Ehrenamtlich Wissen weitergeben
Beitrag der Freiwilligen in der Erwachsenenbildung

Etwas zurückzugeben ist eines der Hauptmotive, warum sich Menschen ehrenamtlich wie etwa im Bildungsbereich engagieren. | Foto: Katholisches Bildungswerk Salzburg (Symbolbild)
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  • Etwas zurückzugeben ist eines der Hauptmotive, warum sich Menschen ehrenamtlich wie etwa im Bildungsbereich engagieren.
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Ehrenamtliche fungieren – wie in so vielen anderen Bereichen auch – als tragende Säulen in der Erwachsenenbildung. Wie die jüngste Datenerhebung des Bildungsnetzwerks Steiermark zeigt, beschäftigt mehr als ein Viertel der befragten Einrichtungen Ehrenamtliche – und zwar im Schnitt 28 Prozent. Freiwillige leisten damit einerseits einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, und tun sich andererseits für ihren Körper und ihren Geist auch einen eigenen Gefallen.

STEIERMARK. "Mir ist es in meinem Leben immer gut gegangen. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und mich für andere zu engagieren. Und ich möchte Freude in das Leben der Menschen bringen – ihnen zeigen, dass es schön und sinnvoll ist, am Leben zu sein. Der Bildungsbereich ist dahingehend ganz wesentlich; da kann es gar nicht genug Angebote geben“, nennt Maria Macek die Gründe dafür, warum sie seit nunmehr 36 Jahren ehrenamtlich für das Katholische Bildungswerk in Krieglach im Einsatz ist. Die 78-jährige ist damit eine von fast 400.000 Steirerinnen und Steirern, die sich der Freiwilligenarbeit verschrieben haben – etwa 27.000 davon engagieren sich im Bildungsbereich.

Ohne Freiwillige geht es nicht

Die meisten Freiwilligen finden sich dabei übrigens in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen. Und was konkret die Einrichtungen der Erwachsenenbildung angeht, so hat mehr als ein Viertel aller Organisationen Ehrenamtliche beschäftigt. Dort arbeitet sogar jeder Dritte freiwillig, wie aus der jüngsten Datenerhebung durch das Bildungsnetzwerk Steiermark hervorgeht. Bei fünf der befragten Einrichtungen liegt der Freiwilligenanteil bei mehr als der Hälfte und eine Einrichtung bringt es sogar auf 92 Prozent. "Ohne Ehrenamtliche könnten wir unseren Auftrag zur Bildungs-Nahversorgung gar nicht erfüllen", betont beispielsweise Martina Platter, Geschäftsführerin des Katholischen Bildungswerkes, die hohe Bedeutung der Freiwilligenarbeit.

"Wir suchen in den Pfarren immer wieder ganz bewusst nach Menschen, die uns freiwillig unterstützen. Nur so können wir auch in den Regionen ein entsprechendes Bildungsangebot bereitstellen. Zum Glück gibt es quer durch die Steiermark immer wieder bildungsaffine Menschen, die bereit sind, ihr Wissen und Können unentgeltlich weiterzugeben, weil ihnen Bildung so ein großes-auch gesellschaftspolitisches- Anliegen ist."
Martina Platter, Katholisches Bildungswerk

Win-Win-Situation für beide Seiten

Einer der sich ebenfalls auf die Arbeit der Ehrenamtlichen verlassen kann ist Urania-Geschäftsführer Wolfgang Moser: "Ich denke da etwa an die ehrenamtlichen Lesepatinnen und -paten im Bereich Basisbildung und Pflichtschulabschluss. Das sind Personen, die ganz explizit und intensiv auf die unterschiedlichen Lernbedürfnisse dieser Personen eingehen. Für dieses besonders zeitintensive Arbeiten braucht es das Ehrenamt. Mit ihren meist geringen Wochenstunden und aufgrund der laufenden Subventionskürzungen wäre das mit den Hauptamtlichen einfach nicht umsetzbar. Ohne unsere Ehrenamtliche müssten wir wohl auf viele interessante Angebote verzichten."

Erwachsenenbildung ist ohne ehrenamtliches Engagement nicht denkbar: Dies bestätigt auch Urania-Geschäftsführer Wolfgang Moser (r.) - hier im Bild mit Bildungslandesrat Werner Amon und Martin Neubauer (WIFI) | Foto: Land Steiermark / Binder
  • Erwachsenenbildung ist ohne ehrenamtliches Engagement nicht denkbar: Dies bestätigt auch Urania-Geschäftsführer Wolfgang Moser (r.) - hier im Bild mit Bildungslandesrat Werner Amon und Martin Neubauer (WIFI)
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Was Moser allerdings zu denken gibt ist die Tatsache, dass die Bereitschaft zum Ehrenamt merklich zurückgeht. Vor allem langjährige Bindungen werden immer seltener. Der Pool an Freiwilligen müsse somit immer wieder neu aufgebaut werden. 

"Dem freiwilligen Engagement liegen sehr oft idealistische Ziele zugrunde. Viele Menschen haben ein Anliegen – an der Umwelt, der Mitwelt oder generell der Gesellschaft. Es sind Personen, die einfach etwas bewirken wollen – abseits von finanziellen Interessen. Außerdem: Für viele ist das Vortragen und Lehren ihre ganz persönliche Art der Weiterbildung und geistigen Fitness."
Wolfgang Moser, Urania

Der Nutzen, der sich aus einem ehrenamtlichen Engagement ergibt, ist auch Gegenstand soziologischer Untersuchungen – mit einem klaren Ergebnis: Wer sich engagiert, hat bessere Chancen fit und glücklich zu sein. So sieht etwa auch der renommierte deutsche Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel das Ehrenamt als wirkungsvolles Mittel, um die Lebenszufriedenheit zu erhöhen.


Mehr Infos: 
Weiterbildungsnavi Steiermark

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