WKOÖ reagiert auf Wifo-Prognose
Hummer fordert Entlastungen und Investitionsanreize

- Gestiegene Produktionskosten belasten nicht nur die Industrie.
- Foto: Mangkorn/PantherMedia
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WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer fordert angesichts der schwachen Konjunkturaussichten Gegenmaßnahmen: Lohnnebenkosten senken und Investitionsoffensive.
Ö/OÖ. Der Aufschwung verschiebt sich weiter nach hinten, prophezeien die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS. Das Wifo sagt 0,0 Prozent voraus, das IHS ist zuversichtlicher und prognostiziert ein kleines Plus von 0,3 Prozent. Auch im nächsten Jahr soll die Konjunktur nur schleppend anspringen. Industrie und Bauwirtschaft befinden sich weiter in der Rezession, der Privatkonsum dümple dahin und die Investitionstätigkeit schrumpfe bereits das zweite Jahr in Folge.
Senkung der Lohnnebenkosten um 3,7 Prozent
Vor diesem Hintergrund tritt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer für Entlastungen auf der einen Seite und das Setzen von Impulsen auf der anderen Seite ein. „Es braucht niedrigere Lohnnebenkosten, eine Entlastung für kleine und mittlere Unternehmen sowie eine Investitionsprämie“, so Hummer. Wolle man Arbeitsplätze, Wohlstand, Betriebsstandorte und -ansiedelungen absichern, sei vor allem eine Entlastung des Faktors Arbeit durch eine Senkung der Lohnnebenkosten nötig. Hummer fordert daher unter anderem eine Senkung der Lohnnebenkosten um mindestens 3,7 Prozent und Geringere Lohn- und Einkommenssteuersätze bei den mittleren Einkommen.
Kosten schmälern Wettbewerbsfähigkeit
Hohe Arbeitskosten durch weiter steigende Lohnstückkosten (Wifo: +8,2 Prozent) und hohe Energiekosten belasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit und erschweren insbesondere den Export. Hummer: „Wir haben im internationalen Vergleich zu hohe Arbeitskosten und eine zu hohe Steuer- und Abgabenquote. Wir müssen dringend diese Belastungen reduzieren, die unsere Betriebe immer stärker unter Druck bringen.“
Wiederauflage der Investitionsprämie
Ganz wichtig ist für Hummer, dass das Investieren erleichtert wird und die Investitionstätigkeit quer durch alle Sektoren wieder anspringt. Sie tritt daher für „die Wiederauflage der erfolgreichen Investitionsprämie von 7 Prozent bzw. 14 Prozent für Digitalisierungs- und Ökologisierungsinvestitionen ein“. Zusätzlich gelte es, den Investitionsfreibetrag mit einer begünstigten Investitionssumme von mindestens zehn Millionen Euro zu optimieren. Weiters plädiert WKOÖ-Präsidentin Hummer für „Sofortmaßnahmen gegen den teuren Bürokratie-Wahnsinn, eine Senkung der Energiekosten und die Erschließung neuer Exportmärkte durch Freihandelsabkommen.“
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