Experte definiert Trends
Gesundheitsversorgung steht 2023 vor Veränderungen

Die Versorgungsengpässe bei den Medikamenten dürfte sich auch 2023 weiter fortsetzen.  | Foto: panthermedia
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  • Die Versorgungsengpässe bei den Medikamenten dürfte sich auch 2023 weiter fortsetzen.
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Das Jahr 2023 wird Veränderungen in der gesundheitlichen Versorgung bringen. Der Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe Martin R. Geisler definiert das neue Jahr als Wendejahr. 

STEIERMARK. Nach Jahren einer Topversorgung im österreichischen Gesundheitsbereich sind auch bei uns die Auswirkungen der Corona-Pandemie, deren wirtschaftliche Folgen sowie der Krieg in der Ukraine deutlich spürbar. Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, die 104 Apotheken mit 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen neun Bundesländern umfasst, definiert die folgenden großen Veränderungen. 

Versorgungsengpässe als Dauerzustand

Die aktuelle Krise um Lieferprobleme bei bestimmten Präparaten in den Apotheken wird sich nicht so schnell entspannen. Sollte es in den internationalen Lieferketten zu weiteren Verwerfungen kommen, droht eher eine weitere Zuspitzung: So könnten sich politische Entwicklungen in den USA aufgrund neuer Machtverhältnisse im Kongress ebenso negativ auf die Lieferketten auswirken wie eine Eskalation im Taiwan-Konflikt oder eine Verschärfung des Kriegs in der Ukraine.

Fehlendes Personal könnte auch im Bereich der Apotheken zu reduzierten Öffnungszeiten und Zusammenlegungen führen.  | Foto: panthermedia
  • Fehlendes Personal könnte auch im Bereich der Apotheken zu reduzierten Öffnungszeiten und Zusammenlegungen führen.
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Eingeschränkte Versorgung am Land

Personal-Nachwuchs für Gesundheitsberufe zu finden ist speziell abseits der Ballungsräume oft kaum mehr möglich. Zum Beispiel fehlen in vielen Apotheken am Land schon heute nicht-akademische Hilfskräfte (PKA). Wird hier nicht gegengesteuert, drohen schon 2023 reduzierte Öffnungszeiten bzw. Zusammenlegungen oder gar Schließungen von Apotheken und damit massive Einschränkungen in der Versorgung der Bevölkerung.

Vertrauen in traditionelle Medizin erholt sich

Die Diskussionen rund um die Corona-Pandemie und Impfungen haben viel Irrationalität und Skepsis gegen etablierte Wissenschaft und die Schulmedizin gebracht. Nachdem sich inzwischen der gesamte Umgang mit der Pandemie entspannt hat, ist mit einer Rückkehr zum grundsätzlichen Vertrauen in die bewährten Therapien und Wirkstoffe zu rechnen. Dabei erfüllen auch die Apotheken eine wichtige Rolle aufgrund ihrer vielen tausend täglichen Kundenkontakte.

Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, die 104 Apotheken in ganz Österreich umfasst | Foto: ApoLife
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Weitere Digitalisierung im Gesundheitswesen

Persönliche Betreuung und Beratung kann nicht ersetzt werden – aber Abläufe können und werden 2023 weiter vereinfacht. Die vollständige Umstellung auf das e-rezept für alle Medikamente im Frühjahr wird hier einen weiteren Schub bringen. Da alle Beteiligten die grundlegende Systematik schon von der e-card kennen, sollten die Vorteile sehr rasch im Alltag spürbar werden.

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