Tonnen sind überfüllt
Zu Weihnachten fällt besonders viel Müll an
In der Weihnachtszeit fällt bis zu 20 Prozent mehr Müll an. Neben Verpackungsmüll durch den Versandhandel steigt auch der Bioabfall aufgrund zahlreicher Verwandtenbesuche oder Feiern an. Rund um Silvester werden viele Sektflaschen gekauft, daher füllen sich zusätzlich die Glascontainer.
AICH. Während der Corona-Pandemie erlebten Online-Käufe einen wahren Boom. Dieser Trend setzt sich bis heute fort: Der Verpackungsmüll nimmt ständig zu. Dabei werden Schachteln häufig nicht gefaltet, was zu einer Überfüllung der Mülltonne führt. Ein weiteres Problem zur Weihnachtszeit ist, dass oft alle Materialien (Styropor, Luftpolsterfolien oder andere) der ausgepackten Geschenke, zum Beispiel bei einem Fernseher, anschließend gemeinsam entsorgt werden.
Bei selbst eingepackten Artikeln sollte man laut Josef Mitterwallner, Geschäftsführer Abfallwirtschaftsverband Schladming, den Umweltgedanken vorne anstellen. "Man könnte sich bei der Verpackung schon überlegen, wie möglichst wenig getrennt werden muss. Im besten Fall vermeidet man Hochglanzpapier, Glitzerstoffe, Aluplättchen oder Plastikschnüre."
"Brauch ich das wirklich?"
Beim Thema Abfallvermeidung hat der Experte eine klare Meinung: "Es muss sich jeder selbst an der Nase nehmen und nicht schauen, was die ‚Großen‘ machen. Man muss sich nur fragen, brauch ich das wirklich? Es gibt so viele Alternativen: Regionaler Konsum, Milch oder Fleisch beim Bauern beispielsweise, verringert den Verpackungsmüll und erfordert keine weiten Anlieferungen." Ein Weihnachtsgeschenk kann laut Mitterwallner ebenso regional und ohne Verpackung sein – mit einem Dienstleistungsgutschein.
Besonders viel (unsinniger) Müll fällt beim Wichteln an: Hier werden häufig günstige Artikel gekauft, die ausschließlich der Belustigung dienen – sprich sie werden in vielen Fällen sofort wieder entsorgt.
Nicht nur Scherzartikeln, sondern auch Geschenken mit versteckten Batterien kann Josef Mitterwallner wenig abgewinnen: "Weihnachtskarten, die Lieder trällern, blinkende Hauben oder leuchtende Kinderschuhe: Da sind überall Akkus drinnen, teilweise sogar Lithium-Akkus, die gefährlich sind. Sie können einen Brand auslösen und gelten gemeinhin als Schreckgespenst der Abfallverwertungsanlagen."
Wo kommt der Christbaum hin?
Alle Jahre wieder, wenn die Kerzen erloschen sind, stellt sich die Frage: Wohin mit dem Christbaum? Die Antwort: Entweder selbst zuhause einheizen oder den Christbaum bei den öffentlichen Sammelstellen abgeben. "Man sollte ihn nicht in die Biotonne geben, weil dickes Holz sehr langsam verrottet", betont Mitterwallner.
Auf jeden Fall muss der Baum vor der Entsorgung vollständig abgeschmückt werden. "Das Lametta bleibt oft unbemerkt noch hängen, das wir dann händisch entfernen müssen. Daher macht es durchaus Sinn, den Christbaum mit natürlichen Stoffen, wie zum Beispiel Strohsternen, zu schmücken", ergänzt Josef Mitterwallner.
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