In unseren Schulen bleibt das Handy aus

Handys als Konzentrationskiller: Zumindest nicht während der Unterrichtszeit, da ist Handypause. | Foto: MEV
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Pädagogen fordern ein generelles Handyverbot an Schulen. Wie schaut es bei unseren Schulen aus?

Lehrervertreter wünschen sich drastische Schritte, Behörden appellieren an Vernunft. Österreichs oberster Pflichtschul-Lehrergewerkschafter Paul Kimberger forderte in der Vorwoche ein generelles Handyverbot in den Pflichtschulen: "Es muss völlig handyfreie Bereiche in der Schule geben. Nur wenn es dem Stoff und der Wissensvermittlung dient, ist es sinnvoll, Handys im Unterricht einzusetzen, ansonsten haben sie dort nichts verloren."
Auch an den Schulen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag gibt es längst beide Extreme: Auf der einen Seite Schulen, die Schüler-Handys längst in den Unterricht integrieren und Tests oder Quizze veranstalten, bei denen die Schüler mit Leidenschaft mitmachen. Oder jene Schulen, wo alle Schüler vor Beginn der Unterrichtsstunde oder sogar vor Beginn des Schultages ihre Handys in den Schulspint sperren müssen oder zu Unterrichtsbeginn bei den Lehrern abgeben müssen.

Kontrollierter Einsatz in Bruck-Mürzzuschlag

Die WOCHE hat sich bei einigen Direktoren umgehört und sich über den Umgang mit Handys im Unterricht informiert:

Peter Zwigl, Direktor am BG/BRG Kapfenberg: "Wir haben ein Handyverbot bzw. eine Handyeinschränkung für Schülerinnen und Schüler der Unterstufe. Das heißt, das Handy darf grundsätzlich nicht verwendet werden und darf auch nicht sichtbar herumliegen. Zu Unterrichtszwecken kann es jedoch eingesetzt werden."

Irene Meier, HLW Krieglach: „Bei uns ist das Handyverbot nicht so ein großes Thema. Wir haben sogenannte Handygaragen, das heißt jeder Lehrer entscheidet selbst, ob ein Schüler oder eine Schülerin das Handy dort ablegen muss oder nicht. Je nachdem wie es thematisch passt, verwenden die Schüler das Handy aber auch im Unterricht, denn Medienkompetenz bedeutet auch einen kompetenten Umgang mit dem Smartphone.“

Johann Lackner, NMS Mitterdorf: „Wir haben eine Schulordnung, die besagt, dass das Handy während der gesamten Unterrichtszeit abgeschaltet und in der Tasche verstaut sein muss. Wenn das Handy für den Unterricht benötigt wird, bekommen die Schüler einen klaren Auftrag, es einzuschalten und müssen es danach auch sofort wieder ausschalten. Sollte ein Schüler mit dem Handy erwischt werden, muss es ein Elternteil abholen kommen.
Wir haben die Regeln gemeinsam mit dem Elternbeirat beschlossen und fahren seit Jahren sehr gut damit.“

Waltraud Lautner, VS Kindberg: „Bei den Volksschulkindern ist das nicht so ein großes Thema. In unserer Hausordnung ist ein klares Handyverbot verankert. Wenn es irgendein Problem gibt, können wir jederzeit jemanden anrufen. Bisher hat es erst einen Fall gegeben, wo sich ein Kind nicht daran gehalten hat und das ist schon einige Jahre her. Alles, was wir für den Unterricht brauchen, machen wir mit hauseigenen Geräten.“

Ernst Zisser, HTL Kapfenberg: "Wir haben klare Regeln im Umgang mit Handys an der Schule definiert. Im Unterricht hat das Handy ausgeschaltet zu bleiben, nur lautlos reicht nicht. Außer es wird von den Lehrpersonen explizit angeordnet, dass das Handy für den Unterricht benötigt wird, zum Beispiel bei unserem digitalen Lernprogramm ,LETTO'. In den Pausen bleibt es den Schülern freigestellt, ob sie das Handy benutzen."


Recherchiert von Kern/Hofbauer/Hackl

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