Rotes Kreuz Murau
"Nicht dramatisch, aber auch nicht förderlich"

Das Rote Kreuz Murau hat sich auf längere Fahrzeiten eingestellt. | Foto: Symbolbild Rotes Kreuz
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  • Das Rote Kreuz Murau hat sich auf längere Fahrzeiten eingestellt.
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Der vorübergehende Aufnahmestopp für Steirerinnen und Steirer betrifft vor allem auch das Rote Kreuz Murau. Dort hat man sich auf solche Situationen bereits seit Jahren eingestellt.

MURAU/MURTAL. In der Diskussion um die Gesundheitsversorgung in der Region Murau-Murtal sind bei der letzten Landtagssitzung die Wogen hochgegangen. Anlassfall war der vergangene Woche bekannt gewordene vorübergehende Aufnahmestopp für steirische Patientinnen und Patienten in der internistischen Abteilung der Landesklinik Tamsweg.

"Nicht dramatisch"

Bei der steirischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes wurde gleich betont, dass die Situation dennoch bewältigbar sei. "Die Situation ist für uns jetzt nicht dramatisch, aber auch nicht gerade förderlich", bilanziert auch Muraus Rot Kreuz-Bezirksgeschäftsführer Michael Grabuschnig

"Wir müssen jetzt natürlich nach Alternativen suchen und das ist ein Mehraufwand - aber das kommt eigentlich häufig vor."
Michael Grabuschnig, Rotes Kreuz Murau

Mangelnde Kapazitäten

Beim Roten Kreuz sei man bereits jahrelang damit konfrontiert, dass aufgrund mangelnder Kapazitäten irgendwo keine Patienten mehr aufgenommen werden können. "Das außergewöhnliche an der jetztigen Situation ist die direkte Nachricht aus Tamsweg, dass man explizit keine Steirer mehr aufnehmen kann", erklärt Grabuschnig. Generell werde die Situation für das Rote Kreuz immer herausfordernder, weil "gewisse Dinge eben nicht mehr überall zur Verfügung stehen."

Rot Kreuz-Geschäftsführer Michael Grabuschnig (l.) mit Rettungskommandant Hubert Bacher. | Foto: Galler
  • Rot Kreuz-Geschäftsführer Michael Grabuschnig (l.) mit Rettungskommandant Hubert Bacher.
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"Nicht begünstigt"

Der Bezirk Murau sei von der Versorgungssituation eben nicht unbedingt begünstigt. "Aber wir wissen das schon länger", sagt Grabuschnig. Deshalb habe das Rote Kreuz frühzeitig Maßnahmen ergriffen: Fahrzeuge wurde etwa für längere Fahrzeiten ausgerichtet und mit mehr Materialien ausgestattet, zudem sei das Personal speziell geschult worden. "Mit unseren Kapazitäten kommen wir derzeit über die Runden. Für die Patienten bedeutet das leider manchmal etwas längere Wartezeiten", ersucht Grabuschnig um Verständnis. "Wir tun was geht - können aber auch nicht zaubern ..."

"... dann haben wir ein Problem"

Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei das oftmals keine einfache Situation. Grabuschnig: "Unser Stellenplan ist besetzt, aber über zuviele Helfer können wir uns natürlich nicht beklagen. Deshalb sind neue, interessierte Helfer beim Roten Kreuz Murau immer gerne gesehen. Zum Fall Tamsweg gibt Grabuschnig noch zu bedenken. "Es gibt viele Murauer, die zur Arbeit in den Lungau fahren, warum sollten diese von der dortigen Versorgung ausgeschlossen werden? Wenn das Schule macht, dann haben wir ein Problem."

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