Murau/Murtal
Die Auswirkungen von Alkohol auf unseren Körper
Viele Menschen unterschätzen die Gefahren von übermäßigem Alkoholkonsum. Aber auch schon geringe Mengen beeinflussen unseren Körper.
MURTAL/MURAU. Der Gesundheitsbericht des Landes Steiermark zeigt, dass erhöhter Alkoholkonsum auch in unseren Bezirken ein Problem darstellt. In der Region Murau-Murtal gab es 2019 insgesamt 22 alkoholbedingte Todesfälle. Viele davon wären potenziell durch einen geringeren Alkoholkonsum zu verhindern gewesen. Zusätzlich konsumieren in der westlichen Obersteiermark rund 8 Prozent der Bevölkerung mindestens 5 Mal in der Woche alkoholische Getränke. Allerdings sollte man die Gefahren von Alkoholkonsum nicht unterschätzen.
Gefahr von Alkohol
Als "Harmlosigkeitsgrenze" für Gesunde gilt pro Tag 0,5 Liter Bier oder 0,25 Liter Wein. Nichtsdestotrotz kann Alkohol den Körper schon ab 0,2 Promille beeinflussen. Allerdings wirkt sich Alkohol auf Menschen unterschiedlich aus. Dabei spielen Alter und Geschlecht eine wichtige Rolle.
- 0,2 bis 0,5 Promille: Verschlechterung von Seh- und Hörvermögen, Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsvermögen. Die Kritikfähigkeit und die Urteilsfähigkeit sinken und die Risikobereitschaft steigt.
- ab 0,5 Promille: Gleichgewichtsstörungen und Enthemmung sowie Selbstüberschätzung nehmen zu.
- ab 0,8 Promille: Blickfeld verengt sich (Tunnelblick) und Euphorie sowie Enthemmung nehmen zu.
- ab 1 bis 2 Promille erreicht man das Rauschstadium: Es setzen Verwirrtheit, Sprechstörungen und Orientierungsstörungen sowie übersteigerte Selbsteinschätzung ein.
- mit 2 bis 3 Promille erreicht man das Betäubungsstadium (Muskelerschlaffung, Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit und Erbrechen)
- ab 3 bis 5 Promille befindet man sich im Lähmungsstadium. Das beinhaltet: Bewusstlosigkeit, Gedächtnisverlust, schwache Atmung, Unterkühlung und den Verlust der Reflexe.
- ab 4 Promille folgen Lähmungen, Koma, unkontrollierte Ausscheidungen, Atemstillstand und sogar der Tod.
Aktuelle Trends
Laut dem Institut Suchtprävention ist der Alkoholkonsum langfristig rückläufig. Obwohl der Alkoholkonsum in der Region in der Pandemie gestiegen ist.
"Zum Teil ist es ein Bewältigungsversuch. Man versucht sich die Sorgen leichter zu trinken", erklärt Michael Truschnig, Geschäftsführer des Psychosozialen Netzwerks (PSN).
Dabei sind in Österreich noch andere Süchte vertreten. Auf Platz eins befindet sich Nikotin, gefolgt von der Kaufsucht. Probleme im Zusammenhang mit Glücksspiel, Internetnutzung, Kaufen und Essen sind zunehmend Thema im Arbeitskontext.
Auch Cannabis immer mehr zur Alltagsdroge: Bereits ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in Österreich hat zumindest einmal im Leben Cannabis konsumiert. Zusätzlich verleiten immer mehr Medikamente zur Einnahme. Aufputschende Substanzen wie Amphetamine, Kokain oder Ritalin werden vermehrt bei hohen Arbeitsanforderungen konsumiert. Ein Grund dafür: Illegale Substanzen sind zunehmend verfügbar und leistbar.
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