Bezirk Murtal
Insolvenzverfahren über Wipfelwanderweg steht bevor
Finanzprobleme, Sturmschäden und schwierige Verhandlungen mit Grundeigentümern bedeuteten das Ende für das Ausflugsziel, jetzt wurde ein Insolvenzverfahren beantragt.
ST. MARGARETHEN. In Betrieb war das einst beliebte Ausflugsziel Wipfelwanderweg in der Rachau schon im vergangenen Jahr nicht mehr. Demnächst ist die Betreibergesellschaft "Wipfelwanderweg Almfrische Rachau GmbH" auch offiziell in Insolvenz, wie etwa KSV1870 oder der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichten.
13 Gläubiger
Demnach ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens am Landesgericht Leoben bereits beantragt. Aktuell werden rechtliche Voraussetzungen dafür geprüft. Angeführt werden Passiva von rund 200.000 Euro, denen Aktiva von nur 11.500 Euro gegenüberstehen. 13 Gläubiger sind betroffen.
Gut angenommen
Die Gesellschaft wurde im Jahr 2007 noch in der damaligen Gemeinde Rachau gegründet, nach der Fusion wurde die Gemeinde St. Margarethen Alleingesellschafterin. Das Ausflugsziel wurde 2009 als "höchster Wipfelwanderweg Europas" eröffnet und wurde dann jährlich von 25.000 bis 30.000 Besucherinnen und Besuchern relativ gut angenommen. Für einen kostendeckenden Betrieb war das offenbar zu wenig.
Schwieriger Start
Der Hintergrund war allerdings von Beginn an durchwachsen: Bereits für Errichtung und Investitionen gab es laut AKV öffentliche Zuschüsse und Kredite, außerdem musste auch der laufende Betrieb ständig subventioniert werden. Nach schweren Sturmschäden im August 2022 wurde der Betrieb eingestellt, weil Pacht-, Erhaltungs- und Reparaturkosten nicht mehr finanzierbar waren. Als schwierig gestalteten sich außerdem Verhandlungen mit Grundeigentümern, die als Verpächter auftraten. Schließlich wurde im Vorjahr im Gemeinderat St. Margarethen einstimmig die Schließung entschieden.
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