Rotes Kreuz
Mürzer Ortsstelle am neuesten Stand, nicht so die Gehälter

Ortsstellenleiter Robert Prenner, Bezirskgeschäftsführerin Silke Jungbauer und Bezirksstellenleiter Siegfried Schrittwieser vor der modernisierten Ortsstelle in Mürzzuschlag. | Foto: Hofbauer
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Rund 800.000 Euro wurden in die neue Ortsstelle des Roten Kreuzes in Mürzzuschlag investiert. Wenn jetzt auch noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair bezahlt werden würden, wäre der Traum perfekt.

MÜRZZUSCHLAG. Als eine "Ortsstelle, die alle Stückl spielt" bezeichnet RotKreuz-Bezirksstellenleiter Siegfried Schrittwieser die neu gestaltete Ortsstelle in Mürzzuschlag. Knapp 800.000 Euro wurden vom Land Steiermark, der Stadt Mürzzuschlag und dem Roten Kreuz investiert um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen "Ort zu schaffen, an den sie gerne kommen", so Schrittwieser. 

Neben einem modernen, barrierefreien Schulungssaal im Erdgeschoß und einer Sonnenterrasse im oberen Stockwerk wurden auch neue Aufenthaltsbereiche und Schlafräume geschaffen. Im Sommer dieses Jahres wurde am Dach eine Photovoltaikanlage installiert. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen es schön haben, wenn sie schon Dienst verrichten", sagt Schrittwieser und weist im selben Atemzug auf ein großes Problem hin. 

1.500 Euro netto für Rettungssanitäter ist zu wenig

"Wir kämpfen derzeit mit der Personalsituation", so der Bezirksstellenleiter und richtet sich ganz klar an die Politik. "Wir müssen unseren Hauptamtlichen mehr bezahlen. Rettungssanitäter mit voller Ausbildung verdienen bei uns im Bezirk nicht mehr als 1.500 Euro netto. Das ist zu wenig. Wenn wir hier nicht deutlich anpassen und Gehälter bieten, von denen man leben kann, werden wir unsere Leistungen nicht mehr auf ewig aufrechterhalten können", so Schrittwieser.

Im Rahmen der Pressekonferenz im neuen Schulungsraum wurden einige Problematiken angesprochen.  | Foto: Hofbauer
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Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag gibt es derzeit 64 hauptamtliche Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter. Es wird allerdings immer schwieriger diese zu halten, geschweige denn neue zu gewinnen. "Wenn wir Stellen ausschreiben, kommt keiner", fordert Schrittwieser eine grundlegende Änderung. 

Auch die Ehrenamtlichen brechen weg

Parallel dazu brechen auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer immer weiter weg. Derzeit sind 800 im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag gemeldet, Tendenz sinkend. "Wir verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Fahrten im Bezirk. Zudem nehmen die Wegstrecken aufgrund der Ausdünnung der medizinischen Versorgung im Ort immer mehr zu. Das heißt, diejenigen die Dienst verrichten sind extrem gefordert. Die Hautptamtlichen leiden darunter und die Freiwilligen können es oftmals nicht mehr mit ihrem Job vereinbaren", zeigt Bezirskgeschäftsführerin Silke Jungbauer die nächste Problematik auf. 

"Früher haben sich die Freiwilligen zum Karten spielen und Kaffeetrinken im Dienst getroffen. Es gab ein soziales Miteinander. Aufgrund der vielen und langen Fahrten passiert das jetzt kaum noch"
Robert Prenner, Ortsstellenleiter Mürzzuschlag

Politik muss Geld in die Hand nehmen

"Wir sind dem Land und vor allem den Gemeinden für ihre Investitionen und Unterstützung sehr dankbar. Die Modernisierung der Ortsstelle ist wichtiger Beitrag der Wertschätzung all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber. Dennoch müssen unsere Hauptamtlichen mehr verdienen, ansonsten sehe ich die Gefahr, dass wir unsere Aufgaben in ein bis zwei Jahren nicht mehr erfüllen werden können", fordert Schrittwieser die politischen Akteure zum Handeln auf. 

Am kommenden Samstag, 27. August, findet der Tag der offenen Tür in der modernisierten RotKreuz-Ortsstelle Mürzzuschlag statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen vorbeizukommen.

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