Neue Struktur bis 2030
"Reshape-Programm" soll KAGes verschlanken und optimieren

Die KAGes als größtes steirisches Unternehmen soll einem "Reshape"-Prozess unterzogen werden. | Foto: Kanizaj
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  • Die KAGes als größtes steirisches Unternehmen soll einem "Reshape"-Prozess unterzogen werden.
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Der größte Arbeitgeber des Landes, die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hat mit der Installierung der Projektgruppe "KAGes Reshape 2022" einen umfassenden Reformprozess eingeleitet. Erste Details wurden heute präsentiert.

STEIERMARK. Seit 1. Dezember 2021 ist Gerhard Stark als vorerst interimistischer Vorstandsvorsitzender der KAGes im Amt und setzt nun gemeinsam mit einer eigens installierten Projektgruppe einen Umstrukturierungsprozess innerhalb der Organisation des Mega-Unternehmens in Gang.
„Die KAGes steht vor großen Herausforderungen in der Zukunft. Sie hat als größtes Unternehmen der Steiermark auch bisher dynamisch auf diese reagiert und sich diesen gestellt. Die Reshape-Gruppe bündelt diese, erarbeitet mögliche Maßnahmen und gewichtet diese", erklärt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß

Präsentierten das KAGes-Reshape-Projekt: LR Christopher Drexler, LR Doris Kampus, LR Juliane Bogner-Strauß, Aufsichtsratsvorsitzender Günter Dörflinger, Finanzvorstand Ernst Fartek und Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark (v.l.) | Foto: Land Steiermark/Binder
  • Präsentierten das KAGes-Reshape-Projekt: LR Christopher Drexler, LR Doris Kampus, LR Juliane Bogner-Strauß, Aufsichtsratsvorsitzender Günter Dörflinger, Finanzvorstand Ernst Fartek und Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark (v.l.)
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Erste Ziele der Projektgruppe

Die Leitung der Reshape-Projektgruppe liegt in den Händen von Aufsichtsratsvorsitzendem Günther Döflinger. Er stellte gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Gerhard Stark und Finanzvorstand Ernst Fartek Ziele, Ergebnisse und erste Maßnahmen der Beratungen der Gruppe vor:

  • Erhöhung der Patient:innenzufriedenheit
  • Effiziensteigerung in der Verwaltung
  • Stärkung der Kommunikationsstrukturen und ihrer Kanäle

"Erstens die Größe der Organisation erfordert durchgängige Strukturen. Zweitens benötigt eine immer komplexer werdende Medizin Denkarbeit im Team und schließlich braucht – drittens – eine komplexe Organisation klare Kommunikationsstrukturen."
Gerhard Stark, KAGes-Vorstandsvorsitzender

Neben bekannten Maßnahmen zur Reduktion von Ärzte- und Pflegeressourcenmangel finden sich auch Themen wie die Ausrollung des „Lean Hospital Gedankens", der die Patient:innenenorientierung, Prozessoptimierung und Verschwendungsvermeidung in den Fokus stellt. Auch das Thema Nachhaltigkeit oder eine verstärkte regionale Auswahl beim Lebensmitteleinkauf sollen forciert werden.

Eine zukunftsorientierte Anpassung der Organisationsstrukturen im Bereich der KAGes ist eine der ersten dringenden Maßnahmen. "Drei Grundlagen gaben hierfür den Ausschlag", sagt Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, der dafür drei Gründe nennt: "Erstens die Größe der Organisation erfordert durchgängige Strukturen. Zweitens benötigt eine immer komplexer werdende Medizin Denkarbeit im Team und schließlich braucht – drittens – eine komplexe Organisation klare Kommunikationsstrukturen."

Die derzeitige KAGes-Struktur soll ebenfalls geändert werden, die Management-Struktur (dzt. sind das neben dem Vorstand 16 Einheiten), soll gebündelt werden und sich der Leitungsstruktur der jeweiligen Spitalsstandorte orientieren. | Foto: KAGes
  • Die derzeitige KAGes-Struktur soll ebenfalls geändert werden, die Management-Struktur (dzt. sind das neben dem Vorstand 16 Einheiten), soll gebündelt werden und sich der Leitungsstruktur der jeweiligen Spitalsstandorte orientieren.
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Anpassung der Führungsstrukturen

Neben den Maßnahmen, die für die Patient:innen spürbar werden sollen, wird sich auch der Aufbau der KAGes-Organisation verändern. Die schlanke Leitungsstruktur der Spitalsstandorten beziehungsweise Spitalsverbünden – bestehend aus ärztlicher Direktion, Pflegedirektion und Betriebsdirektion – soll sich künftig auch in der KAGes-Managementstruktur zeigen. Derzeit gibt es in der KAGes-Zentrale nach dem Vorstand 16 Organisationseinheiten, diese sollen in nur mehr fünf Bereiche gebündelt werden:

So sollen diese neuen "Direktorien" für Medizin, Pflege, Finanz & Controlling, Human Ressources & Recht, sowie IT & Technik als Ansprechpartner für die elf steirischen KAGes-Spitäler sein. "Diese Organisationsstruktur, auch wenn nur intern, bedeutet eine Aufwertung der Leitungen in den Häusern, wie auch überhaupt des Bereichs der Pflege", so Stark. Noch im April sollen die neu zu besetzenden Direktorien ausgeschrieben werden, ebenso wie die die Position des Vorstandsvorsitzenden und des Finanzvorstandes, deren fünfjährige Funktionsperiode Ende Februar 2023 ausläuft.

Austausch auf allen Ebenen forcieren

Um die Kommunikation innerhalb der Organisation zu verbessern, soll es verbindliche Strukturen geben: 

  • Periodische Konferenzen aller Direktorien der Verbünde/ Häuser mit dem Vorstand 
  • Quartalsweise Fachkonferenzen der jeweiligen Direktorien mit ihren Verbund-/Häuser-Direktorien
  • Jährliche Informationsveranstaltung des KAGes-Vorstandes mit den Verbund/Häuserleitungen und lokalen Verantwortungsträgern 

Außerdem wird neben dem Vorstand ein  „Healthcare Improvement Board" eingesetzt, das diesem beratend zur Seite stehen soll. Dieses Gremium soll zukünftig durch Einbindung von Vertretern von Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie von Fachexpert:innen besonders die Patient:innenorientierung des Unternehmens KAGes stärken.

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