Standorte in Leoben und Liezen
Fahrschule Lubensky ist insolvent
Die Fahrschule Lubensky mit den zwei Standorten in Leoben und Liezen ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen verzeichnet Schulden in der Höhe von rund 260.000 Euro. Ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung wurde am Landesgericht Leoben eröffnet.
LEOBEN/LIEZEN. Wie der KSV1870 (Kreditschutzverband von 1870) und der AKV Europa (Alpenländischer Kreditorenverband) am Montag bekannt gaben, ist die Fahrschule Lubensky-Gesellschaft m.b.H. insolvent und hat am Landesgericht Leoben einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung eingebracht. Diesen Antrag folgegebend wurde das Verfahren eröffnet und Rechtsanwalt Michael Kropiunig zum Sanierungsverwalter bestellt.
Insgesamt sind zirka sieben Gläubiger sowie neun Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer von der Insolvenz des Unternehmens, das in Leoben und Liezen eine Fahrschule betreibt, betroffen. Die Verbindlichkeiten betragen laut dem AKV Europa vorgelegter Gläubigerliste rund 260.000 Euro, wovon rund 125.000 Euro auf Steuer- und Abgabenrückstände entfallen, rund 65.000 Euro betreffen Dienstnehmerforderungen, rund 64.000 Euro betragen die Bankverbindlichkeiten, der Rest entfällt auf sonstige Gläubiger.
Dem stehen Aktiva in der Höhe von rund 288.000 Euro gegenüber. Hinsichtlich der Aktiva verweist man einerseits auf offene Forderungen, weiters auf das vorhandene Inventar sowie auf Bank- und Kassenguthaben, letztlich ist der Fuhrpark zu nennen, welcher teilweise im Fremdeigentum steht (Leasing). Eine insolvenzrechtliche Überschuldung dürfte nach diesen Angaben nicht vorliegen, wohl aber Zahlungsunfähigkeit, heißt es seitens des AKV.
Nachfragerückgang als Insolvenzursache
Hinsichtlich der Insolvenzursachen verweist die Fahrschule Lubensky auf Nachfragerückgänge, wobei ganz allgemein ein Rückgang des Interesses an Fahrschulausbildungen festzustellen sei. Dieser Nachfragerückgang scheint nach den nun vorliegenden Anmeldungen zwar überwunden, jedoch seien die finanziellen Auswirkungen des Umsatzrückganges durchgeschlagen.
Darüber hinaus sehe man sich einem Preisdruck ausgesetzt. Die steigende Inflation konnte nur verzögert und nicht im vollen Ausmaß an die Fahrschülerinnen und Fahrschüler weitergegeben werden, während die Ausgaben, insbesondere die Gehälter, der Inflation angepasst werden mussten. Diese Umstände hätten in den vergangenen Jahren zu negativen Geschäftsergebnissen und letztlich zur Zahlungsunfähigkeit geführt.
Fortführung und Sanierung angestrebt
Angestrebt wird die Fortführung des Unternehmens, da sich die Entwicklung an Neuanmeldungen für die Führerscheinausbildung nunmehr ins Positive gedreht habe, sodass man laut vorgelegtem Finanzplan in den kommenden drei Monaten deutliche Überschüsse erwartet. Die Insolvenzgläubiger erhalten zur vollständigen Befriedigung ihrer Forderungen eine Quote von 30 Prozent binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. Das Erfordernis für den Sanierungsplan soll aus der Fortführung des Unternehmens erwirtschaften werden und einen allfälligen Fehlbetrag allenfalls über die Eigentümer aufzubringen sein, teilt der KSV1870 mit.
Die Anmeldefrist wurde mit 24. April 2024 bestimmt. Die allgemeine Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde für den 8. Mai 2024 anberaumt. Die Sanierungsplan-, Schlussrechnungs- und nachträgliche Prüfungstagsatzung findet am 5. Juni 2024 statt. Forderungsanmeldungen können ab sofort über den AKV angemeldet werden. Auch der KSV1870 bietet allen Gläubigern an, sie in diesem Fall zu vertreten.
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