Zehn gute Gründe nicht zu gehen

Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier, Philipp Ikrath, Jugendmanagerin Valerie Böckel, Jochen Werderitsch | Foto: Foto: Freisinger
  • Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier, Philipp Ikrath, Jugendmanagerin Valerie Böckel, Jochen Werderitsch
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LEOBEN. Wie so viele Beziehungen scheitert auch die Beziehung vieler Jugendlicher zu ihren Heimatbezirken Leoben und Bruck-Mürzzuschlag - sprich, die Vorteile die man hat, wenn man in der Region lebt werden falsch kommuniziert und die Jugendlichen entschließen sich wegzuziehen. Um die Gründe für die Abwanderung junger Menschen besser zu verstehen und um ergründen, wie effektiv Werbung für den Verbleib in der Region gemacht werden kann führte das Regionalmanagment Obersteiermark Ost ein Modellprojekt durch, das genau diese Faktoren untersuchen sollte. Regionalmanager Jochen Werderitsch: "Der Verlust an Jugendlichen bedingt auch einen Verlust an Intellekt in der Region. In der Obersteiermark gibt es die höchste Abwanderung junger Menschen zwischen 19 und 27 Jahren, das stellt uns vor erhebliche Herausforderungen."

Wissen, was tun!
Für das Projekt, das vom Bundeskanzleramt und dem Land Steiermark finanziell mitgetragen wurde, befragte man Schüler, Lehrlinge und Studenten zu ihrer Einstellung zur Region. Ergebnis: Die meisten Jugendlichen leben gerne hier, aber der Mangel an öffentlicher und Freizeitinfrastruktur bewegt viele zum Gehen. Auch werden die Aussichten auf nicht-technische Jobs eher negativ bewertet.
Mit diesen Erkenntnissen wurden ein Argumentekataltog für junge Menschen mit zehn guten Gründen in der Obersteiermark zu wohnen, sowie ein Handlungs- und Kommunikationsleitfaden für Politik und Verwaltung erstellt. ""Das soll helfen, regionale Stärken zielgruppengerecht wiederzugeben und zu verstehen, welche Anforderungen an die Jugendsprache dabei erfüllt werden müssen", erklärt Jugendmanagerin Valerie Böckel.
"Es ist ein Fehler 'die Jugend' als homogene Einheit zu sehen. Es gibt viele differenzierte Milieus mit verschiedenen Werten, Interessen, Erwartungen - diese muss man auch unterschiedlich ansprechen", so Jugendforscher Philipp Ikrath. Demnächst werden an regionalen Schulen Freecards verteilt, die mit dem erworbenen Wissen rund ums Thema "richtige Werbung" auf die Stärken der Region aufmerksam machen sollen. SP

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