Rundgang
Die hängenden Gärten von Langenwang (+ Video)
Was vor 40 Jahren klein angefangen hat, hat sich zu einem der schönsten Gartenparadiese des Mürztals entwickelt. Auf 2.400 Quadratmeter kümmert sich die 72-jährige Marlies Lechner mit anhaltender Leidenschaft um die hängenden Gärten von Langenwang.
Einzigartige Pflanzenwelt mitten im Mürztal
Von A wie Abutilon bis Z wie Zitronenverbene befinden sich hunderte Pflanzenraritäten in Marlies Lechners Garten am Hönigsberg in Langenwang. In den vergangenen 40 Jahren hat sie die naturbelassene Anlage, die sich am Steilhang auf vielen verschiedenen Ebenen verteilt, ständig erweitert und damit ein in der Region einzigartiges Gartenparardies geschaffen. "Viele meiner Pflanzen bekommt man in keinem Handel", erklärt Lechner während sie mich an Tabak- und Dieselpflanze schnuppern lässt. Trotz ihrer 72 Jahre bewässert die passionierte "Gartlerin" ihre gesamte Pflanzenwelt immer noch händisch. Noch beeindruckender allerdings, dass sie 80 Prozent der Blumen, Kräuter und Sträuße gut über den Winter bringt. Mit einem Erdkeller hat sie den idealen Lebensraum für die kalte Jahreszeit geschaffen. Im Frühling dürfen die Raritäten dann wieder aufblühen. Manche Arten in ihrem Garten sind bereits über 30 Jahre alt.
Vorzeigebeispiel an Biodiversität
"Viele lachen mich aus und fragen, warum ich mir die ganze Arbeit in meinem Alter noch antue, aber der Garten ist mein ganzer Stolz", erzählt Lechner. Dass ihre Arbeit auch von vielen anderen wertgeschätzt wird, zeigen die zahlreichen Auszeichnungen an der Wand ihrer Gartenhütte. Aus vielen Blumen- und Gartenschmuckbewerben sind die hängenden Gärten von Langenwang schon als Sieger hervorgegangen. Im letzten Jahr gab es das Zertifikat "Natur im Garten Steiermark" von der Ökoregion Kaindorf. Wesentlich dafür ist, dass hier keinerlei Kunstdünger zum Einsatz kommt. "Bei mir wächst alles gesund. Ich behandle nur mit natürlichen Mitteln wie Brennnesseln, Schachtelhalmen und so weiter", erklärt Lechner, die besonderen Wert darauf legt, dass sich auch die Fauna in ihrer Gartenwelt ausbreitet. An zahlreichen Stellen stehen Vogeltränken und Futterstellen parat. Planzen, die von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen benötigt werden, werden bevorzugt. Auch Schlangen finden ihren natürlichen Platz im Garten. Die hängenden Gärten sind ein Lebensraum, der an biologischer Vielfalt kaum zu schlagen ist.
Früher hat Lechner den Garten öffentlich zugänglich gemacht, aber mittlerweile kann dieser nur noch mit telefonischer Voranmeldung besichtigt werden.
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