Fachkräftemangel
Leere statt solider Lehrausbildung

Fakt ist, wir brauchen dringend Facharbeiter*innen. Seit Jahren wird versucht, mit diversen Maßnahmen, mehr oder weniger erfolgreich, das Image der Lehre aufzuwerten. Ein großer Durchbruch war das Angebot "Lehre mit Matura". Damit sollte aufgezeigt werden, dass jemand mit einer Lehrausbildung durchaus Karriere machen kann und auch der Zugang zu heimischen Universitäten gewährleistet ist. Fachhochschulen wurden eingerichtet und ein Bild geschaffen, dass junge Menschen mit einer Lehre zukünftig bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben werden. 

Duale Lehrlingsausbildung

Die Vermittlung der erforderlichen beruflichen und fachlichen Kompetenzen im Lehrbetrieb und der Berufsschule ist prinzipiell ein lobenswerter und wertvoller Ausbildungsweg. Wären da nicht immer noch einige "schwarze Schafe" unter den Ausbildungsbetrieben, die Lehrlinge als billige Arbeitskraft sehen, ihrer Ausbildungspflicht nicht nachkommen und somit die Reputation der Lehre nachhaltig schädigen. Es bedarf bestens geschulter und geprüfter Ausbilder*innen mit Freude am Beruf und der Vermittlung von Ausbildungsinhalten, sowie Erfahrung und Kompetenz im Umgang mit jungen Erwachsenen. Regelmäßige und unangemeldete Überprüfungen der Ausbildungsstandards vor Ort in den Lehrbetrieben sollten an der Tagesordnung stehen, damit eine qualitativ hochwertige Lehrzeit gewährleistet werden kann und der erlernte Beruf auch nach bestandener Lehrabschlussprüfung noch ausgeübt wird.

Berufsschule und Lehrlingshaus

Leider gibt es auch im berufsbildenden Schulwesen Lehrpersonen, deren pädagogische Kompetenzen eher fragwürdig sind. Die Schule lebt von der Vielfalt der Lehrlinge und sollte sich an den Herausforderungen messen. Auch die Unterbringung und Betreuung während der Berufsschulzeit in den Internaten, neuerdings auch gerne als Lehrlingscampus bezeichnet, ist vielerorts nicht mehr zeitgemäß und bedarf einer umfassenden Neuorientierung und Umstrukturierung. Lehrlinge sollten willkommene und gern gesehene Gäste sein.

Leere statt solider Lehrausbildung

Wenn ein junger Mensch das Gefühl der Leere erlebt, sich ausgenutzt und respektlos behandelt fühlt, die Arbeitskraft nicht wertgeschätzt wird, dann müssen wir uns nicht wundern, dass sich unsere Jugend nicht sonderlich für eine Lehre begeistern kann. Fast jeder dritte Lehrvertrag wird innerhalb des ersten Jahres aufgelöst, woran das wohl liegt?

Ausgezeichnete Lehrbetriebe

Fairerweise muss auch gesagt werden, dass die Mehrheit der Lehrbetriebe Großartiges leisten. Die verantwortlichen Ausbilder*innen engagieren und kümmern sich um ihre Lehrlinge. Sie treten in Dialog mit ihren Auszubildenden, lassen sie mit Herausforderungen und Problemen nicht alleine, suchen gemeinsam nach Lösungen und sind bestrebt, die Talente und Stärken zu forcieren. Der junge Mensch wird in das berufliche Arbeitsumfeld als vollwertiges Mitglied integriert. Zahlreiche Erfolge bei Lehrlingswettbewerben zeugen von der hohen Qualität der Ausbildungen in unserem Land. In einigen Bereichen gibt es aber auch noch Optimierungsbedarf.

Lehre nach der Matura

Gleichzeitig wird auch versucht, Maturanten für eine Lehre zu rekrutieren. Dabei wird aber häufig vergessen, dass Ausbildungssystem anzupassen. Die Lehrzeit lediglich um ein Jahr zu verkürzen, ohne die Ausbildungsinhalte entsprechend zu adaptieren, stellt sicherlich keine zielführende und sinnvolle Alternative dar. Hier ist ein Umdenken seitens der Verantwortlichen und teils enormer Aufholbedarf gegeben.

Lehrlingsakademien

Glücklicherweise gibt es auch in verschiedenen Bundesländern bereits attraktive Alternativen und Programme für zukünftige Lehrlinge und Maturant*innen, zumindest in einigen Lehrberufen. In sogenannten Akademien wird versucht, den Bedürfnissen und Erwartungen der Auszubildenden, vor allem deren hochwertigen Ausbildungsstandards nach absolvierter Reifeprüfung, gerecht zu werden.

Triale Berufsausbildung

Die Ausbildungsoffensive, von einer dualen zu einer trialen Ausbildung, mit dem Erwerb von Zusatzqualifikationen und Kompetenzen im persönlichen, sozialen und methodischen Bereich, sogenannten Soft Skills und der Ausbildung in Lehrwerkstätten durch externe Bildungsanbieter und Trainer*innen, sowie Hilfestellung und Vorbereitung für die Lehrabschlussprüfung, gibt Hoffnung, dass die Lehre dauerhaft aufgewertet und dem Fachkräftemangel aktiv gegengesteuert wird. Eine erstrebenswerte Investition in die Zukunft unserer Kinder.

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