Walter und Annemarie Trippolt: Abschied vom Leobener Gösser Bräu nach 20 Jahren

Annemarie und Walter Trippolt haben 20 Jahre das Leobener Gösser Bräu geführt, jetzt gehen sie in Pension.

LEOBEN. Ein Bauernbratl mit Sauerkraut und Semmelknödel oder ein Braumeistergulasch, dazu ein frisch gezapftes Gösser Gold oder das berühmte Gösser Spezial mit der kompakten Schaumhaube: Hinter diesen kulinarischen und bierigen Spezialitäten stand seit 20 Jahren die Familie Trippolt mit ihrem Team des Gösser Bräu.
Mit 1. Februar treten Annemarie und Walter Trippolt – die langjährigen Pächter des Leobener Traditionslokales Gösser Bräu – in den Ruhestand.
Den Abschied vom Gastgewerbe haben sie sich allerdings anders vorgestellt, denn aufgrund der Coronabestimmungen der Bundesregierung sind Gastronomielokale bereits seit 3. November des Vorjahres geschlossen. "Das hat uns leider die Möglichkeit genommen, uns mit einem Abschlussabend von unseren Stammgästen zu verabschieden", sagt Walter Trippolt mit ein wenig Wehmut in der Stimme.

Nachfolger steht fest

Der traditionelle Gösser Bockbieranstich musste bereits im Vorfeld abgesagt werden, auch das im Dezember gerne genossene Barbarabier blieb in den Fässern. Das "Institut zur Bekämpfung akuter Unterhopfung", wie Trippolt das Braurestaurant gerne nennt, ist bis zur im März geplanten Wiedereröffnung der Gastronomie im Dornröschenschlaf. Wer das Gösser Bräu dann wachküssen wird, dürfen wir den Bierfreunden bereits verraten: Es ist Michael Rath, der Sohn des Leobener Gastronomen Heinz-Jörg Rath, der im Einkaufszentrum LCS unter anderem das Café "Bellaggio" betreibt.

Beliebter Treffpunkt

Gefeiert und getrunken wurde im Gösser Bräu häufig, mit Ballveranstaltungen, Faschingsfesten und Vorträgen in den großzügigen Räumlichkeiten, der lauschige Gastgarten wurde zur Bühne für Jazzkonzerte. Der Familienbetrieb mit gutbürgerlicher Küche und elf Bierspezialitäten vom Fass wurde zum beliebten Treffpunkt, das Lokal war weit über die Stadtgrenzen von Leoben hinaus bekannt.

Bierlokal des Jahres 2009

"Speisen und Bier in Einklang zu bringen, das war stets unser Bestreben", erzählen Annemarie und Walter Trippolt. Der Chef selbst absolvierte 2013 die Ausbildung zum diplomierten Biersommelier, 2008 wurde das Gösser Bräu aufwendig umgebaut, 2009 überreichte Bierpapst Conrad Seidl der Familie Trippolt die Bierguide-Auszeichnung zum "Bierlokal des Jahres".
In Hinkunft wollen sich beide vermehrt ihren Enkelkindern widmen. Walter Trippolt zieht es in die heimischen Berge oder auf den Golfplatz. Und er freut sich bereits auf den Tag, an dem er im Gastgarten seines ehemaligen Lokales ein gutes Gösser genießen kann.