Tag des Denkmals 2018
„Schätze teilen – Europäisches Kulturerbejahr“ am 30. September in der Steiermark

In der Villa des Bundesdenkmalamts in Graz wird anlässlich des Tags des Denkmals die Ausstellung "Unserer Zukunft eine Vergangenheit geben" gezeigt.
 | Foto: BDA
  • In der Villa des Bundesdenkmalamts in Graz wird anlässlich des Tags des Denkmals die Ausstellung "Unserer Zukunft eine Vergangenheit geben" gezeigt.
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Am 30. September lädt das Bundesdenkmalamt zum österreichweiten Tag des Denkmals 2018, der dieses Jahr unter dem Motto „Schätze teilen – Europäisches Kulturerbejahr“ stattfindet. Allein in der Steiermark öffnen bei insgesamt 35 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Burgen, Schlösser, Stifte, Kirchen und Stadthäuser – bei freiem Eintritt ihre Tore und ermöglichen einen besonderen Blick auf die Schätze unseres kulturellen Erbes und aktuelle Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes. Auch der vor 100 Jahren beendete Erste Weltkrieg wird an einigen Orten in der Steiermark thematisiert. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

Archäologische Schätze der Steiermark

„Schätze teilen ist ein wichtiger Bereich unserer Arbeit. Kulturgut als unverzichtbarer Teil unserer Lebenswelt soll auch erlebbar sein. Viele Programmpunkte des heurigen Tages des Denkmals in der Steiermark zielen darauf ab, Kunst und Bauwerke zu präsentieren, die unter neuen Blickwinkeln betrachtet werden oder sonst kaum zugänglich sind“, sagt Abteilungsleiter Christian Brugger, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Steiermark. „2018 macht nachdenklich und betroffen. Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg, was an einigen Orten thematisiert wird. Im selben Jahr erfolgte die Gründung der Ersten Republik. Wir gehen darauf ein“, verkündet Brugger. „In Zeiten aufblühender Nationalismen ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass im Gemeinsamen die Kraft liegt. Einige europaweite Kulturstätten weisen darauf hin. Wir bieten am steirischen Tag des Denkmals eine breite Themenpalette an, die wir mit unseren Partnerinnen und Partnern erarbeitet haben.“

Kriegsgefangenenlager Feldbach-Mühldorf

Der Lagerkomplex Feldbach-Mühldorf zählte zu den größten Kriegsgefangenlagern der österreichisch-ungarischen Monarchie und wurde ab Dezember 1914 errichtet. Rund 40.000 Menschen waren im Lager untergebracht. Zum Lager gehörten Werkstätten, welche die Grundlage für die heutige Gewerbezone von Feldbach bildeten und die Nutzung nach Kriegsende bis heute erhalten haben, sowie eine eigene Lagerbahn mit Bahnhof. Am Tag des Denkmals startet um 13.00 Uhr eine Führung, in der die damalige Zeit nähergebracht wird. Im Heimat.Museum im Tabor ist ein Originalfilm über den Lageralltag zu sehen. Danach wird das Lagerareal mit seinen gebauten Kriegszeugen bis hin zu einem Werkstättengebäude besichtigt, das jüngst für Wohnzwecke restauriert wurde. In dieser ehemaligen Werkstätte finden exklusiv am Tag des Denkmals zwischen 13.00 bis 16.00 Uhr zu jeder vollen Stunde Führungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesdenkmalamtes statt.

Sonderausstellung „Messerscharf“ im Schloss Eggenberg

Passend zum Motto „Schätze teilen“ ist die Archäologie ein Schwerpunkt des Tages des Denkmals 2018, dem sich auch die Steiermark widmet. Ein Rundgang durch die Sonderausstellung „Messerscharf“ im Archäologiemuseum im Schloss Eggenberg thematisiert einen von Archäologen in Rein bei Graz entdeckten Bergbau, in dem vor 6.000 Jahren Hornsteine in tiefen Schächten abgebaut wurden. Dieser älteste Bergbau der Steiermark ist Gegenstand der Sonderausstellung, die im Rahmen zweier Führungen um 11.00 und 15.00 Uhr besucht werden kann. Zu den Highlights des über 1.200 Objekte ausstellenden Museums gehören der Kultwagen von Strettweg, zu dem es um 10.00 Uhr eine Führung gibt sowie Mumien aus dem alten Ägypten, zu denen um 13.00 Uhr eine Führung stattfindet.Die alte Galerie im Schloss Eggenberg legt am Tag des Denkmals 2018 den Fokus auf die facettenreiche Gestalt der Gottesmutter Maria. Das Münzkabinett präsentiert in der Sonderausstellung „Die Sklavinnen der Tugend“ die außergewöhnlichen und sehr seltenen Dekorationen der Damenorden aus dem alten Österreich und der österreichischen Damenstifte. Die Prunkräume in Schloss Eggenberg sind am Tag des Denkmals 2018 in vier Rundgängen mit verschiedenen Themen zu besichtigen.

Exklusive Einblicke in Greith

Der ehemalige Pfarrhof Greith wird seit 2013 Schritt für Schritt saniert. Das in Privatbesitz befindliche Gebäude wird künftig Wohnmöglichkeiten bieten und öffnet nur am Tag des Denkmals 2018 seine Tore. In den kommenden Jahren erfolgt auch die Gestaltung der jahrhundertealten, kulturlandschaftsprägenden Gärten südlich der Kirche. Exklusive Führungen mit Mitarbeitern des Bundesdenkmalsamtes machen die Sanierung dieses Juwels erlebbar.In der zum Denkmal des Monats September gekürten Marienkirche wurde am Gewölbe des Altarraums ein umfassendes frühgotisches Wandmalereiprogramm entdeckt und freigelegt. Es handelt sich um eine der wenigen Darstellungen des „himmlischen Jerusalems“ in Österreich – ein echter Sensationsfund! Die rund 750 Jahre alte Malerei ist vollständig erhalten.

Das 1996 in Schloss Lind gegründete ANDERE Heimatmuseum umfasst auf 1.000 Quadratmetern die Dauerausstellung „Das Eigene & das Fremde“, eine Aramis-Galerie, die Prälatengalerie, die Kasemattengalerie, den Konzert- und Performancesaal, vier Bibliotheken und das Turmtheater. Am Tag des Denkmals 2018 finden dort mehrere Führungen statt.

Hier gehts zu den Programmpunkten in der Steiermark.

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