Internationaler Weltflüchtlingstag
Es "menschelte" im Kindberger Flüchtlingsquartier
Am Weltflüchtlingstag wurde im Kindberger Flüchtlingsquartier ein Fest mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gefeiert.
KINDBERG. Jedes Jahr am 20. Juni findet der Weltflüchtlingstag statt. In diesem Jahr geht es um das Recht auf Schutz. Alle Menschen haben das Recht auf Schutz – wo auch immer sie herkommen, wo auch immer sie sind und wann immer sie gezwungen sind zu fliehen.
Es gibt kaum einen besseren Ort, diesen Weltflüchtlingstag zu zelebrieren, als das Flüchtlingsquartier in Kindberg. Die zuständige Bundesbetreuungsagentur (BBU) hat dies in Form eines kleinen Festes zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern umgesetzt. Eingeladen waren zudem Vertreter der Stadtgemeinde, der Exekutive sowie unterstützende Organisationen wie Lebenshilfe und die Plattform "Miteinander in Kindberg". In Kindberg mit dabei war auch Reinhold Bauer, operativer Geschäftsführer (COO) der BBU. "In allen 28 Einrichtungen zur Betreuung von hilfs- und schutzbedürftigen Personen – fünf davon in der Steiermark – feiern wir diesen Weltflüchtlingstag. Kindberg hat dabei einen besonderen Status, weil es gelungen ist, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen."
Internationale Küche
An diesem Tag haben die Bewohnerinnen und Bewohner selbst gekocht, dabei durften sie die Küche vom Stanzer Gasthaus Webergut benutzen. Aufgetischt wurden Spezialitäten aus Nordafrika und Vorderasien. Die Musik kam von Kinky Slinky mit einem Gastauftritt von Helmut "Mo" Moschik.
Alltag im Flüchtlingsquartier
In Kindberg sind derzeit rund 50 Personen untergebracht, davon 20 Kinder. In den nächsten Wochen soll die Zahl auf über 100 Personen erhöht werden. "Dies hängt aber von der täglich neu zu bewertenden Notwendigkeit ab, vulnerable Personen unterzubringen", so Reinhold Bauer.
Derzeit sind etwa 30 Personen in den Bereichen Sozialbetreuung, medizinisches Fachpersonal, Haustechnik, Sicherheit und Verwaltung tätig.
Für die Bewohner werden verschiedene tagesstrukturierende Angebote in Form von Workshops und Schulungen umgesetzt. So werden Themen wie österreichische Kultur, Werte, aber auch Themen wie Gewalt allgemein, im Speziellen gegenüber Kindern und Frauen, Eigentum, Privatgrundstücke, Verhalten im öffentlichen Raum sowie natürlich regelmäßige Deutschkurse abhängig vom Bildungsstand der Bewohner umgesetzt. Zusätzlich wird auch Kinderbetreuung angeboten. Aktuell besucht noch kein Kind eine öffentliche Schule in Kindberg. Normalerweise besteht ab vier Monaten Aufenthalt die Schulpflicht, was jedoch in Kindberg derzeit noch nicht umgesetzt wird.
In Leoben wird umgebaut
Die Einrichtung der BBU in Leoben in einer aufgelassenen Baumarkthalle ist zur Zeit zwar nicht geschlossen, es wurden lediglich die Klienten in andere Einrichtungen überstellt, weil aktuell Kapazitäten in besseren Quartieren zur Verfügung standen. Derzeit werden in Leoben notwendige Adaptierungen wie Aufbau von Wohn-Kojen, Renovierung und Sanierung der Sanitärcontainer umgesetzt.
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