Sattes Gästeminus
"Langlaufen ist ja in Mode, aber wir leben von den Nächtigungsgästen"
Der Gästekartenverkauf für Langläufer ist in den Hochburgen Ramsau und Bad Mitterndorf um beinahe 100 Prozent gefallen.
Über die dünne Auslastung auf den Skipisten wissen wir alle bestens Bescheid, dass Skitourengehen einen Rekord um den anderen aufstellt, ebenso – aber wie ist es um unsere Langlaufloipen bestellt? Wie wirkt sich der ausbleibende Tourismus aus? Wir haben in Ramsau am Dachstein und Bad Mitterndorf/Tauplitz nachgefragt.
Aktivität in der Natur
Langlaufen ist eine der wenigen Sportarten, die derzeit im Lockdown erlaubt ist beziehungsweise in der freien Natur durchgeführt werden kann. Mund-Nasen-Schutz (MNS) wird während des Laufens natürlich keiner benötigt, sollte aber mitgeführt werden. "Der gesetzlich vorgegebene Hinweis auf Abstandhalten und MNS-Tragen findet nur an Einstiegstellen mit Ticketautomaten Gültigkeit. Beim Sport im Freien ist kein MNS erforderlich. Lediglich im Falle einer Ticketkontrolle durch den Loipen-Kontrolleur kann der geforderte Abstand nicht gewahrt werden und wir müssen – als Betreiber der Langlaufeinrichtung – alle Sportler ersuchen, hier einen MNS zu verwenden. In den meisten Fällen tragen die Sportler ohnehin ein Halstuch, einen Buff oder einen Schal, der hochgezogen werden kann", erklärt Kurt Sölkner, Koordinator der Salzkammergutloipen.
Finanzielle Situation
Vor Beginn dieses Winters wurde eine gemeinsame Saisonkarte, welche in den Gemeinden Bad Mitterndorf und Ramsau gültig ist, eingeführt. Sie gilt als Lichtblick einer schwierigen Saison, verlief der Kartenvorverkauf doch in beiden Gebieten zufriedenstellend. Total anders stellt sich die Situation bei den rückläufigen Tageskarten und speziell bei den Gästekarten dar. Aufgrund der fehlenden Urlaubsgäste sind Einbußen von nahezu 100 Prozent zu beklagen. "Prinzipiell ist Langlaufen ja in Mode, aber wir leben von den Nächtigungsgästen", betont Philipp Walcher, Geschäftsführer des Ramsauer Tourismusverbandes, und hängt an: "Wir haben nicht mehr viel Zeit, weil ab Mitte März traditionell immer weniger los ist."
Perfekte Bedingungen
"Der Drang nach draußen ist natürlich sehr stark. Nachdem bei uns das komplette Loipenangebot mit etwa 180 Kilometern angeboten wird und somit genügend Abstände vorhanden sind, ist dieser Sport im Freien sicher und problemlos", sagt Sölkner und hebt die gesundheitlichen Aspekte hervor. Auch Walcher macht der Bevölkerung Lust auf einen Loipentag: "Die Bedingungen sind ja ausgezeichnet, 90 Prozent unseres 220 Kilometer langen Loipennetzes sind geöffnet. Es fehlen halt nur die Gäste."
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