Das Ausmaß der Katastrophe

Die Sölkpassstraße wurde weggerissen. Foto: KK
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MURAU/MURTAL. Eine unglaubliche Spur der Verwüstung haben gleich mehrere Unwetter am Wochenende im Murtal gezogen. Besonders betroffen war einmal mehr das leidgeprüfte Wölzertal. Starkregen und Hagel haben dort zu Hangrutschungen, Straßenabrissen, Überflutungen und beschädigten Häusern geführt. Zahlreiche Bewohner mussten evakuiert werden. Für sie wurden von der Feuerwehr Notquartiere eingereichtet.

Straßen gesperrt

Zahlreiche Straßen in den Bezirken Murtal und Murau waren noch bis Montag gesperrt. Die Sölkpassstraße im Gemeindegebiet von Schöder wurde komplett weggerissen. Massive Beeinträchtigungen gab es auch in den Gemeinden Gaal, Seckau und Kobenz. Besonders tragisch endete für einen 13-jährigen Feuerwehrjugendlichen aus Niederösterreich ein Campingausflug in St. Georgen am Kreischberg. Laut Angaben der Polizei dürfte er beim Sturm von einer Zeltstange getroffen worden sein. Er starb im Krankenhaus.

Bericht und Bilder aus dem Bezirk Murau

Ausmaß

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und sein Vize Michael Schickhofer waren am Montagvormittag bereits mit dem Hubschrauber in den Katastrophengebieten der Steiermark unterwegs, um sich ein Bild von den Schäden zu machen. Sie werden um 11 Uhr Pressevertreter in der Grazer Burg über den aktuellen Stand und weitere Schritte informieren.

"Katastrophe gemeinsam bewältigen"

Hoher Schaden

"Viele Höfe waren von der Außenwelt abgeschnitten", berichtet auch Bürgermeister Alois Mayer aus dem Pölstal. Sein Gemeindeteam und die Feuerwehren waren praktisch das ganze Wochenende rund um die Uhr im Einsatz. In Oberzeiring konnte ein Bauernhaus, das durch eine Hangrutschung bedroht war, von der Feuerwehr gesichert werden. Im Zeiringgraben wurde durch einen im Frühjahr fertiggestellten Wildbachverbau Schlimmeres verhindert. Die Schadenshöhe wird allein im Pölstal auf über eine Million Euro geschätzt.

Bericht und Bilder aus dem Pölstal

Autos weggerissen

Aus Knittelfeld berichtet Feuerwehr-Pressesprecher Thomas Zeiler von über 200 Unwettereinsätzen am Wochenende. Am schlimmsten getroffen hat es die Orte Flatschach, St. Marein und Kobenz. Es mussten Dutzende Keller ausgepumpt, umgestürzte Bäume beseitigt, Verkehrsunfälle und Vermurungen bearbeitet werden. In Flatschach wurde ein Auto mit zwei Insassen vom Hochwasser mitgerissen. Die Feuerwehr konnte die Beiden in letzter Sekunde retten. In Kobenz wurden gleich 15 geparkte Autos weggeschwemmt.

Bericht und Bilder aus Kobenz

Überflutungen

Im Gegensatz zu anderen Gebieten "eine Kleinigkeit" seien die Unwettereinsätze in Weißkirchen gewesen, berichtet die Feuerwehr. Die Helfer waren rasch zur Stelle und konnten ein Hochwasser umleiten, das sonst Häuser und Gärten überflutet hätte. Kleinere Einsätze wurden auch aus Obdach gemeldet. Das traditionelle Marktfest musste großteils in die Lokale verlagert werden.

Unterstützung

Bereits am Vormittag sind im Murtal weitere freiwillige Helfer aus der gesamten Steiermark zur Unterstützung der regionalen Einsatzkräfte eingetroffen. Am Nachmittag hat sich Bundeskanzler Christian Kern zum Lokalaugenschein im Wölzertal angesagt. ÖVP-Chef Sebastian Kurz war dort bereits am Vormittag mit LH Schützenhöfer. Das Gebiet zählt ebenso wie die Gemeinden St. Peter am Kammersberg, Schöder, Kobenz und Teile der Gemeinde Spielberg zum Katastrophengebiet.

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