KPÖ-Sozialfonds
"Der September ist ein Horrormonat"

Bilanz: Renate Pacher, Josef Meszlenyi, Claudia Klimt-Weithaler und Karin Gruber. | Foto: Verderber
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KPÖ zieht am Tag der offenen Konten Bilanz über ihren Sozialfonds im Murtal.

MURTAL. „Dass es unseren Sozialfonds überhaupt geben muss, ist eigentlich eine Schande“, sagt KPÖ-Stadträtin Renate Pacher. Und trotzdem zahlen die Abgeordneten der Partei seit über 20 Jahren in diesen Fonds ein, um mit dem Geld bedürftigen Menschen helfen zu können. „Die Fälle werden immer mehr - die Menschen kommen schlechter über die Runden“, lautet das Fazit Pachers für das Vorjahr.

Die Zahlen

Allein im Murtal wurden 2019 über 5.000 Euro an Hilfsmitteln ausbezahlt, 189 Menschen wurde damit geholfen. Steiermarkweit hat die KPÖ über 2.000 Personen mit fast 185.000 Euro geholfen. Insgesamt wurden damit seit 1998 über 2,3 Millionen Euro ausbezahlt. Damals wurde der Unterstützungsfonds unter Parteiurgestein Ernest Kaltenegger eingeführt. Gespeist wird er aus den Einkommen der KPÖ-Abgeordneten, die nur einen Teil ihres Gehalts selbst behalten.

Genug verdienen

„Das sollten eigentlich alle Politiker machen. Damit sie einmal sehen, wie es ist, mit weniger auskommen zu müssen“, sagt Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. „Am besten wäre es natürlich, wenn überhaupt keine Sozialleistungen nötig wären. Dafür müssten die Menschen aber genug verdienen“, sagt sie. Die Unterstützung aus dem Fonds wird nämlich längst nicht nur von arbeitslosen Personen in Anspruch genommen. „Es kommen viele Pensionisten, aber auch Menschen, die mit ihrem Einkommen einfach nicht auskommen“, berichtet Sozialarbeiterin Karin Gruber.

Beratung

Die KPÖ hilft meist mit kleineren Ausgleichszahlungen und Beratung. „Auch viele politische Initiativen entstehen aus den Sprechstunden heraus“, sagt Klimt-Weithaler. „Die Menschen erzählen uns ihre Probleme und wir helfen sehr unbürokratisch.“Zuletzt konnte die KPÖ-Chefin etwa vermehrt Herausforderungen bei Schulkosten orten: „Der September ist ein Horrormonat“, erzählt sie. Wer mehrere Kinder in der Schule hat, komme mit den Kosten dafür oft nicht mehr zurecht. „Eine gute Ausbildung für zwei oder mehr Kinder ist oft nicht mehr leistbar.“ Erneut gestiegen sei in der Steiermark auch die Kinderarmut.

Unterstützung gesichert

Die KPÖ fordert daher erneut höhere Mindestlöhne und Maßnahmen gegen die Armut. Mit dem Sozialfonds werde man weiterhin Unterstützung leisten. „Deshalb sind wir sehr froh, dass wir wieder in den Landtag gewählt wurden“, sagt Pacher. „Aber drei Mandate wären schön gewesen - das hätte auch mehr Geld für den Fonds bedeutet ...“

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