JUZ

Wichtiger Treffpunkt für die Kindberger Jugend

Das Jugendzentrum Kindberg bietet einen entspannten Raum für Freizeit und Problemlösung.

Wo früher das Rote Kreuz seinen Dienst verrichtete, findet seit rund zehn Jahren Hilfe auf eine ganz andere Art statt. Am Roßdorfplatz befindet sich seither das Jugendzentrum Kindberg, welches durch Corona ein umso wichtigerer Anlaufplatz für die Heranwachsenden geworden ist. "Es ist wichtig, dass es diese betreute Möglichkeit gibt. Das Projekt hat sich bewährt", ist Bürgermeister Christian Sander überzeugt. Als Leiterin des Jugendzentrums teilt sich Denise Ganster den Container mit den beiden Streetworkern Achim Lernbass und Aloisia Pirker-Ebner. "Zu mir kommen die Kids, um ihre Freizeit zu verbringen, um zu tratschen oder einfach nur rumzuhängen. Klar habe ich auch für alle ein offenes Ohr, aber die beiden Streetworker machen direkte Lebensbegleitung und unterstützen Jugendliche bei Problemen oder begleiten sie zu unangenehmen Terminen", erklärt Denise Ganster. Offizielle Öffnungszeiten sind jeden Mittwoch und Freitag von 17 bis 19 Uhr, aber "wenn es irgendetwas gibt, kann man uns jederzeit einfach anrufen. Dann können wir uns gerne beim Container oder sonst wo treffen", ergänzt der Streetworker Achim Lernbass.

Zwangloser Treffpunkt

Das Jugendzentrum in Kindberg ist vorwiegend Anlaufstelle für rund 30 Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren. "Natürlich macht die Coronakrise vielen Jugendlichen zu schaffen, manche kommen auch nicht mehr. Daher ist es ja umso wichtiger, dass es so einen Ort wie hier in Kindberg gibt, an dem sie sich noch zwanglos treffen können. Alles in allem sind die Kindberger Jugendlichen aber sehr unbeschwert. Mich hat anfangs vor allem verwundert, wie gut erzogen und höflich alle sind", sagt Ganster, die seit vielen Jahren in der Jugendarbeit tätig ist. Dennoch freuen sich alle darauf, dass endlich wieder Normalität einkehrt. "Wir wollen unsere Räume wieder in vollem Umfang nutzen können und haben auch schon einige Pläne für ein Sommerprogramm", so Ganster. "Den Kids würde es einfach schon reichen, wenn wir alle mal wieder gemeinsam grillen könnten", meint Lernbass.

Jugendliche haben großes Potenzial

Achim Lernbass und Aloisia Pirker-Ebner bilden das Streetwork-Team Oberes Mürztal und bieten Unterstützung für alles, was für Menschen im Alter zwischen 12 und 27 Jahren wichtig ist. Angesprochen auf die Situation der Jugendlichen durch die Coronakrise: "Man darf den Teufel nicht an die Wand malen. Die Jugendlichen in der Region haben irrsinniges Potenzial und sind in gewisser Weise auch Lebenskünstler. In vielen Bereichen sind sie uns Erwachsenen da sogar weit voraus. Nachdem nun aber für sie auch vieles weggebrochen ist, ändern sich ihre Umstände. Die Schule, die früher immer verhasst war, wird herbeigesehnt. Ein Phänomen, das wir beobachten konnten, ist zum Beispiel, dass sich viele Jugendliche nun besser mit ihren Eltern verstehen. Ich würde sagen, wir befinden uns an der Kippe. Ein Jahr ist eine lange Zeit und es würde allen guttun, wenn bald wieder Räume eröffnet werden. Prognosen wie sich das alles weiterentwickeln wird, kann man aufgrund der unsicheren Lage derzeit keine wagen", so Achim Lernbass.

Kontakt

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