In Öblarn
Naturgefahrentagung zu den Themen Hochwasser, Lawinen, Muren

- Moosmoar Energies-Geschäftsführer Wolfgang Prüggler erklärt das Hochwasserszenario an der Enns beim Wassererlebnis Öblarn.
- Foto: Klar! Ennstal/ Martin Huber
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130 Experten von rund 60 Organisationen kamen bei der Naturgefahrentagung 2021 in Öblarn zusammen.
Bei der Naturgefahrentagung waren Einsatzkräfte und Blaulichtorganisationen, Gemeinden, Regionen, Länder, Bund, Wirtschaft und Wissenschaft vertreten. Organisiert wurde sie von der österreichischen Plattform des internationalen Programms für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen (ASDR), die in Österreich von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) koordiniert wird, sowie vom Land Steiermark, der Marktgemeinde Öblarn, der "Klar! Zukunftsregion Ennstal" und "Moosmoar Energies".
„Je mehr und je enger alle Beteiligten zusammenarbeiten, desto besser wird der Schutz vor Naturgefahren“, sagt Zamg-Direktor Andreas Schaffhauser. „Das betrifft gleichermaßen die langfristige Planung und präventive Maßnahmen, gerade im Hinblick auf den Klimawandel, wie auch die Zusammenarbeit vor und während extremer Wetterereignisse.“

- Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth bei der Eröffnung der Naturgefahrentagung 2021 in Öblarn
- Foto: Klar! Ennstal/ Martin Huber
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Hochwasser, Muren, Lawinen
Nach drei Veranstaltungen in Wien war es die erste Naturgefahrentagung in einer Region. „Das Ennstal war in den letzten Jahren immer wieder von massiven Wetterereignissen betroffen, wie 2017 die Unwetterkatastrophe im Walchental und Öblarn, bei welcher der Ortskern durch eine Verklausung unter Wasser stand. Weiters führte 2019 extremer Schneefall in den Gemeinden Sölk und Ramsau am Dachstein zu gefährlichen Lawinensituationen. Das Sölktal war 14 Tage von der Außenwelt abgeschnitten und in Ramsau wurden Infrastruktur und ein Hotel schwer beschädigt.“, sagt der Bürgermeister von Öblarn Franz Zach.
Wassererlebnis Öblarn
Im Rahmen der Naturgefahrentagung wurde auch erstmals das neue „Wassererlebnis Öblarn“ präsentiert. Dieses nagelneue 70 Meter lange Freiluft-Modell ermöglicht es allen Altersgruppen, Naturgefahren und Katastrophenereignisse – wie zum Beispiel jenes im August 2017 im Walchental und Öblarn – hautnah und spielerisch zu erleben. Es zeigt maßstabsgetreu den Ortskern von Öblarn, den Walchenbach sowie die Retentionsflächen an der Enns. Durch realitätsnahe Simulationen von Hochwasser, Muren und Verklausungen wird eine einzigartige Bewusstseinsbildung ermöglicht.
Modellbesuchern wird zudem eindrucksvoll vermittelt, wie und durch welche Maßnahmen die negativen Auswirkungen von Katastrophenereignissen verringert beziehungsweise vermieden werden können.

- Station "Kraft des Wassers“ beim Wassererlebnis Öblarn
- Foto: Klar! Ennstal/ Martin Huber
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
"Alle an einem Strang ziehen"
Natalie Prüggler, "Klar! Modellregionsmanagerin und Geschäftsührerin von Moosmoar Energies" betont: „Bewusstseinsbildung zum Anfassen – das ist mir wichtig. Wenn wir uns in unserer Region rasch und erfolgreich an den Klimawandel anpassen wollen, dann müssen wir alle an einem Strang ziehen. Daher ist es essenziell, alle einzubinden – vom Kindergartenkind bis zu den Senioren. Wir alle sind Teil der Lösung. Ich freue mich, dass wir ab Mai 2022 das Wassererlebnis Öblarn für alle Besucher öffnen können!“
Regionen stärker einbinden
Für Matthias Themeßl von der Zamg, der mit Natalie Prüggler für Planung und Umsetzung der Veranstaltung verantwortlich war, bestätigt der Erfolg der Naturgefahrentagung die Idee, in die Regionen zu gehen: „Auch wenn man die konkreten Erfahrungen im Krisenfall nicht wirklich lernen kann, sondern erleben muss, helfen eine fundierte Vorbereitung und der Austausch mit anderen Betroffenen enorm. Wir wollen daher weiterhin die lokalen Entscheidungsträger unterstützen, anhand konkreter Beispiele und Erfahrungen Handlungsempfehlungen zu bekommen und noch besser vorbereitet zu sein. Dazu sollen unter anderem die Bezirke und die Katastrophenreferenten noch stärker in die Veranstaltungen einbezogen werden.“



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