Schwerpunkt Demenz
Das sind die vier häufigsten Demenz-Formen

- Demenz ist eine Erkrankung, die jeden Menschen betreffen kann – auch Menschen mit einem extrem hohen Intelligenzquotienten können laut Expertinnen und Experten an Demenz erkranken.
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Die Zahl an Demenz erkrankten Menschen nimmt stetig zu. In einer Schwerpunkt-Serie rund um das Thema Demenz möchte MeinBezirk Mürztal gemeinsam mit Elisabeth Pfeifer vom Senioren-Tageszentrum in Mürzzuschlag über diese Erkrankung informieren und Tipps zum Umgang mit Betroffenen bieten.
MÜRZZUSCHLAG. Elisabeth Pfeifer vom Senioren-Tageszentrum in Mürzzuschlag-Hönigsberg erklärt MeinBezirk und ihren Leserinnen und Lesern in einer Serie einmal im Monat, welche Demenz-Formen es gibt, erklärt die verschiedenen Symptome, die auftreten können und gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Betroffenen. Im zweiten Teil dieser Serie geht es um die vier häufigsten Demenzformen.
Jeder kann Demenz bekommen
Demenz ist eine Erkrankung, die jeden Menschen betreffen kann – auch Menschen mit einem extrem hohen Intelligenzquotienten können laut Expertinnen und Experten an Demenz erkranken. In der Steiermark gibt es aktuell 21.000 Menschen, die an Demenz erkrankt sind – im Jahr 2050 sollen es laut Schätzungen bereits 35.200 Menschen sein. Die Erkrankung bedeutet für Betroffene eine massive Einschränkung der Lebensqualität und stellt auch Angehörige vor Herausforderungen.

- Elisabeth Pfeifer beim Anrichten der Suppe für das Mittagessen im Senioren-Tageszentrum in Mürzzuschlag-Hönigsberg, das im Pfarrsaal untergebracht ist.
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"Fehlschaltungen im Gehirn"
"Demente Menschen sind nicht dumm, sie können nur aufgrund der Fehlschaltungen im Gehirn ihre geistigen Fähigkeiten, die sie sich ein Leben lang angeeignet haben, nicht mehr abrufen. Es gibt ein Buch von Udo Baer und Gabi Schotte-Lange mit dem Titel: 'Das Herz wird nicht dement'. Das heißt, das Wesen eines Menschen bleibt, auch wenn die Erinnerungen und die geistigen Fähigkeiten nachlassen", so Pfeifer.
Die häufigsten Demenzformen
• Alzheimerdemenz (60-80 Prozent aller Erkrankten)
• Vaskuläre Demenz (30. Prozent aller Erkrankten)
• Levy-body Demenz
• Frontotemporale Demenz
"Alzheimerdemenz beginnt in der Amygdala, ein jenem Bereich im Gehirn, der für unser Gedächtnis und Erinnerungen zuständig ist. Das erste Symptom ist meistens der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Das passiert aber nicht von heute auf morgen, es ist ein schleichender Prozess, der sich über Jahre hinziehen kann", erklärt Pfeifer.
In dieser Zeit könne es passieren, dass vor allem jüngere Patientinnen und Patienten falsch diagnostiziert werden, da die gleichen Symptome zum Beispiel auch bei einer Depression auftreten können. Bei Fortschreiten der Erkrankung seien dann auch andere Symptome wie Wesensveränderungen, Beeinträchtigung der Motorik und Beeinträchtigung aller geistigen Funktionen möglich.
Die Vaskuläre Demenz
Die Vaskuläre Demenz ist mit Mikro-Infarkten im Gehirn verbunden. Der Beginn ist daher meist plötzlich, und es kann das gesamte Gehirn betroffen sein. "Deshalb können Symptome wie Orientierungslosigkeit oder Persönlichkeitsveränderungen, Stimmungsschwankungen auch Verhaltensstörungen auftreten. Es kommt aber auch zu einer zunehmenden Vergesslichkeit, zu Sprachstörungen, Depressionen, Lähmungen, Taubheitsgefühl und Ähnlichem", sagt Pfeifer.

- In der Steiermark gibt es aktuell 21.000 Menschen, die an Demenz erkrankt sind – im Jahr 2050 sollen es laut Schätzungen bereits 35.200 Menschen sein.
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Parkinsondemenz
Levy-body-Demenz wurde nach seinem Entdecker benannt. "Man sagt auch Parkinsondemenz dazu, weil diese Form der Demenz parkinsonähnliche Symptome auslöst. Menschen mit Parkinsondemenz weisen meist typische Symptome wie Steifheit, Zittern und verlangsamte körperliche Reaktionen auf", weiß die Mürzerin. Zu Beginn dieser Demenzform hätten Menschen weniger Störungen des Gedächtnisses, sondern öfter Bewusstseinsstörungen wie optische Verkennungen, Stimmen hören und Ähnliches.
Frontotemporale Demenz
Die Frontotemporale Demenz beginnt im Stirnlappen und im Schläfenlappen des Gehirns, dieser ist unter anderem für unserer sozialen Kontrolle zuständig. "Menschen mit dieser Form der Demenz können oft lange lesen, rechnen und schreiben, verlieren aber rasch ihre Kontrollmechanismen", erklärt Pfeifer. Diese Form der Demenz betreffe vorwiegend unter 60-Jährige und schreitet sehr schnell voran.
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