Nach Moosheim
Deutscher radelte 860 Kilometer langen Fluchtweg des Vaters

Peter Weiland, Rolf Gäb und Karl-Heinz Schmickler mit der Empfangsrunde im Garten von Schloss Thannegg | Foto: KK
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  • Peter Weiland, Rolf Gäb und Karl-Heinz Schmickler mit der Empfangsrunde im Garten von Schloss Thannegg
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Eine außergewöhnliche Radtour über 860 Kilometer führte drei deutsche Radfahrer kürzlich nach Moosheim in die Gemeinde Michaelerberg-Pruggern.

MOOSHEIM. Im zweiten Weltkrieg wurde dem deutschen Soldat Hans Schmickler nach seiner Flucht in Moosheim Unterkunft gewährt, sodass er mit einem improvisierten Fahrrad zu Kriegsende nach Hause radeln konnte. Sein Sohn Karl Heinz Schmickler fuhr mit seinen Freunden Peter Weiland und Rolf Gäb die legendär-historische Radtour seines Vaters vor 77 Jahren in umgekehrter Richtung nach.

Gemeinsamer Endspurt

Thomas Ferstl, ein jahrzehntelanger Freund der Familie Schmickler, empfing die drei Radler mit einigen Gröbminger Biker-Freunden in Mandling an der Landesgrenze. Nach einer Kräftigung in der Taverne ging es in Teamfahrt nach Moosheim.

Der Vater von Karl Heinz Schmickler baute sich ein Rad aus diversen Bestandteilen zusammen, um nach Kriegsende in seine deutsche Heimat fahren zu können. | Foto: Pixabay
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Dort angekommen wurden die Radler mit Applaus von Bürgermeister Dieter Stangl, Michael Schütz vom Tourismusverband Schladming-Dachstein, Helma und Jakob Rainer, Hans Zefferer sowie vom Hausherrn Heinz Gruber samt Gattin empfangen.

Sprung aus fahrendem Zug

Nach dieser herzlichen Begrüßung erzählte Karl Heinz Schmickler nochmals die ergreifende Geschichte seines Vaters, die zu dieser Radtour führte: „Mein Vater hatte bei einem Bahn-Aufenthalt im Zweiten Weltkrieg einige Leute in Moosheim kennengelernt. Zwei Jahre später, der Bahntransport sollte nach Russland führen, sprang mein Vater in St. Michael vom Zug ab und flüchtete nach Moosheim."

Selbst gebautes Fahrrad

Der Bahnbedienstete Michael Koch gewährte ihm Unterkunft samt Essen in einem Stadel, später versteckte er sich am Hof vom vulgo Hafenberger. "Der Großvater von Hans Zefferer baute mit meinem Vater ein Rad aus diversen Bestandteilen zusammen, sodass er zu Kriegsende die „Heimtour“ antrat – zum Glück mit Erfolg", erzählte Schmickler.
Altbürgermeister Franz Votapek überreichte Karl Heinz Schmickler die von ihm persönlich verfasste Chronik der Gemeinde Michaelerberg.

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