Helden des Alltags: Nightline
Sie bringen uns sicher durch die Nacht

In der Serie "Helden des Alltags" stellt MeinBezirk.at wichtige Berufsgruppen in der Gesellschaft vor und hebt die Menschen, die eine wichtige Tätigkeit ausüben oder deren Beruf in „Vergessenheit“ geraten ist in den Vordergrund. Dieses Mal wurden die Busfahrerinnen und Busfahrer der Nightline Murtal besucht.

MURTAL/MURAU. Egal, ob Landjugendfest, Maxlaun oder Maturaball: Die Nightline ist seit 2015 in der Region Murtal-Murau unterwegs und bringt die Nachtschwärmer sicher nach Hause. "Ohne die Busfahrer, die sich freiwillig für diese Schicht melden, würde das ganze Projekt nicht funktionieren", so Manuel Kobald, Vorsitzender der Nightline Murtal. Es ist kein einfacher Beruf, aber sie machen es gerne. "Wir sind die ganz Nacht unterwegs. Da wir die Busse noch reinigen müssen, kommen wir erst gegen sechs Uhr am Morgen nach Hause. Aber es macht Spaß. Wir haben zwischendurch auch Pausen und es ist ein Superangebot für die Region, das wir unterstützten möchten", berichtet der Nightline-Busfahrer Richard Springer.

Diese Busfahrer sind die ganze Nacht lang unterwegs: (v.l.) Richard Springer, Bonzana Schweiger, Dieter Auer, Peter Pirker und Hans Öffl. | Foto: RegionalMedien
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Sicher durch die Nacht

Richard Springer ist seit drei Jahren im Team der Nightline dabei und hat bereits über 100 Einsätze in der Nacht gemeistert. „Es ist ein gutes Gefühl, jemanden heimzubringen. Wenn ich jemanden auf der Straße gehen sehe und die Person in meine Richtung will, dann nehm' ich sie mit. Wir wollen alle sicher nach Hause bringen." Der 41-jährige Murtaler hat MeinBezirk.at bzw. die "Woche Mutal" für eine Nacht mitgenommen.

Richard Springer ist begeisterter Nightline-Busfahrer. | Foto: RegionalMedien
  • Richard Springer ist begeisterter Nightline-Busfahrer.
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Das Fazit: Die Nächte im Bus sind laut, die Fahrgäste benehmen sich aber vorbildlich. "Es ist wie damals, als wir die Schulkinder zur Schule brachten und es noch keine Smartphones gab", beschreibt er die Lage im Bus.

"Es ist schön zu sehen, dass die Fahrgäste unser Angebot annehmen und schätzen. Die Jugendlichen benehmen sich meistens und sind dankbar. Ab und zu kommt es zur Verwirrung, weil man für die Nightline trotz Klimaticket zahlen muss, aber wenn wir erklären, dass sich der Verein durch die Tickets finanziert, dann verstehen sie das."
Richard Springer, Nightline Murtal

Nicht so schön sind allerdings die Erlebnisse mit betrunkenen Leuten, die sich im Bus übergeben. "Das kommt leider öfters vor, weil vielen auch durch das Fahren übel wird. Wir haben dafür aber Verständnis." Der Appell der Busfahrerinnen und Busfahrer an die Fahrgäste: "Bitte einfach melden, wenn es einem nicht mehr gutgeht. Der Bus kann stehen bleiben. Da wir das Fahrzeug immer reinigen müssen, würden wir uns somit einiges an Zeit ersparen." Den Busfahrerinnen und Busfahrern ist es aber lieber, dass angetrunkene Personen die Nightline nehmen, als dass sie selbst mit dem Auto fahren. "Es passieren viel zu viele Unfälle. Daher nehmt bitte unser Angebot in Anspruch. Die Nightline Murtal ist für alle da!"

Flexibler Fahrplan

Eine weitere Herausforderung ist das Organisieren der Fahrpläne. "Es kommt schon einmal vor, dass plötzlich viel zu viele Personen transportiert werden müssen. Wir sind dann flexibel und die Fahrpläne werden vom Verein neu organisiert, oder es werden Busse getauscht", berichtet Springer. "Wenn wir Leute an Haltestellen stehen lassen müssen, versuchen wir andere Busse hinzuschicken. Das ist vor allem bei großen Veranstaltungen manchmal der Fall", berichtet der Nightline-Vorsitzende Manuel Kobald.

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