Wild auf Wild
Regionales Wildfleisch in Rohrbach erhältlich

- Vor allem nach Treibjagden bieten Jäger auch Hasen an wie Romana und Daniel Paleczek aus St. Martin
- Foto: Paleczek
- hochgeladen von Helmut Eder
Wildbret ist ein qualitativ hochwertiges Naturprodukt aus der Region. Wo man es im Bezirk Rohrbach kaufen kann und was man beachten sollte, erklären die heimischen Jäger.
BEZIRK ROHRBACH. „Heimische Wildtiere bewegen sich das ganze Jahr über frei in der Natur und ernähren sich von frischen Gräsern und Kräutern. Aus diesem Grund enthält Wildbret mehr Muskelgewebe, dafür aber weniger Fett und Bindegewebe als das Fleisch von Nutztieren. Im Unterschied zu Rind- und Schweinefleisch ist in den Teilstücken kaum Fett enthalten, weshalb selbst kalorienbewusste Menschen Wild ohne Reue genießen können“, weiß Christopher Böck, Wildbiologe und Geschäftsführer des Oberösterreichischen Landesjagdverbandes. Zudem sei Wildbret sehr eiweißreich. „Es enthält viele weitere gesunde Nährstoffe wie Vitamine der B-Gruppe sowie die Spurenelemente Zink, Eisen und Selen“, so Böck. Wildbret aus den heimischen Jagdrevieren ist ein natürliches Lebensmittel und bietet viele Vorteile für eine gesunde und umweltbewusste Ernährung.
Regionales Produkt
Als regionales Produkt ist Wildbret frei von Transport- oder Schlachtstress und zudem eine umweltschonende Alternative zu anderen Fleischsorten, da kurze Transportwege den ökologischen Fußabdruck gering halten. „Dies ist auch der Grund, warum immer mehr Menschen im Bezirk nach Wildbret Ausschau halten“, weiß Rohrbachs Bezirksjägermeister Martin Eisschiel. Am besten kauft man Wild bei einem Jäger seines Vertrauens in der Umgebung: „Dies garantiert kurze Transportwege. Auch die regionalen Jagdleiter geben gerne Auskunft, wo man vor Ort Wildbret kaufen kann“, so Eisschiel. Daniel Paleczek, Jagdleiter von St. Martin, erklärt: „Von der Jagdgenossenschaft St. Martin gibt es Fleisch vom Reh und Hasen, wobei dies von der Jahreszeit abhängig ist. Nachdem alles frisch abgegeben wird, ist das Wildfleisch auch nur während der Jagdzeit der jeweiligen Wildart und auf Bestellung verfügbar."
Saisonales Wildbret aus der Region
Rehfleisch gibt es von Mai bis November. Hasen nur im November und Dezember. Die Jäger bieten meist ein ganzes oder halbes Wildbret zum Kauf an, informiert Johannes Pfoser, Jäger und Pressereferent des Jagdbezirkes Rohrbach: „Zu beachten ist dabei, dass die Ausbeute bei einem ganzen Rehkitz fünf Kilogramm reines Fleisch ist, der Rest sind großteils Knochen. Bei der Verarbeitung und der Zubereitung des Wildbrets geben die Jäger gerne Tipps.“ Überdies gehe beim Ankauf von Wildfleisch der Trend immer mehr zu küchenfertigen Produkten. „Ist vor 20 Jahren noch sehr viel Wild als ganzes Stück verkauft worden, wird mittlerweile fast alles küchenfertig angeboten“, informiert St. Martins Jagdleiter Paleczek, der selbst Wildbret anbietet. Beim Kauf solle man unbedingt darauf achten, dass das Fleisch frisch ist, so die Experten.
Frische garantiert
„Bei unseren heimischen Jägern wird das Wildbret sofort nach der Jagd ins Kühlhaus gehängt, um ordentlich auszukühlen. Erst dann wird es ausgenommen. Das garantiert frisches Fleisch, was auch für das Vakuumieren wichtig ist“, so Johannes Pfoser der auch Wild anbietet. Wichtig sei, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. In unserer Region werden saisonal hauptsächlich Rehe, Rothirsche und vor allem in den Jagdrevieren des Böhmerwaldes auch Wildschweine angeboten. Mitte Oktober bis November kann man nach Treibjagden auch Hasen erwerben: „Wichtig ist bei allen geplanten Wildbretankäufen, dass man rechtzeitig bei den Jägern die Bestellung aufgibt. Jetzt ist Hochsaison“, rät die Jägerschaft. „Wenn jemand erst vor Weihnachten draufkommt, dass man für den Festbraten Wildbret braucht, wird es schwer haben“, so Pfoser.
Wildwochen in den Gasthäusern
Wer Wildfleisch nicht selber verkochen will, kann sich in diesen Tagen auch bei den Wildbrettagen oder -wochen in den heimischen Gashäusern und Restaurants an köstlich zubereiteten Wildspezialitäten erfreuen, lädt auch die Jägerschaft ein das vielfältige Angebot zu nutzen. „Der Großteil der heimischen Wirte kauft mittlerweile bei den heimischen Jägern ein.“ Auch nach einigen Veranstaltungen wie nach der Hubertusmesse in der Pfarrkirche Ulrichsberg am Freitag, 4. November, (Beginn 19 Uhr) werden im Anschluss regionale Wildspezialitäten angeboten. So auch bei der Hubertusmesse am Sonntag am 6. November in Hofkirchen, wo im Anschluss von der Jägerschaft Hofkirchen Rehragout, Rehbeuschl und Rehwürstl serviert werden. „Durch den Kauf von Wildbret leisten Abnehmer auch einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und unterstützen die Jägerschaft in der Folge bei ihrer Ausübung des Handwerks Jagd“, so Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner abschließend.
Zur Sache:
Mehr Infos zum Thema Wildbret auf der neuen Online-Plattform WILDES ÖSTERREICH samt eigener Handy-App werden Anbieter von heimischem Wildbret und naturbewusste Genießer zusammengeführt


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