Barbara Piqué: "Länger als ein Jahr bleibe ich da sicher nicht!"

Barbara Piqué in ihrem persönlichen "Schlaraffenland": zwischen Bergen und Meer auf einer Anhöhe bei Ille-sur-Têt. | Foto: KK
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  • Barbara Piqué in ihrem persönlichen "Schlaraffenland": zwischen Bergen und Meer auf einer Anhöhe bei Ille-sur-Têt.
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Barbara Piqué wurde in Admont geboren. Bis zu ihrem 17. Lebensjahr hat sie dort auf dem elterlichen Gutshof gewohnt. Nachdem sie ihr Diplom als Zahnarztassistentin erhalten hat, ist sie mit 17 Jahren nach Seefeld in Tirol gezogen, um dort als Kindermädchen zu arbeiten. Zwei Jahre später bekam sie von ihrer damaligen Chefin das Angebot, bei deren Schwester als Aupairmädchen in der Nähe von Versailles zu arbeiten. "Ich hatte eigentlich keine Lust, aber mein Vater hat mich mehr oder weniger gezwungen diese Arbeit anzunehmen, da ich arbeitslos war. Ich habe mir gedacht ,ok, aber länger als ein Jahr bleibe ich da sicher nicht!‘ Das war 1976!", betont Piqué.

Blick auf das Mittelmeer

Schließlich kam doch alles anders: "Ich hatte eine schöne Zeit bei einer netten Familie mit zwei kleinen Mädchen in St. Germain-en-Laye im Bezirk von Yvelines im Westen von Paris. Die Familie besaß ein Weingut mit Blick auf das Mittelmeer an der Côte Azur besaß, wo wir alle Ferien verbrachten", erinnert sich Piqué und fügt hinzu "Man kann sich vielleicht vorstellen, dass es mich nicht gleich nach Österreich zurück gezogen hat – das mit einem Jahr hatte ich vergessen!" Nach Admont ist Barbara Piqué dennoch des Öfteren zurückgekommen: "Ich vermisste meine Familie schon ein wenig, meine Eltern und sieben Geschwister."

Leben im Schlaraffenland

Mit 23 Jahren lernte sie in Frankreich dann allerdings ihren Mann – einen Polizisten – kennen. "Ich wusste anfangs nicht, dass er Polizist ist, bis ich ihn in der Uniform auf einer Kreuzung stehen sah." Der Rest ist Geschichte: Nach 10-jährigem Dienst in Versailles wurde ihr Mann in seine ursprüngliche Heimat nach Perpignan versetzt. Seit 1988 lebt das Ehepaar nun in den Pyrénées-Orientales. "Eine wunderschöne Gegend zwischen Meer und Bergen: 40 Kilometer zum Meer und 40 Kilometer in die Berge. Wir wohnen in Ille-sur-Têt mit dem 2784 Meter hohen Canigou als Hausberg. Hier wachsen auch alle möglichen südlichen Früchte wie Pfirsiche, Feigen, Granatäpfel, Orangen und Zitronen – ein Schlaraffenland! Und wir haben super Weine!", schwärmt Piqué.

Fußball statt Skirennen

Trotz dieses persönlichen Paradieses vermisst die Admonterin ihre Heimat. "Besonders den Winter", sagt sie und ergänzt "das Ambiente um den Wintersport – hauptsächlich die Alpinskirennen, die auf den französischen Sendern nicht einmal übertragen werden. Dabei kann man in den Pyrenäen auch gut Ski fahren. Aber hier ist Fußball der Nationalsport – das bei der WM wieder einmal klar!" Um ihrer Leidenschaft nachzugehen, kommt Piqué jedes Jahr im Februar für ein Skiwochenende in die Steiermark.
Auch sonst herrscht reger Austausch mit der Heimat: "Ich bin viel in Kontakt mit meinen Verwandten und Freunden. Seit mein Mann vor sieben Jahren in Pension gegangen ist, verbringen wir den Sommer in Admont." Ganzzeitig zurück in die Steiermark möchte sie aber nicht – aus gutem Grund: "Wir haben hier auch Familie und Freunde. Unser 33-jähriger Sohn und unsere 30-jährige Tochter mit Mann und Kind leben hier. Unsere jüngste Tochter jedoch studiert Architektur in Wien."

Steirische Feiertage

Ein Stück der alten Heimat holt sich Barbara Piqué aber regelmäßig nach Frankreich: "Mir fehlen die Weihnachts- und Osterstimmung. Deshalb feiern wir diese Feste nach steirischer Tradition mit Weihnachtsgebäck, Lebkuchenhaus, Christbaum, echten Kerzen und Sternspritzern. Das Essen halten wir eher französisch mit ,Foie gras‘ und Austern. Zu Ostern gibt es aber natürlich selbstgefärbte Ostereier."

Barbara Piqué in ihrem persönlichen "Schlaraffenland": zwischen Bergen und Meer auf einer Anhöhe bei Ille-sur-Têt. | Foto: KK
Die Admonterin mit ihrer jüngsten Tochter Stephanie am Canigou. | Foto: KK
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