Felsenfest vom Hüttenleben überzeugt

Ein tolles Team. Reinhard Reichenfelser und Manuela Wolf, die Pächter der Hesshütte.
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  • Ein tolles Team. Reinhard Reichenfelser und Manuela Wolf, die Pächter der Hesshütte.
  • hochgeladen von Petra Schuster

In den kommenden Monaten möchten wir den Lesern "Originale" aus dem Bezirk vorstellen. In unserer Serie "Typisch Original" unterhalten wir uns mit verschiedenen Menschen, deren Arbeitsalltag nicht der Norm entspricht.
"Die Tante Rosa hat damals einen Roßbuben (einen Träger) gebraucht, das war 1975. Da habe ich dann gegen den Willen meines Vaters einfach mitgearbeitet, so hat mein Hüttenleben angefangen", beginnt der Wirt der Hesshütte seine Erzählungen. Ein Arbeitsplatz auf 1.699 Metern Seehöhe - eher ungewöhnlich.

Leben in den Bergen

Reinhard Reichenfelser ist seit nunmehr 28 Jahren als Pächter der Hütte ein Urgestein in den Gesäusebergen. Seit 2003 ist Manuela die Seele des Hauses. Sie ist Ansprechperson für die Mitarbeiter, kümmert sich um Küche, Angebot und Abläufe und organisiert das Rundum. Das Bewirtschaften einer Schutzhütte stellt den Betreiber vor viele Herausforderungen. Das merken laut Reinhard Reichenfelser auch die österreichischen Alpinvereine, die durchwegs auf der Suche nach potentiellen Pächtern für Hütten sind. "Die Anwärter stellen sich das leichter vor als es ist. Es gehört Liebe dazu. Man muss sich mit dieser Arbeit identifizieren können. Es ist technisches Verständnis von Nöten, denn die Kühlung, die Stromanlage und Sonstiges ist zu warten. Da kommt niemand einfach mal schnell vorbei", erklärt der langjährige Hüttenwirt.
Aus seiner Erfahrung weiß #+Reichenfelser, dass Arbeitsweg und Transport eine riesige Herausforderung sind. Jährlich sind für die Sommersaison zwischen 40 und 50 Tonnen Material (Heizmaterial, Gas, Getränke und Speisen) zu fliegen.

Die Sache mit dem Personal

Der Arbeitsweg und die Umstände auf einer Schutzhütte ohne Ruhetag sind nicht jedermanns Sache. Auf der Hesshütte herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre. Manuela sagt: " Wir hatten immer tolle, langjährige Angestellte, zum Beispiel die Marina und den Franz. Heuer wird unser Team von einem neuen Koch ergänzt. Gott sei Dank, denn Mitarbeiter sind sehr schwer zu finden".
Reini, wie der Hüttenwirt von den meisten genannt wird, sagt dazu: "Für uns ist das Personalthema schon ein schwieriges. Der Arbeitsweg zur Hütte herauf beträgt drei Stunden. Wenn jemand ein bis zwei Tage frei hat, braucht er alleine für den Arbeitsweg fünf Stunden, außerdem wird's einem mit den ganzen Auflagen nicht leicht gemacht. Die Umstände auf der Hütte unterscheiden sich von denen im Tal wesentlich, trotzdem sind die Anforderungen die selben."

Der Umgang mit Freizeit

Wie viel Freizeit hat man als Hüttenwirt? Manuela lacht und sagt: "Naja, wenn's gut geht, komme ich im Sommer zweimal auf den Berg. Ins Tal muss ich sowieso, da ich unten den Einkauf und die Wäsche erledige, dann empfinde ich den Abstieg und den Anstieg als Freizeit." Die Tochter der beiden, Anna, sie ist zwölf Jahre alt, hilft manchmal fleißig im Betrieb mit. Für das Hüttenwirtepaar war es immer wichtig, dass sich Anna am Berg wohl und zuhause fühlt.
Das gilt auch für die Gäste, die von den beiden mit regionalen und hausgemachten Produkten verwöhnt werden. "Und so lange es geht, bleibt das so."

Ein tolles Team. Reinhard Reichenfelser und Manuela Wolf, die Pächter der Hesshütte.
Gemütlichkeit, regionale Produkte und freundliche Atmosphäre sind bezeichnend für die Hesshütte. | Foto: Leitner
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