Information zu Antigen-Schnelltests
Nur korrekter Abstrich bringt sicheres Ergebnis

Abstriche durch nicht geschultes Personal bergen sowohl die Gefahr falsch negativer Ergebnisse, wie auch das Risiko von Verletzungen von Nasenstrukturen und Schädelbasis.

 | Foto: Ao. Univ. Prof. Dr. Verena Niederberger-Leppin
  • Abstriche durch nicht geschultes Personal bergen sowohl die Gefahr falsch negativer Ergebnisse, wie auch das Risiko von Verletzungen von Nasenstrukturen und Schädelbasis.

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Rund um die derzeit überall allgegenwärtigen Meldungen zu den Massentests hat die österreichische Ärztekammer nun ein Informationsschreiben herausgegeben, das vor allem die korrekte Probenentnahme zum Thema hat. "Da die Sensitivität von Covid19-Antigen-Schnelltests von der Menge der in den Proben enthaltenen Virusproteine abhängig ist, ist eine korrekte Abnahme der Abstriche aus dem Nasenrachen von entscheidender Bedeutung", heißt es von Seiten der Ärztekammer. "Der Sekrettransport in der Nase erfolgt von vorne nach hinten in Richtung Nasenrachen und weiter in den Mundrachen, wo das Nasensekret mit Speichel verdünnt wird."

Falsche Abnahme, falsches Ergebnis

Entscheidend sei, dass der Nasenrachen über die Nase am besten entlang des Nasenbodens vom Nasenloch in etwa in Richtung Höhe des äußeren Gehörganges erreicht werden könne. Durch eine Orientierung am Nasenboden werde vermieden, dass die der Abstrichtupfer nach oben in Richtung Schädelbasis geschoben wird (siehe dazu auch Abbildung), wo eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr besteht. "Aus den USA erreichen uns bereits erste Berichte über Schädelbasisperforationen und Liquorfisteln nach Abstrichentnahmen, da die Rhinobasis hier stellenweise nur einen papierdünnen Knochen darstellt", warnen die Mediziner.

Tipps der Ärztekammer für die korrekte Abnahme:
1. Der Patient wird angewiesen, mit abwechselnd zugehaltenem Nasenloch ein- und auszuatmen. Die Abstrichentnahme erfolgt durch die besser durchgängige Nasenseite.
2. Der Untersucher steht neben dem Patienten, um zu vermeiden, bei der Untersuchung direkt   angehustet oder angeniest zu werden.
3. Der Patient wird angewiesen, den Kopf bei nicht gehobenen Kinn gerade zu halten. Ein Zurückneigen des Kopfes ist kontraproduktiv und führt geradewegs in Richtung der Schädelbasis.
4. Um die vordere Öffnung der Nasenlöcher auf Höhe des Nasenbodens zu bringen, kann die Nasenspitze vom Untersucher angehoben werden.
5. Der Abstrichtupfer wird nun langsam und vorsichtig unter Orientierung am Nasenboden vorgeschoben. Der Nasenboden verläuft parallel zum Gaumen. Zur Orientierung dient die Höhe der äußeren Gehörgänge.
6. Der Abstrichtupfer wird so weit vorgeschoben, bis ein Widerstand zu spüren ist. Dies ist je nach Größe des Schädels in 8-12 cm Tiefe zu erwarten.
7. Ohne weiteren Druck kann nun der Tupfer gedreht werden, um möglichst viel Sekret aufzufangen.

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