Barmherzige St. Veit
Lungenentzündung nicht unterschätzen!
- Insbesondere bei Patienten mit Vorerkrankungen und älteren, geschwächten Menschen gibt es ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bei Lungenentzündungen.
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Mit den sinkenden Temperaturen häufen sich auch wieder Atemwegsinfekte und Lungenentzündungen (Pneumonie). In Österreich müssen jedes Jahr rund 30.000 Menschen aufgrund einer Lungenentzündung stationär behandelt werden, rund 1.000 Betroffene sterben daran. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit werden auf der Abteilung für Innere Medizin unter der Leitung von Primar Hans Peter Gröchenig jedes Jahr zahlreiche Patienten mit einer Lungenentzündung behandelt. Die Erkrankung kann – insbesondere bei älteren und vorerkrankten Menschen – rasch einen schweren Verlauf nehmen.
ST. VEIT. Gröchenig betont daher die Bedeutung von Früherkennung und Impfschutz, um Komplikationen zu vermeiden und schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Insbesondere bei Patienten mit Vorerkrankungen und älteren, geschwächten Menschen gibt es ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bei Lungenentzündungen.
Der Hausarzt stellt die Diagnose Lungenentzündung – und häufig nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf, als man zunächst vermutet. Nicht selten führt der Weg dann direkt auf die Abteilung für Innere Medizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit. „Gerade im Herbst sehen wir wieder mehr schwere Lungenentzündungen. Besonders ältere und vorerkrankte Menschen sollten jetzt auf ihren Impfschutz achten und Symptome frühzeitig ärztlich abklären lassen.“
„Stille Tod der Alten“
Noch im 19. Jahrhundert wurde die Lungenentzündung als „der stille Tod der Alten“ bezeichnet. In einer Zeit ohne Antibiotika galt sie als unausweichliches Schicksal vieler älterer Menschen.
In Österreich müssen jedes Jahr rund 30.000 Menschen aufgrund einer Lungenentzündung stationär behandelt werden, rund 1.000 Betroffene sterben daran. Während die Sterblichkeit bei ambulant erworbenen Fällen bei ein bis zwei Prozent liegt, ist sie im Krankenhaus deutlich höher. Über 90 Prozent der Todesfälle betreffen Menschen über 65 Jahre – ein deutliches Zeichen dafür, dass ältere und geschwächte Personen besonders gefährdet sind.
Risikofaktoren
Ein erhöhtes Risiko für eine Lungenentzündung haben Menschen mit chronischen Erkrankungen wie COPD, Asthma, Diabetes oder Herzinsuffizienz. Auch Rauchen, Alkoholmissbrauch, Bettlägerigkeit und Schluckstörungen erhöhen die Gefahr. Virusinfektionen wie Influenza oder COVID-19 können zusätzlich den Weg für eine bakterielle Pneumonie ebnen.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung richtet sich nach Ursache und Schweregrad. Bakterielle Pneumonien werden mit Antibiotika behandelt. Bei viralen Infektionen stehen unterstützende Maßnahmen im Vordergrund – etwa Ruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Fiebersenkung und bei Bedarf Sauerstoffgabe. Schwere Krankheitsverläufe erfordern eine stationäre Aufnahme und engmaschige Überwachung.
Ab 60 Jahren kostenfrei
Zur Vorbeugung tragen Hygienemaßnahmen, Rauchverzicht und eine starke körperliche Abwehr wesentlich bei. Eine zentrale Rolle spielt die Impfung: Die Pneumokokken-Impfung („Lungenschutzimpfung“) ist Teil des kostenlosen Kinderimpfprogramms. Erwachsenen wird sie ab dem 60. Lebensjahr, Risikogruppen bereits früher empfohlen. Ab Ende 2025 wird sie für Menschen ab 60 Jahren und bestimmte Risikogruppen kostenfrei angeboten.
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