Flugbahn führt nach Kindberg
Meteoritenteile könnten im Mürztal gelandet sein
Wie das Astronomische Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik berichtete, wird davon ausgegangen, dass Teile des Meteors, der in der Nacht auf Donnerstag, den 19. November, in Tschechien, Bayern und Österreich als spektakuläre Feuerkugel zu sehen war, zwischen Kindberg und Lunz am See in Niederösterreich zur Erde gefallen sein könnten.
In den frühen Morgenstunden des vergangenen Donnerstags kurz vor 5 Uhr morgens beleuchtete ein sehr heller Meteorit ein großes Gebiet der Tschechischen Republik, Bayerns und insbesondere Österreichs, der die Aufmerksamkeit zahlreicher zufälliger Zeugen auf sich zog. Zudem konnten elf Stationen des Astronomischen Instituts Tschechiens die atmosphärische Flugbahn des Objekts detailliert aufzeichnen.
Die Flugbahn führt über Mariazell nach Kindberg
Um 4.46 Uhr mitteleuropäischer Zeit drang ein Meteorit mit einem Gewicht von ungefähr 270 Kilogramm in die Erdatmosphäre ein und begann laut einer Aufzeichnung der empfindlichsten Kamera des tschechischen Instituts in einer Höhe von 100 km über der tschechisch-bayerischen Grenze im Böhmischen Wald zu leuchten. Zu dieser Zeit bewegte sich der Körper mit einer Geschwindigkeit von etwas mehr als 14 km/s und flog weiter in südöstlicher Richtung auf einem sehr leicht abfallenden Pfad. Die maximale Helligkeit, die der Helligkeit des Vollmonds entsprach, erreichte der Meteor kurz nach der Überquerung der Donau bei Linz in einer Höhe von 42 Kilometern.
In dieser Phase des Fluges begann der Meteorit auch zu bremsen und sich in der Atmosphäre aufzulösen. Der Zerfall des Körpers setzte sich bis zu seinem Aussterben in einer Höhe von 25 km über dem Boden südwestlich des Pilgerortes Mariazell fort. Er flog den gesamten Lichtweg, fast 290 km lang, in 24 Sekunden. Eine so lange Dauer des Meteors ist äußerst selten, wie das Astronomische Institut erklärt.
Obwohl die überwiegende Mehrheit der ursprünglichen Materie in der Atmosphäre verbrannt ist, könnte eine relativ große Menge die Erdoberfläche getroffen haben. Aufgrund der geringen Neigung der Flugbahn in der Atmosphäre und des signifikanten Zerfalls des Körpers ist die berechnete Fallregion sehr lang und auch relativ breit. "Es liegt hauptsächlich in bergigem Gelände, sodass das Auffinden von Meteoriten ziemlich kompliziert sein wird. Wir erwarten zwei Meteoriten mit einem Gewicht von 1 bis 4 Kilogramm, die im südöstlichen Teil des Fallgebiets liegen sollten", heißt es seitens des Astronomischen Instituts.
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