erfolgen. Die Gesamtkosten sind mit 6,7 Millionen Euro budgetiert, auf die Stadt Trofaiach entfällt nach Abzug der Bedarfszuweisungen ein Betrag von 750.000 Euro.

Auftragsvergaben

Für die Errichtung der Kinderkrippe „Pusteblume" wurden Aufträge für die Baumeister- und Zimmermeisterarbeiten gefasst. Ebenso wurde, gemäß Finanzierungsplan, die Aufnahme eines Darlehens in der Höhe von 1,5 Mio. für dieses Projekt beschlossen.
Aufbauend auf den Beschluss des Gemeinderates in seiner Sitzung am 17. Dezember 2020 den städtischen Bauhof am bestehenden Standort in der Rötz grundlegend zu sanieren bzw. um- und auszubauen, wurde eine Reihe von Auftragsvergaben beschlossen.

Klimaticket gilt auch für den gMeinBus

Der Ankauf des Klimatickets wird von der Stadt Trofaiach stark gefördert. So gibt es beispielsweise für das Klimaticket-Classic eine Förderung in Höhe von 88 Euro. Der Gemeinderat beschloss die Ausweitung des Tickets auf den flexiblen Rufbus „gMeinBus“. Das Klimaticket wird zukünftig auch beim gMeinBus für die Trofaiacher Bevölkerung als Fahrschein akzeptiert.

Bürgermeister Mario Abl (li,.) mit der neuen Finanzstadträtin Sylvia Ippavitz und dem neuen SPÖ-Gemeinderat Roland Krainer. | Foto: Grill
  • Bürgermeister Mario Abl (li,.) mit der neuen Finanzstadträtin Sylvia Ippavitz und dem neuen SPÖ-Gemeinderat Roland Krainer.
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Dringlichkeitsanträge

Der Dringlichkeitsantrag der SPÖ-Gemeinderatsfraktion die „Trofaiach plus Card“, die bereits 2009 eingeführt wurde, auf ihre Treffsicherheit, Angebote und Serviceleistungen hin zu evaluieren, wurde einstimmig angenommen.
Der Dringlichkeitsantrag der Grünen-Gemeinderätin Eveline Neugebauer, das Mobilitätsverhalten im Umland, mit Schwerpunkt der Bereitschaft zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr, abzufragen und aufgrund dieser Befragung eine Machbarkeitsstudie für einen Umlandbus „Schardorf-Gausendorf-Edling-Windischbühel“ mit einem fixen Fahrplan zu entwickeln sowie auf Basis dieser Machbarkeitsstudie einen Probebetrieb zu beraten, wurde dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen zugewiesen.

Stromtankstellen und Gewinnausschüttung

Der Dringlichkeitsantrag der FPÖ-Gemeinderätin Monika Puntigam, die Stromtankstellen mit einem Zahlsystem auszustatten, wurde abgelehnt, weil diese Umstellung bereits von den Eigentümern der Stromtankstellen – Stadtwerke Trofaiach GesmbH – beauftragt wurde und in den nächsten Wochen erfolgen wird.
Ein weiterer Dringlichkeitsantrag der FPÖ-Gemeinderätin, die Gewinnausschüttung der Stadtwerke Trofaiach GesmbH an die Stadt Trofaiach zur Strompreisstützung für die Bevölkerung von Trofaiach zurückzunehmen, wurde ebenfalls abgelehnt.

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