Klimaschutz und Wirtschaft in Salzburg
"Die neue Art des Kriegs ist Cyber"

Bürgerforum-Obmann Othmar Karas und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn im Kellergewölbe der Blauen Gans.  | Foto: sm
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Zum ersten Mal fand in der Blauen Gans der Bürgerdialog* statt, bei dem man über die Zukunft Europas sprach. Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Othmar Karas zusammen mit Landeshauptmann-Stv. Heinrich Schellhorn, im Gespräch mit den Bürgern über die Themen der EU: Klimaschutz, Wirtschaft und Digitalisierung.

SALZBURG. "Unser Planet brennt", sagt Landeshauptmann-Stv. Heinrich Schellhorn bei der Diskussion des Bürgerforums, das vergangene Woche stattfand. Im Kellergewölbe der Blauen Gans fanden sich knapp zwei Dutzend Interessierte ein, um mit den politischen Vertretern über die Themen Wirtschaft und Klimaschutz in einen Dialog zu treten.

Othmar Karas stellte sich im Weinkeller der Blauen Gans, den Fragen der Bürger über die Zukunft Europas. | Foto: sm
  • Othmar Karas stellte sich im Weinkeller der Blauen Gans, den Fragen der Bürger über die Zukunft Europas.
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Den Zusammenhalt der Bürger in der EU stärken

"Die EU, das sind wir alle", sagt der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Othmar Karas, der sich von den Bürgerdialogen eine verstärkte Beteiligung der Bürger bei der Gestaltung der Zukunft Europas erhofft. "Politik heißt, mit den Bürgern und Bürgerinnen im Gespräch sein und Verantwortung heißt, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und die Bürger und Bürgerinnen zu Beteiligten zu machen."

Othmar Karas ist Obmann des Bürgerforum und Vizepräsident des Europäischen Parlaments.  | Foto: sm
  • Othmar Karas ist Obmann des Bürgerforum und Vizepräsident des Europäischen Parlaments.
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Für Karas sei es sehr wichtig, dass man "das Zuhören wieder lernt" und die Bürger wieder ernst nimmt. Karas fordert eine "neue Demokratie", bei der es nicht darum geht, zu reagieren. "Man muss ehrlich sagen: Politik reagiert ja meistens immer nur dann, wenn Krisen da sind und das Wasser bis zum Hals steht."

Die Salzburgerin Marlene Wörndl ist für die Länderkoordination in Salzburg zuständig. | Foto: sm
  • Die Salzburgerin Marlene Wörndl ist für die Länderkoordination in Salzburg zuständig.
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Den Klimaschutz ernst nehmen

"Wir sehen in Salzburg und ganz Europa gerade in den letzten Tagen eine gleichzeitige, dramatische Flut, wo keiner sagen kann, das sind regionale Probleme", erklärt Karas.

"Wir haben uns alle viel zu lange Zeit gelassen. Es ist spät, aber es ist noch nicht zu spät." Othmar Karas

"Diese Katastrophe, die wir hier erleben, hängt auch mit der Erderwärmung zusammen. Und die Erderwärmung war in den letzten fünf Jahren noch nie so stark, wie noch nie in unserem industriellen Zeitalter", sagt Karas. Er ist sich sicher, dass man im Umweltbereich noch viel tun müsse und in der Wirtschaft eine Riesenchance läge.

Heinrich Schellhorn im Kellergewölbe der Blauen Gans. | Foto: sm
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"Der Klimaschutz, wenn wir hier investieren, wirkt sich positiv auf die Wirtschaft aus" Heinrich Schellhorn

Schellhorn erklärt: "Bei erneuerbaren Energien wurde allein vom Bund, aufgrund des erneuerbaren Ausbaugesetzes, eine Milliarde Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt und davon fließt auch vieles nach Salzburg und schafft auch zusätzliche Arbeitsplätze in Salzburg."

"Ich bin der Meinung, dass Umwelt-, Klimaschutz und Wirtschaft zusammengehören" Heinrich Schellhorn

Problemfall: Entsorgung der Batterie von Elektroautos ist noch nicht gelöst

Gerade die Zunahme von Elektroautos und die damit verbundene spätere Entsorgung der Batterie sei für den Bürgerforum-Obmann Karas noch ungelöst. "Es ist das Entsorgungsproblem Atommüll nicht gelöst, es ist auch das Entsorgungsproblem Batterie nicht gelöst", weshalb man laut Karas in die Forschung investieren sollte, denn: "Man wird von heute auf morgen nicht ohne Elektro auskommen."

Othmar Karas und Heinrich Schellhorn diskutierten, mit den Salzburger, über die Themen Wirtschaft und Umwelt - von der E-Mobilität bis hin zu Blackout-Szenarien. | Foto: sm
  • Othmar Karas und Heinrich Schellhorn diskutierten, mit den Salzburger, über die Themen Wirtschaft und Umwelt - von der E-Mobilität bis hin zu Blackout-Szenarien.
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Neue Bedrohungen entstehen im Internet

"Digitalisierung bedeutet nicht nur Chance, sondern auch Risiko. Die neue Form von Krieg ist Cyber", ist sich Karas sicher, denn man "müsse sich nur ansehen, wie viele Firmen im Energiebereich, Gesundheitsbereich und Finanzbereich aufgrund der Digitalisierung gefährdet sind, die bis in das letzte Auto, in die letzte Küche, bis auf das Handy hineingeht – natürlich gibt es hier die Möglichkeit des Missbrauchs, die dazu führen kann, Systeme, Demokratien und Staaten kurzfristig außer Kraft zu setzen." Und auch Schellhorn sieht in einem "Blackout" ein reales Risiko. "In der kritischen Infrastruktur wie bei Krankenhäusern muss man mit Ersatzenergie vorsorgen. Da müssen wir vorbereitet und darauf gerüstet sein."

*Die Bürgerdialoge des Bürgerinnenforums wollen das europäische Bewusstsein stärken. Mit verschiedenen Themen touren sie durch Österreich und laden zur Mitsprache ein.

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