Übergangsregierung
FPÖ-Widerstand – Landespolizeidirektor Pilsl wird doch nicht Innenminister
OÖ., WIEN. Laut einer Meldung des ORF Oberösterreich sollte der oö. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl (50) Innenminister der Übergangsregierung unter Kanzlerin Brigitte Bierlein werden. Pilsls Wechsel nach Wien dürfte jedoch am Widerstand von FPÖ und Liste Jetzt gescheitert sein. Stattdessen werde der bisherige Präsident der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, das Amt des Innenministers übernehmen, heißt es aus Wien.
Grund: Pilsl sei ein „Strasser-Mann und Kandidat der alten schwarzen BMI-Netzwerke“. Dies mache die „wahren Interessen der ÖVP seit dem Bekanntwerden des ‚Ibiza-Videos‘ immer deutlicher sichtbar“, so FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Aussendung.
Pilsl, zuvor Perger Bezirkspolizeikommandant, war unter dem damaligen Innenminister Ernst Strasser nach Wien gewechselt und dann auch in den Kabinetten von dessen Nachfolgern, Günther Platter und Liese Prokop, tätig. Seit 2012 ist er Landespolizeidirektor in Oberösterreich.
Pilsl schon vor türkis-blau als Innenminister gehandelt
Pilsl wurde schon vor der Bildung der türkis-blauen Regierung immer wieder als Kandidat für das Amt des Innenministers genannt – mit der Übernahme des Innenministeriums durch die FPÖ war das kein Thema mehr. Dass Pilsl dieses Amt jetzt in der Übergangsregierung übernehmen sollte, überraschte einige Polit-Insider, denn: Ex-Innenminister Herbert Kickl wollte in seiner Amtszeit die angeblichen "schwarzen Netzwerke" seiner Vorgänger Strasser, Platter und Prokop im Innenministerium aufbrechen. Zu denen wurde auch Oberösterreichs Landespolizeikommandant Pilsl gezählt.
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