Namen gesucht für Tunnelbohrer beim Semmering-Basistunnel
120 Meter lang und namenlos, das kann nicht sein. Die ÖBB suchen nach Namen für die Tunnelbohrmaschinen beim Semmering-Basistunnel.
Spital am Semmering/Gloggnitz: Zwei Tunnelbohrmaschinen – eine pro Tunnelröhre – werden beim Semmering-Basistunnel schon bald zum Einsatz kommen. Dabei werden sich die Riesenbohrer vom Fröschnitzgraben in 400 Meter Tiefe rund neun Kilometer in Richtung Gloggnitz durch den Berg fressen. Noch sind die beiden Geschwister-Maschinen namenlos – unter infrastruktur.oebb.at/tunnelbohrer gibt es die Möglichkeit, Namen vorzuschlagen und mit kreativen Ideen zu punkten. Für die drei besten Vorschläge gibt es Tickets für den Start-Event des Tunnelbohrers im Sommer zu gewinnen.
Einsatz der Tunnelbohrmaschinen
Der Großteil des 27 Kilometer langen Bahntunnels wird „in Handarbeit“ im klassischen Bagger- und Sprengvortrieb errichtet. Die Tunnelbohrmaschinen können nur dort zum Einsatz kommen, wo das Gestein sehr homogen, also gleichbleibend und relativ fest ist. Wie eine fahrende Fabrik unter der Erde kleiden sie den ausgebrochenen Tunnel gleich mit Betonfertigteilen, den sogenannten Tübbingen, aus. Die Tunnelbohrmaschinen wurden in einem Werk in der Nähe von Lyon gebaut und legen vor ihrem Einsatz eine 1.000 Kilometer lange Reise per Schiff und Lkw von Frankreich zum Semmering zurück. Aus Platzgründen werden die beiden Bohrer hintereinander in Einzelteilen angeliefert und dann 400 Meter unter der Erde zusammengebaut. Eine Maschine wiegt gigantische 2.500 Tonnen – das entspricht in etwa dem Gewicht von 400 Elefanten. 120 Meter sind diese Giganten lang – das ist länger als ein Fußballfeld. Im Frühjahr 2018 wird der erste Tunnelbohrer beim Semmering-Basistunnel seine Arbeit aufnehmen.
Baufortschritt Semmering-Basistunnel
Nicht nur im Fröschnitzgraben wird auf Hochtouren gearbeitet. Von niederösterreichischer Seite in Gloggnitz haben sich die Maschinen und Arbeiter bereits 2,5 Kilometer in den Berg gegraben. Auf den anderen Baustellen in Göstritz (Schottwien, NÖ), Fröschnitzgraben und Grautschenhof (beide Spital/Semmering, Stmk.) errichtet man Zugänge, die Menschen und Material tief ins Innere des Berges befördern. Das westliche Tunnelportal befindet sich in Mürzzuschlag. Dort geht es mit den Arbeiten rund um den Bahnhof und das Portal 2019 los.
Der Semmering-Basistunnel
Der rund 27 km lange Semmering-Basistunnel bringt mehr Reisequalität für die Fahrgäste und erhöht die Leistungsfähigkeit des Schienengüterverkehrs deutlich. Ab 2026 reisen Fahrgäste umweltfreundlich und sicher mit der Bahn in weniger als zwei Stunden von Wien nach Graz. Ab diesem Zeitpunkt wird auch der Güterverkehr energieeffizient auf der neuen Strecke abgewickelt. Was bisher auf der Weststrecke mit attraktiven Fahrzeiten und dichten Zugintervallen erlebbar ist, wird bald auch auf der Südstrecke umgesetzt. Durch den Semmering-Basistunnel wird die Bahn nun auch auf der Nord-Süd-Verbindung Österreichs zum Auto und zum LKW konkurrenzfähig.
An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB derzeit entlang der Südstrecke. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut, 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet.
Namen einreichen unter infrastruktur.oebb.at/tunnelbohrer
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