Gemeindewahlen 2019
Der Anteil weiblicher Kandidatinnen im Pinzgau

- Sonja Ottenbacher, Michaela Höfelsauer und Angelika Hölzl.
- Foto: Verena Senuita / Arne Müseler / Eva Reifmüller
- hochgeladen von Christa Nothdurfter
Listenplätze eins bis zehn: Bei der Anzahl der Frauen liegt Zell am See vorne, Schlusslichter sind Krimml und Taxenbach.
PINZGAU (cn). Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen am 10. März: In der Bezirkshauptstadt finden sich insgesamt dreizehn Frauen auf den vorderen Listenplätzen. In Krimml und in Taxenbach wiederum sind es nur drei Kandidatinnen, die zwischen den Rängen eins und zehn vertreten sind - in Krimml zwei bei der ÖVP und eine bei der SPÖ, in Taxenbach ist es genau umgekehrt.
Ziemlich in der Waage: ÖVP und SPÖ
Vergleicht man pinzgauweit den Frauenanteil in Bezug auf die "großen" Parteien, so hält sich dieser dort ziemlich die Waage: Von allen 280 Listenplätzen zwischen eins und zehn sind es bei der ÖVP 74 Kandidatinnen und bei der SPÖ 71. Bei der FPÖ stehen bezirksweit nur 16 Frauen auf den vorderen Listenplätzen - vier davon in der blauen "Hochburg" Viehhofen. Bei den GRÜN-Parteien, die bundesweit oft mit einem höheren Frauenanteil aufwarten können, schaut es diesmal auch eher trist aus - was wohl vor allem auch daran liegt, dass sie diesmal nur in drei Gemeinden - Bruck, Saalfelden und Zell am See - antreten, und zwar mit insgesamt elf Frauen auf den Top 10-Plätzen.
Rauris, Saalfelden, Niedernsill, Neukirchen, Stuhlfelden
Nachfolgend einige Gemeinden, die mit einem etwas höheren Kandidatinnen-Anteil punkten: Bruck (elf), Rauris und Saalfelden (zehn) sowie Niedernsill, Neukirchen und Stuhlfelden (neun).
"Unsere" zwei Bürgermeisterinnen
Aktuell hat der Pinzgau zwei Bürgermeisterinnen: in Lend Michaela Höfelsauer von der SPÖ, die das Amt seit Ende 2015 bekleidet. Bereits seit zwanzig Jahren an vorderster Front ist die Stuhlfeldner Ortschefin Sonja Ottenbacher aktiv. Mittlerweile ist sie seit 15 Jahren Ortschefin, zuvor war sie fünf Jahre lang Vizebürgermeisterin.
Höfelsauer bedauert, dass sich "in der Kommunalpolitik sogar noch weniger Frauen als in der sogenannten großen Politik engagieren. Dabei ist der Blickwinkel von Frauen auf Gemeindeebene besonders wichtig, denn von der Kinderbetreuung bis hin zu Senioren-Themen sind es nach wie vor Frauen, die den Großteil der Verantwortung übernehmen."
146 Bürgermeisterinnen österreichweit
Sonja Ottenbacher meint unter anderem, dass sich zwar einiges getan habe - "österreichweit gibt es nun 146 Bürgermeisterinnen, zu Beginn meiner politischen Laufbahn waren es 78" -, dass das Amt aber in der Tat alles andere als familienfreundlich sei und vor allem für Frauen mit kleinen Kindern schwierig wäre. "Ich kann trotzdem nur appellieren, sich in die Lokalpolitik einzubringen. Man kann in der Gemeinschaft viel bewegen und bekommt auch viel zurück."
Angelika Hölzl, Hollersbach
Wir haben dazu ebenfalls mit Angelika Hölzl gesprochen: Sie tritt als Spitzenkandidatin der Liste "Miteinander für Hollersbach" in der Oberpinzgauer Gemeinde auch als Bürgermeisterkandidatin an und möchte dort gemeinsam mit ihrem Team die absolute ÖVP-Mehrheit brechen.
Warum sie nun in der "Männerdomäne" aktiv geworden ist, erklärt sie folgendermaßen: "Meine Kinder sind mittlerweile erwachsen und ich muss nicht mehr so jonglieren wie früher. Nicht umsonst liegt das Durchschnittsalter der Bürgermeisterinnen im Land bei 50 Jahren. Jetzt ist es mir wichtig, etwas zu bewegen und mitgestalten zu können. Vielleicht liegt mir die Politik auch in den Genen - mein Großvater war einst Bürgermeister von Hollersbach."
"Einfach authentisch sein..."
Auf die Frage, ob Frauen in der Politik auf männlich besetzte Eigenschaften setzen sollten, meint Angelika Hölzl sinngemäß: "Ich denke, wir sollen einfach authentisch sein. Dass wir Frauen ein großes Potenzial in allen Bereichen haben, steht ohnehin fest."
HIER ein Pinzgau-Bericht über den Anteil an ganz jungen Kandidatinnen
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