Mental Health
Gemobbt: "lügen und betrügen"

Foto: Roxy Aln auf Unsplash

Die Hölle auf Erden beschreibt ein ehemaliger Schüler - er war Mobbing ausgesetzt.

STEIERMARK. Mobbing an Schulen ist leider keine Seltenheit. Immer wieder hört man von Mobbingfällen, in denen einzelne Betroffene ausgeschlossen, beleidigt und schlimmstenfalls sogar geschlagen werden. Ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums Hartberg hat sich bereit erklärt, uns über die Zeit zu berichten, in der er selbst zum Opfer wurde.

Der Absolvent, der im Schuljahr 2022/23 die Schule abgeschlossen hat, beschreibt das Mobbing, dem er ausgesetzt war, als „kein Mobbing im klassischen Sinne: vielmehr ein Lügen und Betrügen, Angriff auf die Persönlichkeit und keine Möglichkeit der verbalen Verteidigung.“ Angefangen habe das Mobbing mit 19 – ein großer Teil der Klasse war daran beteiligt.

Mobbing im Klassenzimmer

Mobbing gibt es in verschiedenen Formen, zum Beispiel im Klassenzimmer oder online und oftmals anonym auf verschiedenen Social-Media-Plattformen. Der Absolvent erzählt, bei ihm habe es hinter seinem Rücken stattgefunden. Nur eine Person der ganzen Klasse habe ihn aktiv verteidigt. Er berichtet weiter, dass es ihm aufgrund der beschriebenen Situation mental sehr schlecht ging: „von konkreten Suizidgedanken (und sogar Mordplänen) bis hin zur Selbstverletzung“ reichten seine Gefühle und Reaktionen. In dieser Zeit waren ihm seine Freund:innen eine große Stütze gewesen, auch Psychotherapie und Gespräche mit einer Professorin haben ihm geholfen. Auf die Frage, welche Tipps er jemandem geben würde, der in einer ähnlichen Situation ist, empfiehlt er: „Direkt bei der Administration der Schule melden und die Verantwortlichen auf ihre Taten und die Auswirkungen dieser hinweisen.“ Fallweise sollte es Strafen vonseiten der Schule geben.

Mittlerweile gehe es ihm sehr gut. Durch die Psychotherapie konnte er das Erlebte verarbeiten. „Außerdem konnte ich dadurch auch verstehen, warum manche das Verlangen hatten mitzumachen. Bei anderen Personen konnte ich wiederum erkennen, dass es ihnen selbst nicht gut dabei ging.“

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