Bis zu einer Viertelmilliarde Euro
„Jahrhundertauftrag“ für die MFL

Trafen sich in Liezen: Roman Noack, CEO von Helrom, Eigentümervertreter Reinhard Haider, MFL-Geschäftsführer Herbert Decker, Landeshauptmann Christopher Drexler und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl | Foto: Lueflight
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  • Trafen sich in Liezen: Roman Noack, CEO von Helrom, Eigentümervertreter Reinhard Haider, MFL-Geschäftsführer Herbert Decker, Landeshauptmann Christopher Drexler und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl
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Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) holt mit einem Großauftrag die Fertigung von innovativen Güterwagen nach Österreich. Der Bahn-Spezialist produziert in einer ersten Phase 40 neuartige Highend-Güterwaggons, mit denen Lkw-Transporte einfach von der Straße auf die Schiene verlagert werden können. Langfristig soll das Engagement dem Leitbetrieb Umsätze von einer Viertelmilliarde Euro bescheren.

LIEZEN. Schon vor Jahren stellte die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) die Weichen für den Einzug in die internationale Schienenverkehrstechnik. Mit dem bislang größten Auftrag in der Firmengeschichte nimmt die strategische Ausrichtung des österreichischen Unternehmens nun volle Fahrt auf: Noch in diesem Jahr werden zunächst 40 Highend-Güterwaggons des deutschen Unternehmens Helrom, eines hochspezialisierten Güterlogistikers auf Schiene, gefertigt.

Option zur Verlängerung

Das damit einhergehende Auftragsvolumen, das sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag beläuft, soll sich langfristig noch deutlich steigern. Nach der einjährigen Produktionseingangsphase verfügt Helrom über die Option, die Fertigung der innovativen Güterwaggons bis 2033 zu verlängern. In diesem Fall würde sich der Projektumfang auf mehrere Hundert Wagen und knapp eine Viertelmilliarde Euro erhöhen.

Der Helrom-Trailer-Wagen ist eine international revolutionäres Technologie, um den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu befördern. Der innovative Güterwagen schwenkt einfach zur Seite, sodass das Zugfahrzeug den Anhänger auf den Waggon schieben kann. | Foto: Julia Reisinger
  • Der Helrom-Trailer-Wagen ist eine international revolutionäres Technologie, um den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu befördern. Der innovative Güterwagen schwenkt einfach zur Seite, sodass das Zugfahrzeug den Anhänger auf den Waggon schieben kann.
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„Es ist tatsächlich nicht übertrieben, von einem Jahrhundertauftrag für die MFL zu sprechen. Dies bezieht sich aber nicht nur auf das Auftragsvolumen, sondern insbesondere auf die Innovationskraft und Nachhaltigkeit, die von den gefertigten Güterwaggons ausgeht“, sagt MFL-Geschäftsführer Herbert Decker.

In nur drei Jahren zum Komplettzulieferer

Decker meint weiter: "Das Ziel, sich in der internationalen Schienenfahrzeugindustrie endgültig als Komplettzulieferer zu etablieren, konnten wir innerhalb von nur drei Jahren realisieren.“ Für Eigentümervertreter Reinhard Haider ist klar: „Die Entscheidung der Kundin und des Kunden für eine Fertigung in Österreich und die damit verbundene Anerkennung für die Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Liezen ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.“

700 Fachkräfte der MFL bauen bis 2033 den Helrom-Trailer-Wagen. | Foto: Lueflight
  • 700 Fachkräfte der MFL bauen bis 2033 den Helrom-Trailer-Wagen.
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Christopher Drexler, Landeshauptmann der Steiermark, erklärt: „Es ist ein Tag echter Freude für den Wirtschaftsstandort Steiermark. Gerade solche Neuigkeiten von einem großartigen heimischen Unternehmen zeigen, dass auch in diesen unsicheren Zeiten, aller Grund für Zuversicht und Optimismus besteht. Denn es ist nicht nur ein gleichermaßen spektakuläres wie zukunftsorientiertes Projekt, das bei uns in der Steiermark umgesetzt wird, sondern sorgt für nachhaltige wirtschaftliche Impulse in ganz Österreich – und sichert damit wichtige Arbeitsplätze in der Region.

Gut fürs Klima

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betont: „Dieser neue Fertigungsauftrag unterstreicht eindrucksvoll die Kompetenz der Steiermark und insbesondere der Maschinenfabrik Liezen in den Bereichen Mobilität sowie Maschinen- und Anlagenbau. Dank der Innovationskraft des Unternehmens und der Entwicklung dieser zukunftsweisenden Warenverkehrslösung stärkt die MFL die Wirtschaftsregion Liezen und trägt gleichzeitig zu mehr grüner Mobilität in der Güterbeförderung bei.“
Nur zur Orientierung: Ein Güterzug benötigt etwa 20 Prozent der Energie eines Lkw und verursacht lediglich 25 Prozent von dessen klimaschädlichen Emissionen.

„Grüne“ Güterlogistik mit Revolutionspotenzial

Mehr als 95 Prozent der in Europa im Einsatz befindlichen Lkw-Sattelauflieger benötigen für den Umschlag auf den Güterzug teure und nur an wenigen Standorten verfügbare Terminals. Helrom löst dieses Problem, indem der Trailer-Wagen zur Seite hin ausschwenkt. Dadurch können die Sattelauflieger mit Hilfe einer Zugmaschine auf den Wagen geschoben werden – ohne Terminal und Kran.

"Entscheidender Baustein"

Eine ebene Fläche neben dem Gleiskörper genügt. So avancieren einfache Lade- oder Nebengleise zur Be- und Entladezone eines ganzen Zuges, mit einer Verladezeit von nur zwei Minuten pro Trailer. Durch diese weltweit patentierte Technologie lässt sich der Lkw-Güterverkehr schneller und einfacher von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Laut Helrom sei dies „ein entscheidender Baustein für die Erreichung der europäischen Klimaziele“.

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