ServusTV im Pongau
Traditionsberufe rund um den Hochkönig
Die Traditionsberufe im Pongau werden immer weniger. Aus diesem Grund wurden einzelne Personen, die noch immer ein alt eingesessenes Handwerk ausüben, interviewt. Vom jungen Hutmacher bis zum Säckler in der vierten Generation. All die Geschichten werden auch am 10. Februar um 20.15 Uhr bei ServusTV ausgestrahlt.
PONGAU. Rund um den Hochkönig gibt es viele Menschen die dazu beitragen, historische und alt eingesessene Berufe nicht aussterben zu lassen. Diese Pongauer zeigten uns aus nächster Nähe, wieso es so wichtig ist die Tradition Wert zu schätzen und am Leben zu erhalten.
100 Jahre Skischule
Für Peter Radacher, Leiter vom Hotel Arturhaus am Mitterberg in Mühlbach am Hochkönig, steht seit je her die Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit im Mittelpunkt. Das Berghotel wird bereits in fünfter Generation, über ein gutes Jahrhundert hinweg unabhängig von fremden Energieträgern mit einem eigenen Wasserkraftwerk betrieben. "Man soll nicht das Wichtigste, nämlich mit der Natur im Einklang zu leben, aus den Augen verlieren", erzählt Peter Radacher. Ein eigenes Wasserkraftwerk erzeugt die Energie für das Wohlbefinden der Hotelgäste. Das Familienskigebiet Hochkeil besticht mit altertümlichen Charme und wird ausschließlich von der "Naturschneekanone" Hochkönig beschneit. Die hauseigene Piste auf der manche Gäste die ersten Schwünge erlernen, ist im Prinzip immer noch die Selbe auf der vor genau 100 Jahren die erste Skischule entstand.
Einmaliger Beruf "Burgmeister"
Weiter nördlich befindet sich eines der größten Wahrzeichen des Pongaus. Die Burg Hohenwerfen wurde 1075 erbaut und wird von Andreas Seidl, dem "Burgmeister" in Schuss gehalten. Fast täglich wird von dem massiven Uhrwerk bis hin zum Kerker vom Pongauer alles anfällige gewartet. Fast so bekannt wie die Burg selbst ist die Wetterglocke. Nicht einmal das große Feuer 1931, welches nahezu das ganze Gebäude zerstörte, konnte der Glocke einen Kratzer abverlangen.
Lederhosen aus der Region
Nicht mehr alle Betriebe mit langer Historie sind in Familienbesitz. Die Gerberei Kendelbacher in St. Johann wurde 2021 von Asmir Mehanovic übernommen. "Es ist eine große Ehre, den Betrieb weiterführen zu dürfen", berichtet der gelernte Metzger. Einen Hauch von Familienbetrieb hat die Gerberei dennoch, denn Asmirs Mutter hilft wo sie nur kann. Das fertig gegerbte Leder wird direkt vom Säckler Reinhard Schaller abgeholt. Der Säckler führt die Firma bereits in vierter Generation. Dem Pongauer ist wichtig, dass nachhaltige Materialien aus der Region verwendet werden. Wer sich für eine "Lederne" interessiert, muss etwas Geduld mitbringen, denn jede Hose ist ein Unikat und wird in 60 Arbeitsstunden per Hand hergestellt.
Der Letzte seiner Art
Neben den Kappen und Hauben geht der traditionelle Hut in letzter Zeit oft unter. Der Pongauer Jakob Schnell hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hüte wieder in und auf die Köpfe der Menschen zu bringen. Mit jugendlichen Ideen und Enthusiasmus will er die alte Kunst des Hutmachers wieder aufleben lassen. Jakob Schnell ist momentan im zweiten Lehrjahr in der Hutmacherei Zapf in Werfen. Der 18-Jährige sticht nicht nur durch seiner Kopfbedeckung heraus, sondern auch mit der Wahl seiner Lehre. Jakob Schnell ist momentan der einzige Hutmacherlehrling in ganz Österreich. "Maschinen können zwar schneller die Hüte produzieren, es ist aber weit nicht so persönlich und speziell wie die Handarbeit", schmunzelt der Salzburger Lehrling.
Mehr zu diesen Themen gibt es am 10. Februar um 20.15 Uhr in der Sendung "Heimatleuchten" bei ServusTV.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.