Autismus-Tag
"Setzen uns für eine Welt ein, in der jeder akzeptiert wird"

Kinder mit Autismus stehen oft am Rand der Gesellschaft. Der Weg zur Akzeptanz und Unterstützung ist nicht immer einfach. | Foto: OÖG
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  • Kinder mit Autismus stehen oft am Rand der Gesellschaft. Der Weg zur Akzeptanz und Unterstützung ist nicht immer einfach.
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Am 2. April, dem Weltautismus-Tag, wird weltweit die Aufmerksamkeit auf diese Erkrankung gelenkt. Dieser Tag dient dazu, Bewusstsein für diese neurologische Entwicklungsstörung zu schaffen. Autismus präsentiert sich in zahlreichen Facetten, die nicht immer sofort erkannt werden.

STEIERMARK. Für viele Eltern ist der Umgang mit Autismus ein täglicher Kampf gegen Windmühlen. Die Diagnosestellung gestaltet sich oft als herausfordernd und selbst dann ist der Weg zur Akzeptanz und Unterstützung nicht immer einfach. Autismus ist häufig mit anderen Diagnosen wie der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, besser bekannt als ADHS, verbunden und kann eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringen, die von Kommunikations- und Interaktionsproblemen bis hin zu sensorischen Empfindlichkeiten reichen.

Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung nehmen Informationen und Eindrücke anders wahr. | Foto: Paige Cody/Unsplash
  • Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung nehmen Informationen und Eindrücke anders wahr.
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"Als Eltern autistischer Kinder kennen wir diese Herausforderungen aus erster Hand. Wir möchten das Bewusstsein für Autismus schärfen und unsere Kinder sichtbar machen. Denn Autismus ist kein Grund zur Scham, auch wenn sich betroffene Kinder möglicherweise anders verhalten als ihre Altersgenossen", berichtet Bianca Benedikt, Regionalleiterin Steiermark der Initiative "Unsichtbar".

Zeit für eine andere Welt

Der Verein "Unsichtbar" setzt sich dafür ein, unsichtbare Behinderungen sichtbar zu machen. Die Expertin fügt an: "Wir glauben an Inklusion und daran, dass sich nicht unsere Kinder anpassen müssen, sondern die Gesellschaft. Mit unserem ehrenamtlichen Engagement sind wir österreichweit aktiv und setzen uns für eine Welt ein, in der jeder Mensch, unabhängig von seinen individuellen Herausforderungen, vollständig akzeptiert und unterstützt wird."

Eltern von Kindern, die an nicht sichtbaren Einschränkungen leiden, fühlen sich oft alleingelassen. Der Verein "Unsichtbar" bietet Hilfe und Unterstützung an. | Foto: Alexander Dummer/Unsplash
  • Eltern von Kindern, die an nicht sichtbaren Einschränkungen leiden, fühlen sich oft alleingelassen. Der Verein "Unsichtbar" bietet Hilfe und Unterstützung an.
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In Österreich sind 1,4 Millionen Menschen von einer oder mehreren Behinderungen betroffen, wobei rund 80 Prozent dieser Behinderungen nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Das "Unsichtbar"-Team fühlt sich dazu verpflichtet, diese Menschen und ihre Familien zu unterstützen und aufzufangen.

"Ein Kind, das beispielsweise im Alter von acht Jahren oder älter noch im (Reha-)Buggy sitzt, wird schnell als faul oder verzogen abgestempelt, ohne dass die Möglichkeit einer unsichtbaren Behinderung in Betracht gezogen wird. Doch unsichtbare Behinderungen können jeden treffen, unabhängig von Genetik, chronischen Erkrankungen, Unfällen oder anderen Umständen."
Bianca Benedikt, Verein "Unsichtbar"

Betroffene werden oft vorverurteilt

Laut dem Verein "Unsichtbar" werden Menschen häufig aufgrund ihres Verhaltens vorverurteilt – sei es aufgrund mangelnden Blickkontakts, fehlender Sprache oder als Reaktion auf Verhaltensweisen, die von der Gesellschaft missbilligt werden.

"Unsichtbar" bietet eine Vielzahl von Workshops und Veranstaltungen an, um Aufklärung zu betreiben und Betroffenen sowie ihren Familien eine unterstützende Gemeinschaft zu bieten. Weitere Infos dazu findest du auf der Website des Vereins – die übrigens für alle sichtbar ist.

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