Jugendschutzgesetz Neu
So ticket die Mürztaler Jugend: Wer rauchen will, wird rauchen

71 Prozent der Jugendlichen fangen aus Gruppenzwang an zu rauchen. | Foto: Fotolia
2Bilder
  • 71 Prozent der Jugendlichen fangen aus Gruppenzwang an zu rauchen.
  • Foto: Fotolia
  • hochgeladen von Bernhard Hofbauer

Wir haben gefragt, wie die heimischen Jugendlichen übers Rauchen denken.

Im neuen Jugendgesetz, das seit 1. Jänner in Kraft getreten ist, sind jede Menge Neuerungen enthalten. Um in Erfahrung zu bringen, wie weit diese neuen Regelungen im Bewusstsein der Jugendlichen und der Eltern angekommen sind, startete die WOCHE gemeinsam mit dem Jugendressort Steiermark und dem renommierten Meinungsforschungsinstitut "mResearch" eine große Umfrage. Befragt wurden rund 1.200 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren und Eltern von Jugendlichen dieses Alters. Für die Obersteiermark wurden 190 Jugendliche und 136 Eltern befragt. Grundsätzlich ist die Änderung des Jugendgesetzes bei 80 Prozent der Jugendlichen bekannt. Dabei sind Themen wie Ausgehzeiten, Alkohol und Rauchen am präsentesten. 
Dass das Rauchen erst ab 18 Jahren gestattet ist, ist Jugendlichen und Eltern gleichermaßen bewusst. Auf die Frage, warum sie mit dem Rauchen anfangen, antworten 71 Prozent mit dem Gruppenzwang. 45 Prozent glauben, jemandem etwas beweisen zu wollen und 32 Prozent sagen, es ist cool zu rauchen.

So tickt die Mürztaler Jugend

Ob das neue Jugendgesetz die Jugendlichen vom Rauchen abhält? Mehr als 83 Prozent der jungen Obersteirer sagen nein. Wie teuer sollte für die Jugendlichen eine Packung Zigaretten sein, damit sie nicht mehr rauchen würden? Teurer als 12,50 Euro sagen 65 Prozent der Jugendlichen. Warum wird eigentlich geraucht? 21,7 Prozent wollen sich dabei beruhigen und entspannen. Nur 1,4 Prozent glauben, dass sie zu dumm dazu sind, die Konsequenzen zu erkennen.
48 Prozent der befragten Eltern aus der Obersteiermark glauben, dass das Jugendgesetz eher nicht streng ausgelegt ist. Nur 3 Prozent meinen, dass es sehr streng ist. 72 Prozent der Eltern glauben nicht, dass das Gesetz die Jugendlichen vom Rauchen abhält, aber 74 Prozent finden die Regelung gut, dass erst ab 18 Jahren geraucht werden darf. Vielfach sind auch die Eltern überzeugt, dass die Jugendlichen, die rauchen wollen, auch weiterhin rauchen werden.

Nachgefragt

Karin Kahr ist Mitarbeiterin bei der Trafik Rumpler in Kindberg. | Foto: Kahr
  • Karin Kahr ist Mitarbeiterin bei der Trafik Rumpler in Kindberg.
  • Foto: Kahr
  • hochgeladen von Bernhard Hofbauer

Karin Kahr, Mitarbeiterin der Trafik Rumpler in Kindberg, zeigt sich erstaunt über die minderjährigen Jugendlichen, die trotz des neuen Jugendschutzgesetzes mit allen Mitteln versuchen, bei ihr Zigaretten zu kaufen. "Sie versuchen es mit allen Tricks. Wir müssen nun eben vermehrt und genauer kontrollieren", sagt die Trafikantin. "Wer keinen Ausweis hat, hat keine Chance", so Kahr weiter. Dennoch ist auch sie der Meinung, dass Jugendliche, die rauchen wollen, immer zu Zigaretten kommen werden, da sie im Notfall eben einen 18-jährigen Freund fragen, der ihnen die Glimmstängel besorgt.

71 Prozent der Jugendlichen fangen aus Gruppenzwang an zu rauchen. | Foto: Fotolia
Karin Kahr ist Mitarbeiterin bei der Trafik Rumpler in Kindberg. | Foto: Kahr
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Gemeinde Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben, April 1924. | Foto: Pachleitner/Archiv Stadt Kapfenberg
3

Kapfenberg Spezial: 100 Jahre Stadt Kapfenberg
Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben

Die Stadt Kapfenberg feiert heuer ihren 100. Geburtstag. Exakt am 13. April 1924 wurde die Marktgemeinde Kapfenberg zur Stadt erhoben. KAPFENBERG. "Mit Erlass des österreichischen Bundeskanzleramtes vom 4. März 1924, Zahl 43.841/8, wurde die Marktgemeinde Kapfenberg unter Einbeziehung de Ortschaften Diemlach, St. Martin, Siebenbrünn und Winkel zur Stadt erhoben. Aus diesem Anlass wurde am 13. April 1924 eine Festsitzung des Gemeinderates abgehalten, zu welcher Vertreter der Landesregierung, der...

  • Stmk
  • Bruck an der Mur
  • Angelika Kern

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.