Klimaprotest in Knittelfeld
"Die Methode ist ein echter Blödsinn"

Rund 40 Polizisten waren im Einsatz. | Foto: Gerold
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  • Rund 40 Polizisten waren im Einsatz.
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Der Klimaprotest wurde diese Woche in Knittelfeld erstmals in der Steiermark in den ländlichen Raum getragen. Politik und Bürger zeigen wenig Verständnis, Polizei klärt auf.

KNITTELFELD. Die Straße ist wieder frei, der Kleber getrocknet - aber die Aufregung bleibt. Die Klimaaktivisten sind mit ihrer Protestaktion in Knittelfeld angekommen, besonders freundlich empfangen wurden sie nicht. Der Unmut der Murtalerinnen und Murtaler wurde vorwiegend auf sozialen Medien spürbar, aber auch politisch gibt es wenig Zustimmung.

Forderungen unklar

"Wir können gerne darauf verzichten. Die Methode ist ein echter Blödsinn und macht keinen guten Wind für den Klimaschutz", sagt Knittelfelds Bürgermeister Harald Bergmann (SPÖ). Zudem seien die Forderungen der "Letzten Generation" relativ unklar. Auf der Habenseite bleibt, dass zumindest keine Einsatzkräfte behindert worden seien - das wurde auch seitens der Polizei so bestätigt.

"Das Anliegen ist ja richtig und wichtig - aber die Umsetzung in dieser Form nicht".
Harald Bergmann, Bürgermeister

Deutliche Worte

Auf das schärfste verurteilt wird die Aktion von FPÖ-Bezirksobmann Wolfgang Zanger, der mit "Klimakleber-Wahnsinn" und "Klima-Idioten" auch deutliche Worte in Richtung der Aktivisten findet. Zanger unterstützt ein "konsequentes Vorgehen der Exekutive gegen diese Chaos-Truppe" und fordert höhere Strafen. 

Die Protestaktion dauert etwa zwei Stunden. | Foto: Gerold
  • Die Protestaktion dauert etwa zwei Stunden.
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Auch Zustimmung

Seine "Hochachtung vor engagieren Klimaschützern" drückt unterdessen Manfred Skoff aus, ehemaliger Grünen-Gemeinderat in Knittelfeld: "Die Stadt erlebte kürzlich ein Hagelereignis mit unermesslichen Schäden. Den Bürgern sollte spätestens jetzt klar sein, dass Klimaschutzmaßnahmen unabdingbar sind."

Fragen an die Polizei

Die Exekutive wird für ihren umsichtigen Einsatz mit rund 40 Beamtinnen und Beamten überwiegend gelobt, muss sich aber auch Fragen gefallen lassen. Etwa, warum die Auflösung des Geschehens so lange gedauert habe. Bei der Landespolizeidirektion ist das schnell erklärt: Erst müsse ein Vertreter der Behörde die "Versammlung" offiziell auslösen, erst dann dürfe die Polizei einschreiten. Und das äußerst behutsam mit speziell geschulten Beamten und einem geeigneten Lösungsmittel. Beides musste aus Graz angefordert werden. "Erst wenn es außerhalb der Landeshauptstadt öfters solche Proteste gibt, macht es Sinn, diese Kompetenz auch in den Regionen zu haben", heißt es bei der Landespolizeidirektion.

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