Klimawandel und Extremwetter – steirische Wetterzeugen gesucht!

Der schneereiche Winter 2019 (Bild: Ödernalm im Toten Gebirge) ist uns allen noch in Erinnerung. | Foto: Paul Seibitz
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Die Online-Plattform "Wetterzeugen" ist auf der Suche nach Fotos und Erinnerungen von Wetterereignissen aus der Vergangenheit.

Das Jahr 2019 begann aus meteorologischer Sicht äußerst spannend und sorgte in den steirischen Nordalpen sowie in der Tauernregion für Rekordschneemengen. Auswertungen der täglichen Neuschneemengen von 1. bis 15. Jänner 2019 zeigten, dass in der Steiermark neue Rekordwerte verzeichnet wurden. Die beispielsweise in diesem Zeitraum in Bad Aussee gemessene Neuschneesumme von 300 Zentimetern kommt statistisch gesehen alle 30 bis 50 Jahre vor, in Bad Mitterndorf wurde mit den registrierten 270 Zentimetern der Rekordwert in der knapp 50-jährigen Messreihe erreicht. Im Gebirge waren die Neuschneesummen ungleich größer. Zahlreiche Messstationen des Lawinenwarndienstes wurden eingeschneit. So wurde beispielsweise am Schneepegel Loser auf einer Seehöhe von 1.580 Meter ein Pegelstand von 5,5 Meter erreicht.

Unwetter in St. Lorenzen

Sieben Jahre davor, am 21. Juli 2012, suchten tagelanger Starkregen und Gewitter St. Lorenzen im Paltental heim. Die Unwetterserie blieb nicht ohne Folgen: Katastrophale Murenabgänge hinterließen eine Spur der Verwüstung. Eine erschreckende Erinnerung an ein extremes Wetterereignis, das nun auf der neuen Internet-Plattform „Wetterzeugen“ des Landes Steiermark veröffentlicht wurde – neben vielen weiteren Beobachtungen von Steirerinnen und Steirern.

In St. Lorenzen im Paltental hinterließen im Juli 2012 Murenabgänge eine Spur der Verwüstung. | Foto: KK
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"Wetterexperten" gesucht

Die Meldungen von Wetterextremen häufen sich. Außergewöhnliche Temperaturen und heftige Unwetter fallen auf und werden oft mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht. Aber stimmt das? Wie hat sich das Wetter in der Steiermark in den letzten Jahrzehnten verändert? Experten verfügen zwar über fundierte Aufzeichnungen von Wetterwerten – wenn es aber um die Beobachtung der Auswirkungen des Wetters geht, sind sie auf wertvolle Erinnerungen, persönliche Erlebnisse und spezifisches Wissen über die Regionen angewiesen. All das hat niemand in dem Ausmaß wie die Bevölkerung selbst. Und dieses Wissen will nun Umweltlandesrätin Ursula Lackner gemeinsam mit dem Klimabündnis Steiermark und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sammeln.

Erstes Wetterportal

„Für eine fundierte und ganzheitliche Betrachtung der Klimaveränderungen sind die Berichte und Fotos der Steirerinnen und Steirer besonders wichtig“, erklärt Lackner und ergänzt: „Mit unserem neuen Wetterzeugenportal haben wir eine einzigartige Möglichkeit geschaffen, niederschwellig und einfach die eigenen Erfahrungen in die große Datenbank einzubringen und so für spätere Generationen und die wissenschaftliche Betrachtung zu erhalten“.

Fotos einreichen

Unter www.wetterzeugen.at haben alle Steirer die Möglichkeit, Erinnerungen und Fotos direkt vom Smartphone oder PC auf der neuen Plattform zu teilen. Die fachmännische Betreuung wird in Zusammenarbeit der ZAMG und dem Klimabündnis Steiermark sichergestellt. Unter allen Einreichungen bis Ende November werden als Dankeschön tolle Preise verlost.

Hier geht es zur Themenseite.

Der schneereiche Winter 2019 (Bild: Ödernalm im Toten Gebirge) ist uns allen noch in Erinnerung. | Foto: Paul Seibitz
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