Richtige Vorsorge für Ernstfall
"Ein Blackout ist jederzeit möglich"
Der Strom und die Versorgungsnetze können jederzeit ausfallen. Passiert es über einen längeren Zeitraum spricht man von einem "Blackout". Für den Ernstfall sollte man gerüstet sein.
MURTAL/MURAU. Das Licht fällt aus. Das Telekommunikationsnetz funktioniert nicht mehr und man steht im Dunkeln. Das kann nicht nur bei einer Naturkatastrophe geschehen. Laut dem Zivilschutzverband wird im Falle eines "Blackouts" ebenso die Infrastruktur zusammenbrechen.
"Es ist nicht nur um einen Stromausfall, sondern um den Kollaps fast aller Versorgungsinfrastrukturen. Telekommunikation, Verkehr und Logistik, Treibstoffversorgung, Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung, Finanzwesen, Produktion etc. sind davon betroffen.“
Zivilschutzverband
Strom hängt an Verbundsystem
Bei einem Vortrag in Knittelfeld erklärt Anna Schaunitzer vom Zivilschutz Steiermark warum. Denn mittlerweile ist auch das Energienetz sehr global angelegt. Das europäische Stromverbundsystem ist ein engmaschiges Konstrukt aus zusammenhängenden Hoch- und Höchstspannungsleitungen, an dem auch unsere Regionen angeschlossen sind. Aber eine 380-KV-Ringleitung durchzieht ganz Österreich und gewährleistet im Normalfall eine hohe Versorgungssicherheit. Ein überregionaler Blackout sei nicht abwegig.
"Es ist zum Beispiel jederzeit durch einen technischen Defekt möglich. Es brauchen nur beispielsweise die Computer durch einen Kurzschluss nicht mehr funktionieren."
Jakob Führer, Feuerwehr-Kommandant
Gefahren für Stromversorgung
Ein weiteres Problem sind die Wind- und Sonnenenergie, da sie schwer regelbar sind. Brechen diese weg, kann es zu Schwierigkeiten kommen. Dafür gibt es Pump- und Gaskraftwerke in der Region, die in Sekundenschnelle Strom wieder nachproduzieren können. Aber auch die Gefahren von Terrorismus oder Cyberangriffen seien groß.
Wenn durch eine Naturkatastrophe der Strom ausfällt, kann man das noch leichter beheben, im Falle eines Blackouts sind mehrere Regionen bzw. Länder betroffen und der Wiederanlauf der Versorgung der Bevölkerung dauert länger. Bei einem Blackout sind die Gemeinden auf sich alleine gestellt. Der Grund: "Wenn das Telekommunikationsnetz ausfällt, kann man keine Hilfe mehr weitergeben. Das alles haben wir jedoch schon geübt", erklärt Kommandant Jakob Führer. Dabei sei es wichtig, dass ein Notstromaggregat bei der Gemeinde eingerichtet wird, um sie zu einer Anlaufstelle für die Bevölkerung machen zu können.
Richtiges Verhalten
Der Zivilschutzverband warnt: Ein vollständiger Stromausfall, ganz gleich, ob durch menschliches oder technisches Versagen sowie ein Unwetter haben keine Vorwarnzeit. Vor allem darf in keiner Situation Panik erzeugt werden. Denn wenn jede und jeder eine gewisse Vorsorge trifft, sind diese Szenarien zu bewältigen. Dabei spielt das richtige Verhalten eine wichtige Rolle. Ein Getränkevorrat (Mineralwasser, Fruchtsäfte) sowie ein Lebensmittelvorrat für alle Familienmitglieder für mindestens 14 Tage sollten dabei nicht fehlen.
Checkliste zur Vorsorge
Für den Ernstfall einer Katastrophe sollte man unbedingt vorbereitet sein:
- Lebensmittelvorrat für 14 Tage anlegen.
- Hausapotheke und Verbandskasten befüllen.
- Notfallausrüstung (Taschenlampe, Gaskocher, Kurbelradio, Taschenmesser, Multifunktionsschaufel etc.) bereitstellen.
- Wichtige Dokumente gesammelt verwahren, um im Ernstfall schnell fliehen zu können.
- Im Ernstfall Radion einschalten und Informationen sammeln.
Ein weiterer Tipp: Plane wie für einen „vierzehntägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden“ – so denkst du auch an all das, was du ganz individuell benötigst. Den Vorrat sollte man jährlich überprüfen. Dazu eignet sich der erste Samstag im Oktober: Am Tag des österreichischen Zivilschutzprobealarms. Die Sirene kann dabei als nützlicher Terminwecker dienen.
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