Initiativen ohne Grenzen
VIDEO - Ökosysteme erforschen und ein Netzwerk bilden

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Biologin Katharina Stöckl-Bauer mit Dieter Pasch, dem Direktor der ANL in Laufen setzten auf vernetztes Forschen. | Foto: sm
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Das grenzüberschreitende Projekt der ANL bietet die Grundlage zur Erforschung der Artenvielfalt.

SALZBURG/BAYERN. Die Wiesen in Straß, im bayerischen Laufen. Die Eberhard-Stüber-Forschungsstation an der Großglockner Hochalpenstraße, die Sameralm im Tennengebirge und die Seppalm im Naturpark Riedingtal. Vier verschiedene Ausgangspunkte, die eines eint: die Erforschung des jeweiligen Lebensraums und der Artenvielfalt.

"Großer Themenschwerpunkt ist die Vermittlung von Artenkenntnissen."

Dabei will man gezielt die Universitäten ansprechen, aber "die Möglichkeit besteht für alle Studierenden, die Interesse daran haben", sagt die Biologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Katharina Stöckl-Bauer.

Ein Holzsteg bietet Erkundungstouren durch das Gelände, ohne größere Störung. | Foto: sm
  • Ein Holzsteg bietet Erkundungstouren durch das Gelände, ohne größere Störung.
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Vernetzung startet in Bayern

"Wir arbeiten eng zusammen mit dem Land Salzburg und da ist vor einiger Zeit die Idee entstanden, sich zusammenzuschließen", sagt Dieter Pasch, Direktor der bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) und erklärt:

"Die ersten Gedanken dazu sind vielleicht drei Jahre her."

Man traf sich und schaute sich die Stationen an, damit war der Wegstein für ein grenzüberschreitendes Projekt zur Erforschung der Artenvielfalt gelegt. Durch das Netzwerk wird ein Anreiz für naturschutzfachlich interessierte Gruppen geschaffen, die in recht kurzer Distanz unterschiedliche Lebensräume und Artengemeinschaften kennenlernen können.

Die Ökostation Straß wurde 1988 vom Bayerischen Naturschutzfonds erworben und der ANL zur Forschungs- und Lehrzwecken überlassen. | Foto: sm
  • Die Ökostation Straß wurde 1988 vom Bayerischen Naturschutzfonds erworben und der ANL zur Forschungs- und Lehrzwecken überlassen.
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Die Stationen agieren unabhängig voneinander, aber sind miteinander gut vernetzt. Nicht nur Forscher und Wissenschaftler profitieren von dem Netzwerk, sondern auch die jeweilige Region. Denn durch die Forscher, die für ihre Studien vor Ort kommen, wird die Wirtschaft angekurbelt – sie beziehen Hotels, lernen regionale Küchenschmankerl kennen und kommen vielleicht später als Gäste wieder in die Region. Dieser Mehrwert sei ein angenehmes Beiwerk, meint Pasch.

"Neben der reinen Artenvermittlung geht es darum, den Lebensraum kennenzulernen. Der Blick soll geschult werden zum gesamten ökologischen Zusammenhang."

Doch die ANL trägt das grenzüberschreitende Projekt nicht alleine. Die Universität Salzburg und das Haus der Natur sind ebenfalls "an Bord". All diese Einrichtungen verfügen über Naturforschungsstationen, die genutzt werden können.

Corona funkte dazwischen

Der erste Schritt der Vernetzung ist bereits gesetzt. Ein Austausch von Mitarbeitern der verschiedenen Institutionen und Hochschulen wurde gefördert und eine Exkursion aus Salzburg mit Studierenden des Lehramts Biologie wäre im bayerischen Straß bereits durchgeführt worden, wäre nicht eine Pandemie namens Corona dazwischen gekommen – eine Vorstellungsrunde in den Hochschulen, die den Studierenden das Netzwerk näherbringen sollte, wurde abgesagt.

"Bisher lief es nicht so, wie man sich das vorstellte, aber bei nächster Gelegenheit wird die Promotiontour nachgeholt, denn es ist toll für die Studierenden, wenn sie das vor Ort sehen, was sie sonst nur theoretisch kennen"

, erklärt Pasch, der sich nicht entmutigen lässt. Eine gemeinsame Bereisung der Naturforschungsstationen ist für das nächste Jahr 2021 bereits geplant. Wie wichtig praktische Forschung ist, zeigt, wie sich die Hochschulen innerhalb von zwei Jahrzehnten veränderten. Früher studierte man zehn Semester und mit Freilandstudien, heute fehlt oft die Zeit dafür.

Die vier Forschungs-Stationen im Detail

Was die Forschungsstationen so attraktiv macht, sind die verschiedenen Lebensräume, die in geringer Distanz zueinander liegen. Vom Flachland bis ins hochalpine Gelände stellt das Netzwerk eine große Vielfalt der dort vorkommenden Arten dar.

Seit den 90ern wird auf den Flächen der Ökostation geforscht. | Foto: sm
  • Seit den 90ern wird auf den Flächen der Ökostation geforscht.
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Bei der Ökostation Straß, die in unmittelbarer Nähe zur Salzach mit ihren Auen liegt, lernt man unterschiedlich genutzte Grünlandtypen, Feucht- und Gewässerlebensräume der Tallagen im nördlichen Alpenvorland kennen. An der Eberhard-Stüber-Forschungsstation befindet man sich in 2.273 Meter Höhe und erforscht hochalpine Lebensräume. Auf der Sameralm bei Werfenweng geht es um den Einfluss des Menschen auf das alpine Ökosystem, wohingegen es bei der Seppalm im Naturpark Riedingtal um einen almwirtschaftlichen Schwerpunkt und unterschiedliche Nutzungstypen in einer vielfältigen Vegetation geht.

"Es ist ein breites Angebot vom Flachland bis in die Hochalpen"

, sagt Pasch und Stöckl-Bauer ergänzt: "Wir haben in Straß verschiedene Wiesennutzungen, es wird wenig gemäht und kein Dünger ausgebracht. In unseren Kursen nehmen wir die Heuschrecken und Libellen durch, die man vor Ort ansehen kann. Es ist toll für die Studenten, wenn sie das sehen."

Die Preisverleihung des Regionalitätspreis 2020 im Video:

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