Geschichten vom Bezirksgericht
Unfall, süchtiger Milizsoldat und Co.

Die jüngsten Verhandlungen am Bezirksgericht Judenburg. MeinBezirk.at war dabei. | Foto: Pixabay
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Alkohol und Drogen spielten in den Verhandlungen mit Richter Bernhard Zechner beim jüngsten Verhandlungstag am Bezirksgericht Judenburg die größten Rollen. MeinBezirk.at war dabei.

JUDENBURG. Vom Feiern in der Nacht zuvor hatte die 44-jährige Arbeitssuchende aus dem Murtal noch einen gehörigen Anteil von Restalkohol. So ist es auch erklärlich, dass sie beim Zurücksetzen ihres Autos eine Frau übersehen und niedergestoßen hat. „Es tut mir so leid, dass mir das passiert ist“, beteuert sie. Das reumütige Geständnis und die Tatsache, dass ihre Versicherung die Forderungen ihres Opfers zur Gänze bezahlt hat, veranlassten Richter Zechner zu einer Diversion. Die Buße einschließlich Kosten ist 731 Euro hoch.

Süchtiger Milizsoldat

Wer sich nach Ableistung des Präsenzdienses für den Milizdienst verpflichtet, hat einige Privilegien, aber auch Verpflichtungen. Eine davon ist, der Einberufung zu Nach- und Aufschulungen nachzukommen. Diesen Befehl hat ein Murtaler Milizsoldat ignoriert, wie übrigens auch die Vorladung zur Verhandlung. Der 48-jährige Major schildert als Zeuge, dass der Angeklagte den Erhalt der Ladung bestätigt habe, aber zum angegebenen Termin nicht erschienen ist. „Mein Spieß hat ihn mehrmals angerufen, aber nicht erreicht“, so der Zeuge. Erst wenn solche Versuche nichts bringen, tritt die Militärstreife in Aktion. Einen Tag nach dem Termin erschien der Korporal im Privatfahrzeug und in Uniform in der Kaserne. Als Entschuldigung führte er an, dass er das Datum verwechselt habe. „Er war fürchterlich drauf und ich habe einen Drogentest veranlasst.“ Der Test war positiv. Die Verhandlung, zur Erhebung weiterer Daten und weil der Angeklagte nicht erschienen ist, wurde vertagt.

Im Bezirksgericht war wieder einiges los. | Foto: Julia Gerold
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Probleme mit der Tochter

Vor dem Richter steht eine 35-jährige arbeitslose Mutter aus dem Murtal. Sie soll ihre Tochter gewürgt haben. Zu dieser zweiten Verhandlung sind diesmal auch die 15-jährige Tochter und deren 21-jährige Lebensgefährtin erschienen. Richter Zechner hatte aufzuklären, wie der Vorfall in der Toilette eines Lokals tatsächlich war. Die Mutter, offensichtlich nicht damit einverstanden, dass ihre Tochter damals bei der Lebensgefährtin gewohnt hat, war mit dem Pärchen in dem Lokal. Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter. Vorangegangen ist ein Chatverlauf, aus dem hervorgeht, dass das Pärchen die Mutter so lange provozieren wollte, bis es zu einer Eskalation gekommen wäre und die Tochter „abhauen“ hätte können. Die Mutter soll in der Toilette gegen einen Mistkübel getreten, einen Handtuchspender zerstört und ihr Tochter gewürgt haben. Die Lebensgefährtin sagt als Zeugin, dass sie das Würgen nicht gesehen habe, wohl aber rote Fingerabdrücke am Hals ihrer Geliebten. Worauf die Fingerschmerzen zurückzuführen sind, blieb ungeklärt. Die Tochter wohnt wieder bei ihrer Mutter, die der Richter freigesprochen hat.

Bericht: G. Oblak

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