Steirischer Vorlesetag
Am 1. Juli werden steiermarkweit die Bücher ausgepackt
Bereits zum 6. Mal lädt das Land Steiermark gemeinsam mit dem Lesezentrum zum größten "Lesefest": Beim Steirischen Vorlesetag werden wieder landauf landab die Bücher ausgepackt und das an den ungewöhnlichsten Orten und Plätzen. Der Vorlesetag ist aber viel mehr als "nur" ein eintägiges Programm vollgepackt mit spannenden Geschichten – in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Globalisierung hat er auch einen soziokulturellen und bildungspolitischen Auftrag.
STEIERMARK. Am 1. Juli 2023 bringt der bereits 6. Steirische Vorlesetag das Vorlesen an zahlreiche und teils ungewöhnliche Leseorte – Flughafen, Freilichtmuseen, Schwimmbäder, Bibliotheken, Bergbahnen, Nostalgieschiffe, Kirchtürme, Schlösser, Tierparks, Bergstollen dienten in den vergangenen Jahren als Schauplätze. Und auch heuer verspricht das Programm wieder unzählige aufregende Leseabenteuer an ungewöhnlichen Schauplätzen. So denkt Christoph Holzer, als Geschäftsführer von Spar Steiermark einer der Partner der Aktion, daran, das Spar-Lager für das junge Publikum zu öffnen. Einerseits könnte es am 1. Juli schon recht heiß sein, andererseits hat man den heimischen Lebensmittelversorger so wahrscheinlich noch nie gesehen.
Schlüssel für Bildung
Doch nicht nur das Abenteuer steht beim Vorlesetag im Vordergrund, sondern natürlich auch der Bildungsauftrag. Die Fähigkeit zu lesen beginnt schon lange vor dem Eintritt in die Schule mit dem Vorlesen in der Kindheit und die Wichtigkeit des Lesens endet nicht mit der Schulzeit, sondern begleitet uns ein Leben lang. Kinder, denen heute vorgelesen wird, werden morgen selbst zu begeisterten Leserinnen und Lesern – und Lesen ist der Schlüssel für Bildung, Wissen und Kommunikation. Lesekompetenz schafft grundlegende Voraussetzungen für ein selbstbestimmendes Leben in der heutigen Gesellschaft.
"Lesen ist ein wesentlicher Teil der Grundbildung von Kindern und Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Der Steirische Vorlesetag rückt diese Kompetenz auf spannende und spielerische Art in den Fokus und vermittelt damit ein positives Leseerlebnis. Mein Ziel ist es, kein Kind zurückzulassen – eine entsprechend wichtige Rolle spielt dabei die Leseförderung."
Bildungslandesrat Werner Amon unterstreicht seine Unterstützung für die Aktion
Bücher raus quer durchs Land
Vorgelesen wird am 1. Juli einmal quer durch die Steiermark. So werden die Bücher in Kirchen, bei der Polizei, in Bergwerken, Kraftwerken, Museen, Kellern oder gar im Gestüt ausgepackt.
Lesen ist beinahe überall möglich und wird so zu einem besonderen Erlebnis voller Spaß und Abenteuer. Wichtig ist auch der gesellschaftliche Aspekt des gemeinsamen Vorlesens für alle Generationen und Kulturen, der nach den letzten Jahren der Pandemie noch mehr an Bedeutung gewonnen hat. Alle Vorleseveranstaltungen können bei freiem Eintritt besucht werden. Gleichzeitig können aber auch Vorlesevideos bequem von zuhause aus angeschaut werden. Alle Schauplätze und Videos sind auch online abrufbar.
Leseförderung vorantreiben
Ermöglicht wird der Steirische Vorlesetag durch viele engagierte Veranstaltungspartnerinnen und -partner wie etwa Spar, Steiermärkische Bank und Sparkassen AG, Arbeiterkammer Steiermark, AMS Steiermark und Energie Steiermark. Sie alle eint nicht nur die Begeisterung fürs Lesen, sondern auch die banale Tatsache, dass die Lese- und Schreibkompetenz zusehends abhanden kommt. "Die Lehrlinge sind teilweise nicht in der Lage, sinnerfassend zu lesen und zu schreiben", schildert Christoph Holzer. Daher sei "die Initiative zur Lese- und Sprachförderung mit dem Steirischen Vorlesetag ein sinnvoller Anknüpfungspunkt."
Auch für Christina Lind, die stv. Geschäftsführerin des AMS Steiermark ist die Unterstützung des Vorlesetags quasi Pflicht und Tugend zugleich: "Wir haben es mit vielen sekundären Analphabeten im Erwachsenenalter zu tun. Umso wichtiger ist es, schon bei unseren Jüngsten die Leidenschaft fürs Lesen zu entfachen."
In dasselbe Horn stößt auch Alexandra Hörmann von der Arbeiterkammer Steiermark: "Gerade mit der zunehmenden Digitalisierung ist es umso wichtiger, dass den Kindern und Jugendlichen eine ‚analoge‘ Kompetenz vermittelt wird – Lesen eröffnet neue Welten und hilft dabei andere Sichtweisen zu verstehen."
Es ist nicht nur das Lesen, dass durch Handy und Co. verloren geht, sondern auch das Schreiben wie auch Georg Bucher, Vorstandsmitglied Steiermärkische Bank und Sparkassen AG, festhält: "Gerade in Zeiten von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz brauchen wir engagierte Menschen, die Herausforderungen kreativ meistern und Problemen mit der nötigen Portion Phantasie begegnen. Umso entscheidender ist es, diese Zukunftskompetenzen so früh wie möglich zu fördern und Begeisterung für das Vor- und Selbstlesen zu wecken."
Und für den Sprecher der Energie Steiermark Urs Harnik-Lauris geht es unter anderem auch darum, beim Lesen, einfach die Energiereserven beim Lesen wieder aufzuladen. "Junge Menschen starten voll positiver Energie ins Leben. Doch damit sie nicht verloren geht, braucht es freudvolle Impulse, Erlebnisse, die 'aufladen'", so Harnik-Lauris. Eine dieser Energie-Ladestation wird am 1. Juli daher das Wasserkraftwerk in Graz sein, wo vorgelesen wird.
Lust bekommen, auch vorzulesen?
Interessierte Veranstaltungspartnerinnen und -partner können ihre Vorleseveranstaltungsbeiträge bis 11. Juni 2023 unter vorlesetag-steiermark.at anmelden.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.