Grazer Studenten "basteln" an gesundem Palmkernöl

- <b>Heuer sind bereits </b>zum fünften Mal Studierende der TU Graz sowie der Karl-Franzens-Universität beim "iGEM"-Bewerb dabei.
- Foto: IGEM
- hochgeladen von Andrea Sittinger
Kaum ein Lebensmittel ist zuletzt so umstritten wie Palmfett. Eine Gruppe von Grazer Studenten forscht nun an einer gesundheitlich unbedenklichen Alternative.
Begonnen hat alles, wie so viele weitreichende Ideen und Entscheidungen, in einer gemütlichen Feierabendrunde im vergangenen Herbst. Da haben die Studenten rund um Brigit Krainer und Marco Edelmayer die Idee geboren, ein Projekt für den internationalen Wettbewerb "iGEM" (International Genetically Engineered Machine) einzureichen. Ziel dieses weltweit ausgeschriebenen Wettbewerbs ist es, bahnbrechende Ideen im Bereich der synthetischen Biologie umzusetzen. Das Projekt, das sich die Truppe um Krainer und Edelmayer vorgenommen hat, könnte enormen Nutzen für die Lebensmittelindustrie sowie andere Wirtschaftszweige mit sich bringen. Auf der Agenda steht nämlich die Erforschung einer biosynthetischen Alternative zum Palmkernöl.
Ernster Hintergrund
Tatsächlich ein hehres Vorhaben, werden doch weltweit rund 12 Millionen Hektar Fläche, Tendenz steigend, für den Anbau der Ölpalme genutzt. Regenwald wird gerodet, Tiere verlieren ihren Lebensraum, hohe CO2-Emission beim Transport fallen an. Dazu kommt der zuletzt oft genannte krebserregende Einfluss von Palmfett. Dabei sind die Produkte der Ölpalme in unterschiedlichsten Bereichen wie Lebensmittel-, Futtermittel-, Kosmetik-, Treibstoff- und weiterer technischen Industrien nicht mehr wegzudenken.
Die TU Graz sowie die Karl-Franzens-Universität ist bereits zum 5. Mal beim "iGEM"-Bewerb dabei. Das diesjährige Team setzt sich auch Studierenden unterschiedlicher naturwissenschaftlicher und technischer Disziplinen wie Molekularbiologie und Informatik zusammen. Es ist neben einem Team von der Universität für Bodenkultur Wien das einzige österreichische und eines von über 300 Teams weltweit.
Herstellung vor Ort
"Wir arbeiten an sich sehr transparent. Unser Ziel ist es vorrangig natürlich, eine gesunde synthetische Alternative zu schaffen", erklären Krainer und Edelmayer. "Dazu vernetzen wir uns aber auch und stellen auch unsere Erkenntnisse zur Verfügung. Es wäre doch viel umweltschonender und logistisch einfacher Palmkernöl direkt am Ort des Bedarfs herstellen zu können", so das Forscherteam. Die erste Etappe ist vorerst die Endpräsentation des Projekts im Oktober in Boston. Vielleicht wartet da ja nicht nur eine Goldmedaille, sondern auch ein wissenschaftlicher Durchbruch.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.