Viele Gefahren am Berg

Das gilt es bei einer Skitour zu beachten

Der Winter ist im Bezirk eingezogen und für einige ist die Skitouren-Saison bereits gestartet, andere möchten zumindest bald loslegen. Damit alles möglichst sicher vonstatten geht, gibt es einige Tipps von Berg- und Skiführer René Guhl. Nach wie vor sterben jeden Winter im Durchschnitt 22 Menschen unter Lawinen.

BEZIRK LIEZEN. Skitourengehen boomt, immer mehr Menschen suchen die freie Natur abseits der Pisten. Doch da lauern viele Gefahren. Jahr für Jahr begeistern sich mehr Menschen für das Skitourengehen. Im freien Gelände unterwegs zu sein, ohne sich im Vorhinein über mögliche Gefahren zu informieren, kann allerdings ein böses Ende nehmen. Dabei wird es nicht erst beim Auslösen einer Lawine brenzlig, sondern schon viel früher.

Gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete

René Guhl, der bereits seit 28 Jahren begeisterter Skitourengeher und seit 12 Jahren auch staatlich geprüfter Berg- und Skiführer ist, verschafft einen Überblick zu den Gefahren, die eine Skitour mit sich bringen kann. Er bietet in seiner Alpinschule "Bergpuls" verschiedenste Kurse zur Vorbereitung auf das richtige Skitourengehen, an. Eine gute Vorbereitung beschreibt er als essenziell, bevor es überhaupt ins freie Gelände geht. Ist der Hang lawinensicher? Diese Frage sollte als allererstes gestellt werden. Der Lawinenlagebericht ist ein sehr wichtiges Werkzeug für alle Wintersportlerinnen und Wintersportler, die sich abseits gesicherter Pisten bewegen und soll bei jeder Tourenplanung eingebunden werden.

Nur unter Berücksichtigung der aktuellen Lawinengefahr und einem lawinenkundlichen Beurteilungsvermögen lässt sich das Risiko, von einer Lawine erfasst zu werden, minimieren.
Auch eine mangelnde Tourenplanung kann zu einer Orientierungslosigkeit im Gelände führen. "Lawinen sind grundsätzlich die größte Gefahr, weil ein Lawinenunfall oft tödlich ist. Wegen der Orientierungslosigkeit und mangelnder Tourenplanung geraten Skitourengeher oft unnnötigerweise in gefährliche Situationen, bei denen erhöhte Lawinengefahr herrscht", erklärt Guhl.

Fehlendes Wissen kann bei Skitouren-Kursen aufgefrischt werden. Dort ist es möglich sich das Einmaleins des Skitourengehens anzueignen. Das richtige Risikomanagement - Planung von Skitouren, Erkennen der Gefahren vor Ort und richtiges Verhalten bei Notfällen, sowie richtiges Verwenden der Notfallausrüstung kann mit Hilfe ausgebildeter Skiführerinnen und Skiführer geübt werden. Die ersten 15 Minuten sind entscheidend um Leben retten zu können.

Augen auf beim Kauf der Ausrüstung

Prinzipiell können Skitouren von Menschen jeden Alters bewältigt werden. Doch damit lange Freude an dieser Tätigkeit besteht, benötigt es einer soliden Ausrüstung. Gleich zum erstbesten Angebot zu greifen, ist meist der falsche Weg. Eine vernünftige Einsteigerausrüstung besteht aus Tourenskiern, den passenden Schuhen mit Gehfunktion, Stöcken, Rucksack mit Erster Hilfe und Kleidung.

"Wer abseits präparierter Pisten abfährt, benötigt unbedingt eine Lawinenausrüstung mit Schaufel, Sonde und dem LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät). Auch einen Biwaksack halte ich für sehr sinnvoll, da er ein robuster, wind- und wasserdichter Sack aus Kunststoff ist, der vor Nässe,  Wind und Kälte schützt und dein Leben retten kann", erklärt Guhl.

Bei seinen Skitouren-Anfänger Kursen wird in Kleingruppen ein sicheres Bewegen im freien Gelände trainiert. Weiters wird das Notfallmanagement und die Erstversorgung erlernt. Der Spaß darf dabei aber natürlich nicht zu kurz kommen.
"Es ist wichtig in der Gruppendynamik auf mögliche Gefahren achten zu können und im Falle eines Lawinenabganges mit Ruhe zu wissen, was zu tun ist", so Guhl abschließend. 

Skitouren im Ennstal:

• Planneralm
• Gesäuse
• Donnersbachtal
• Triebental
• Sölktal

Mehr Info's zu verschiedenen Kursen:
www.bergpuls.at

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