Schladming-Dachstein
Fast 300 Gäste besuchten siebten Tourismus-Dialog
Welche Perspektiven, Chancen und Herausforderungen bieten sich im alpinen Tourismus? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt des “Tourismus-Dialogs”, den der Tourismusverband Schladming-Dachstein gestern zum siebenten Mal organisiert hat.
SCHLADMING. Die siebte Ausgabe des Tourismus-Dialogs fand unter einer Rekordbeteiligung statt: Rund 300 Gäste aus der Tourismusbranche fanden sich nämlich dazu im Congress Schladming ein.
Die Besucherinnen und Besucher waren sich trotz aller weltpolitischer Probleme einig: Der Tourismus ist die wichtigste Lebensader in Schladming-Dachstein. Er sei der Garant dafür, wenn es um die Sicherung des Wohlstands und der hohen Lebensqualität in der Region gehe.
“Die enge Verkettung des Tourismus mit beinahe allen Branchen wird in Diskussionen leider oft übersehen. Er erhält und schafft – direkt und indirekt – Arbeitsplätze in unterschiedlichen Branchen und bringt zudem umfangreiche Freizeitmöglichkeiten für die regionale Bevölkerung. Diese Tatsache müssen wir wieder mehr ins Bewusstsein rücken”, betonte Mathias Schattleitner, Geschäftsführer im TVB Schladming-Dachstein.
Tourismus gibt Sicherheit
Damit und mit all den vielen weiteren positiven Begleiterscheinungen schaffe der Tourismus "einen nachhaltigen, ortsgebundenen und zukunftsträchtigen Standort mit hoher Lebensqualität in unserer Region", führt Schattleitner weiter aus.
Trotzdem merkte Hubert Siller, Professor und Tourismusexperte am MCI Innsbruck, an, dass es auch einige Herausforderungen im Tourismus zu meistern gilt. "Die goldene Epoche ist vorbei. Wir haben 40 Jahre Planungssicherheit gehabt – jetzt gibt es gar keine mehr."
Region in glücklicher Lage
Corona-Krise, Krieg in Europa und die Teuerungswelle: Diese Probleme betreffen alle Regionen weltweit, der Alpenraum habe laut dem Experten trotzdem einen großen Vorteil. "Wir haben richtiges Glück, dass wir zwei Saisonen haben, Tourismus im Mittelmeer beispielsweise findet nur in einer statt."
Begehrlichkeiten wecken
Siller veranschaulichte die strategischen Logiken für einen erfolgreichen Tourismus im alpinen Raum: “Der Erfolg ergibt sich aus dem Erkennen eines Kundenproblems, dem Verständnis und der richtigen Anwendung der eigenen Kompetenzen, der daraus folgenden Neugestaltung und Entwicklung des Produkts."
Weiter sei das richtige Verständnis für Marketing, das mit seinen Botschaften bei den Gästen gezielt die entsprechenden Begehrlichkeiten wecken müsse, entscheidend.
Andreas Keinprecht, Vorsitzender des TVB, strich die Bedeutung des Fremdenverkehrs für die gesamte Region hervor: “Wir verstehen Tourismus auch als einen wesentlichen Teil der Regionalentwicklung. Touristische Einrichtungen sowie Angebote sollen uns allen zugutekommen und werden gleichzeitig auch für die einheimische Bevölkerung weiterentwickelt.
Das Wort "Krise" durch "Chance" ersetzen
Der gebürtige Irdninger Matthias Winkler, Geschäftsführer der Sacher Hotel-Gruppe, sieht die aktuell wohl größte Herausforderung, trotz aller Krisen positiv und optimistisch in die Zukunft zu sehen und auch entsprechend zu agieren. “Das vorausgesetzt geht es um Digitalisierung, Individualisierung, Nachhaltigkeit und natürlich auch eine Neuordnung des Verhältnisses zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern."
Christoph Bründl, Geschäftsführer Bründl Sports Group, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Frage, wie es heutzutage gelingen kann, ein wirksames Stimmungs-Management zu implementieren: “Die Kern-Herausforderung in dieser turbulenten Zeit ist, wie man aus der Durchschnittsfalle heraus und in den Bereich der ‘Excellence’ hineinkommt. Jegliche Mittelmäßigkeit wird jetzt gerade sehr abgestraft."
Im Anschluss an die Vorträge fand eine abschließende Podiumsdiskussion statt.
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